Gipser, Zürich.

Häufige Fragen zu Gipsern und Trockenbau

Was ist Trockenbau und welche Vorteile bringt er mit sich?

Als Trockenbau bezeichnet man eine moderne Bauweise für den Innenausbau, bei der auf wasserhaltige Baustoffe (z. B. Mörtel und Beton) weitgehend verzichtet wird (ausser ggf. bei der finalen Oberflächenbearbeitung). In Trockenbauweise werden nicht tragende Bauteile (Wand, Decke und Boden) aus industriell vorgefertigten, überwiegend plattenförmigen Bauteilen (Gipsfaser- oder Gipskartonplatten) und Metallprofilen hergestellt. Bauen in Trockenbauweise ist schnell, sauber, einfach, flexibel und günstig. Weil Trockenbausysteme sehr leicht sind und Installationen problemlos eingebaut werden können, sind sie besonders gut für den Dachstockausbau und Altbausanierungen geeignet.

Wie lange dauern Trockenbauarbeiten?

Der Zeitaufwand für Trockenbauarbeiten hängt vom Umfang des Projekts ab, doch allgemein geht Trockenbau verhältnismässig schnell vonstatten. Eine Trennwand oder eine Decke in Trockenbauweise kann in der Regel innerhalb eines Tages hergestellt werden. Deshalb dauern kleinere Trockenbauprojekte nur wenige Tage, während grössere Projekte wie etwa ein ganzer Dachbodenausbau in Trockenbauweise mehrere Wochen in Anspruch nehmen können.

Eigenleistung oder Fachbetrieb?

Die Trockenbauweise gilt als vergleichsweise einfach und daher als besonders eigenleistungsfreundlich. Um hochwertige Ausführung und ein gutes Ergebnis zu garantieren, ist jedoch dringend dazu zu raten, sich an einen Fachbetrieb mit dem nötigen Fachwissen und Erfahrung zu wenden. Das gilt insbesondere bei der Herstellung von Brand- und Schallschutzwänden.

Welche Trockenbausysteme gibt es?

Im Trockenbau gibt es Systeme für Deckenbekleidungen und abgehängte Decken (Dekor-, Waben-, Lamellen-, Paneel-, Akustik- und Lüftungsdecken usw.), Wandverkleidungen und Montagewände (ein- oder mehrschalige Beplankung, Schall- oder Brandschutzwände usw.), Installationswände (Vorwandinstallation, WC-Trennwände usw.) und Fussböden (Installations- und Trockenunterböden). Daneben gibt es auch noch Einbauten (z. B. Unterkonstruktionen für LED-Beleuchtung an der Decke), Dämmungen und Isolierungen (z. B. mit Mineralwolle oder Perlit) sowie Raum-im-Raum-Systeme (selbsttragende und freistehende Raumsysteme in modularer Bauweise). Kurzum: der ganze Innenausbau kann in Trockenbauweise ausgeführt werden, wobei auch noch viele Extras möglich sind.

Wie wird eine Trockenbauwand errichtet?

Zuerst wird der Verlauf der Trockenbauwand auf Boden, Wänden und Decke markiert. Dann wird die Tragkonstruktion aus Trockenbauprofilen (Ständern) aufgestellt und die Türzargen werden ins Ständerwerk eingesetzt. Nun wird die Wand einseitig beplankt, bevor Installationen und Dämmung in den Hohlraum eingesetzt werden. Zum Schluss wird die Wand bandagiert, verspachtelt und gestrichen.

Wie wird eine Trockenbaudecke hergestellt?

Trockenbaudecken werden in der Regel aus Gipsfaser oder Gipskartonplatten hergestellt, die auf einer Unter- bzw. Tragkonstruktion befestigt werden. Der Vorteil von Trockenbaudecken besteht darin, dass sie einen einfachen Zugang zu Installationen wie Elektroinstallationen, Wasserleitungen oder Lüftungskanälen ermöglichen.

Wie werden Trockenbausysteme wärme- und schallgedämmt?

Bei Brand- und Schallschutzwänden wird der Hohlraum im Ständerwerk mit nicht brennbaren Dämmstoffen (z. B. Mineralwolle) oder Schalldämmlagen gefüllt. Die Beplankung ist zwei- oder sogar dreilagig (deswegen sind solche Wände dicker als herkömmliche Trennwände in Trockenbauweise). Brandschutzwände werden auf beiden Beplankungsseiten mit einer durchgängigen Stahlblecheinlage versehen, während bei Schallschutzwänden auf Schallentkopplung zu achten ist.

Wie erfolgt die Verlegung von Elektroinstallationen im Trockenbau?

Trockenbausysteme wie abgehängte Decken oder nicht tragende Wände bestehen im Regelfall aus einer Tragkonstruktion und Beplankung, weshalb sie in der Mitte einen Hohlraum haben, in dem nicht nur Dämmstoffe, sondern auch Technikinstallationen wie Elektrokabel und Leerrohre untergebracht werden können. Die Löcher für die Steckdosen werden mit dem Kronenbohrer in die Beplankung gebohrt.

Wie werden Trockenbauflächen gestrichen oder verputzt?

Die Beplankung (Trockenbauplatten) muss zunächst sorgfältig bandagiert und verspachtelt werden, wobei alle Unebenheiten, Fugen und Löcher abgeschliffen oder verschlossen werden. Darauf folgt der Anstrich (inkl. Grundierung) oder die Tapezierung. Zum Verputzen sind Gips- und Zementputz an geeignetsten.

Wie werden Probleme mit Feuchtigkeit und Schimmel vermieden?

Da es bei der Trockenbauweise keine Baufeuchte gibt, gibt es in Wohnräumen auch keine Probleme mit feuchten Wänden. In Feuchträumen werden spezielle Feuchtraumplatten (Fermacell-Platten) verwendet, die anschliessend gefliest oder verputzt werden. Gipskartonplatten sind leider schimmelanfällig und äusserst saugfähig, sodass sich Schimmelpilz darauf schnell ausbreitet. Deswegen müssen die betroffenen Platten fachmännisch entfernt und durch neue ersetzt werden. Vor der Montage der neuen Platten muss ein Schimmelgutachter prüfen, ob der Schimmel auch das dahinter befindliche Mauerwerk befallen hat. Effiziente vorbeugende Massnahmen sind richtiges Heiz- und Lüftungsverhalten sowie der Einsatz feuchteregulierender Innenraumbeschichtungen.

Wie werden Türen in Trockenbauwände eingesetzt?

Die Türzargen werden vor der ersten Beplankung ins Ständerwerk eingesetzt. Dabei werden Türsturzprofile und UA-Profile als seitliche Türpfosten verwendet. Der Einbau von Türzargen ist anspruchsvoller als andere Phasen der Herstellung einer Trockenbauwand und die Gefahr von Fehlern ist hier besonders gross.