Im Beitrag:
1. Dämmung mit Styropor und Dämmung mit Styrodur
Expandiertes Polystyrol bzw. EPS wird mittels Polymerisation hergestellt, wobei Styrol unter Zugabe von Pentan (C5H12) expandiert wird. Durch dieses Verfahren wird das Volumen des Materials um etwa das 40-fache vergrössert. Das so gewonnene Polystyrol lässt sich auf unterschiedliche Weise formen, beispielsweise zu Styropor-Dämmplatten.
Wenn das Extrudieren von Styrol mittels Polymerisationsverfahren ohne das Hinzuzufügen von Gas erfolgt, entsteht extrudiertes Polystyrol bzw. XPS. Dabei wird das Styrol mit verschiedenen Additiven angereichert, die in einer speziellen Presse dosiert und bei hