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    Trockenbau: eine wirtschaftliche und effiziente Methode für den Innenausbau

    Der Innenausbau wird in heutiger Zeit häufig im Trockenbauverfahren ausgeführt. Der Trockenbau überzeugt mit vielen Vorteilen: schnelle Montage ohne Trockenzeiten, geringes Gewicht und gestalterische Anpassungsfähigkeit von Trockenbaukonstruktionen, Schall- und Wärmeschutz sowie Feuchtigkeits- und Brandschutz. Die beiden Hauptvorteile dieser Bauweise – geringes Gewicht und das Entfallen von Trockenzeiten – ergeben sich aus dem weitgehenden Verzicht auf die Verwendung von wasserhaltigen Baustoffen wie Mörtel, Lehm, Beton oder Putz (feuchte Materialien kommen ggf. bei der Weiterverarbeitung der Oberfläche zum Einsatz). Am bekanntesten sind Trockenbauwände, aber auch Decken, Böden und andere Elemente werden in Trockenbauweise errichtet.
    Fachartikel 318
    trockenbau gipsplatten
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    1. Was ist Trockenbau?

    Beim Innenausbau wird die klassische Bauweise mit Ziegel, Mörtel oder Beton immer mehr durch den Trockenbau verdrängt. Doch was genau ist die Trockenbauweise? Unter dem Begriff „Trockenbau“ versteht man die Anfertigung raumbegrenzender, aber nicht tragender Konstruktionen, insbesondere für Wand, Decke und Boden. Dabei werden industriell vorgefertigte, überwiegend plattenförmige Bauteile auf der Baustelle durch Nageln, Schrauben, Stecken oder Kleben zu einem Bauelement zusammengefügt. Der Name „Trockenbau“ kommt vom weitgehenden Verzicht auf wasserhaltige Baustoffe wie Mörtel, Lehm, Beton oder Putz. Feuchte Materialien werden je nach Bedarf bei der Weiterverarbeitung der Oberfläche angewandt. Die Trockenbautechnik ist eine Montagebauweise und zugleich eine Leichtbauweise der Innenraumgestaltung. Sie kommt beim Ausbau von Gebäuden, bei Sanierungen, aber auch bei Neubauten zum Einsatz. Die Verarbeitung ist unkompliziert und schnell, und die fertigen Trockenbauelemente sind leicht, aber trotzdem feuerfest und stabil.

    2. Grundlegende Elemente beim Trockenbau

    Beim Trockenbau wird herkömmlicherweise mit Gipskartonplatten, Ständerwerken und Mineralwolldämmstoffen gearbeitet. Gipskarton ist ein mittlerweile recyclebares Naturprodukt. Es ist universell formbar und sehr widerstandsfähig gegen Feuer. Ständerwerke dienen als Unterkonstruktion für Wände und abgehängte Decken. Sie bestehen aus Metall (Metallprofile) und Holz (Kanthölzer) und sind hochtragfähig. Bei der Mineralwolle handelt es sich um Glas- oder Steinwolle. Sie wird als Dämmstoff zwischen den beiden Gipskartonplatten verwendet. Mineralwolle bietet hervorragenden Wärmeschutz, überdurchschnittlichen Schallschutz und hemmt im Brandfall den Feuerdurchgang. Heutzutage stehen auch andere Dämm- und Plattenmaterialien zur Verfügung. So werden zum Dämmen neben Mineralwolle auch Naturdämmstoffe (z. B. Flachs, Holzwolle, Polystyrol oder Kork) eingesetzt.

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    Metallprofile bilden das Gerüst für Trockenbauwände.

    Gipskartonplatten haben ein geringes Eigengewicht und können einfach auf passende Grössen zugeschnitten werden. Sie haben einen äusseren Mantel aus Karton, welcher der gesamten Platte ausreichend Stabilität verleiht. Weil einfache Gipskartonplatten den hohen Ansprüchen an Brandschutz und Schallschutz nicht gerecht werden können und sich eignen auch nicht für Feuchträume eignen, werden im Trockenbau speziell angefertigte Gipskartonplatten in verschiedenen Varianten verwendet. Es gibt spezielle Gipskarton-Feuerschutzplatten für den Brandschutz, gelochte oder geschlitzte Gipskartonplatten für den Schallschutz, imprägnierte Gipskartonplatten für feuchte Räume (häusliche Küchen und Bäder), spezielle Gipskartonplatten zum Schutz vor elektromagnetischer Strahlung, Gipskarton-Akustikplatten für die Raumakustik und spezielle Platten für die Aufnahme besonderer Lasten.

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    Trockenbauwände werden mit Gipskartonplatten beplankt.

    3. Einsatzbereiche

    In den letzten Jahren hat sich der Trockenbau massiv weiterentwickelt. In Trockenbauweise lassen sich unterschiedliche Systeme errichten.

    Deckenbekleidungen und abgehängte Decken

    In Trockenbauweise können plane, gegliederte oder gewölbte, fugenlose oder elementierte Deckenflächen aus unterschiedlichen Materialien, Formen und Systemen angefertigt werden. Der Markt bietet unter anderem Dekor-, Metall-, Gitter-, Waben-, Lamellen-, Paneeldecken oder Baffeldecken oder Decken in Sonderausführungen (wie etwa Akustik-, Licht-, Lüftungs-, Klimadecken). Für die Bekleidung lassen sich verschiedene Materialien wie Gipskarton, Gipsfaser, Holz, Holzwerkstoff, Metall, Kunststoff, Mineralfaser, Glas, Fiber-, Calciumsilikat und Perliten verwenden.

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    Auch Deckenbekleidungen und abgehängte Decken lassen sich in Trockenbauweise errichten.

    Wandverkleidungen und Montagewände

    Wandverkleidungen und Montagewände können als gerade, geschwungene oder gebogene Flächen aus unterschiedlichen Materialien und Systemen errichtet werden. Die Beplankung kann einschalig oder mehrschalig sein. So werden Trennwände für Räume, Raumteiler oder auch feste oder umsetzbare Ständerwände errichtet. Als Bekleidungsmaterialien stehen Gipskarton, Holz, Kunststoffe, Metalle oder Glas zur Verfügung. Wenn Trockenbauwände als Brandschutzwände ausgeführt werden, sind sie auf beiden Beplankungsseiten mit zwei oder sogar drei Plattenlagen beplankt und mit einer durchgängigen Stahlblecheinlage versehen (Mineralwolle ist ohnehin ein nicht brennbarer Dämmstoff). Und wenn Trockenbauwände als Schallschutzwände ausgeführt werden, kommt es auf Schaumstoff-Dämmstreifen und vor allem auf Schallentkopplung an. Der Schall- und Brandschutz kann bei Trockenbauwänden gleich gut oder sogar besser sein als bei massiven Wänden.

    Installationswände einschliesslich Vorwandinstallation und WC-Trennwände

    Weil Trockenbauwände in der Regel mit Unterkonstruktionen aus Stahlblechprofilen und beidseitiger Beplankung aus Gipsplatten errichtet werden, haben sie in der Mitte einen Hohlraum, in dem nicht nur Dämmstoffe, sondern auch Technikinstallationen wie Elektrokabel und Rohre untergebracht werden können. Die Bekleidung für diese Wände kann zum Beispiel aus Gipskartonplatten, Gipsfaserplatten, Lehmbauplatten, Holz, Holzwerkstoff, Metall und Kunststoff bestehen.

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    Die Trockenbauweise eignet sich gut für Vorwandinstallationen.

    Bodensysteme

    In Trockenbauweise werden Hohlraumböden oder Doppelböden bzw. Installationsböden sowie Trockenunterböden eingebaut. Der Belag besteht aus Gipskarton, Gipsfaser, Calciumsilikat, Holz, Metallwannen mit mineralischer Füllung, Estrich oder Stahl. Als Oberbelag eignen sich zum Beispiel Fliesen, Parkett, Laminat, Linoleum oder Nadelfilz.

    Einbauten

    In die oben genannten Konstruktionen können in Trockenbauweise auch Einbauten wie zum Beispiel Unter- bzw. Tragkonstruktionen für erhöhte Lasten (Decke, bzw. Wand), Leuchten ohne Verkabelungen, Lüftungsauslässe oder Zargen für Türen und Fenster montiert werden.

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    Einbauten in Trockenbaukonstruktionen sind kein Problem.

    Einfache Dämmungen und Isolierungen

    In die oben genannten Konstruktionen oder als separate Leistung kann eine effiziente Dämmung und Isolierung montiert werden. Die verwendeten Materialien sind z. B. Mineralwolle (Stein- oder Glaswolle), Naturfasern, Baum-, Schafwolle, Flachs, Kork, Schaumglas, Perlit, Hartschäumen. Sperren und Dampfbremsen werden aus Metall und Kunststoff angefertigt.

    Raum-im-Raum-Systeme

    Diese werden als selbsttragende und freistehende Raumsysteme in modularer Bauweise errichtet. Sie können sowohl allein stehend sein oder an bestehende Bauteile angeschlossen werden. Derartige Systeme eignen sich zur Konstruktion von Sanitärzellen, Schallschutzkabinen, Besprechungsräume oder Meisterbüros, zur Kapselung von Industriemaschinen, Wohnraumerweiterung oder für Fluchttunnel mit erhöhten Anforderungen an den Brandschutz.

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    Die Montage ist beim Trockenbau schnell und einfach.

    4. Die Vorteile des Trockenbaus

    Trockenbau bietet viele Vorteile. Der erste Vorteil besteht in der Zeit- und Kostenersparnis. Dank ihres geringen Eigengewichts ist die Montage der Gipskartonplatten schnell und einfach. Weil keine zusätzliche Baufeuchte auftritt, sind die Räume in kürzester Zeit bezugsfertig. Leichtbauwände belasten kaum die Statik im Haus, weshalb die Trockenbauweise hervorragend für Hausaufstockungen und Dachgeschossausbauten geeignet ist. Der Materialaufwand beschränkt sich hauptsächlich auf Metallprofile als Unterkonstruktion und Gipskartonplatten als Beplankung. Trockenbau erfordert keine zusätzlichen Arbeiten wie das Anrühren von Bindemittel oder das Mauern von Ziegelsteinen. Zu den Vorteilen des Trockenbaus gehört auch die Sicherheit, die durch die oben beschriebenen Eigenschaften der Gipskartonplatte gewährleistet wird. Ausserdem bietet die Trockenbautechnik viele Gestaltungsmöglichkeiten. Räumlichkeiten können schnell individuell umgestaltet werden, da sich Trockenbauwände ohne grosse Baumassnahmen einfach versetzen lassen.

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    Im Hohlraum einer Trockenbauwand können auch Installationen untergebracht werden.
    Fachartikel 318
    Autor: Daibau.ch Magazin

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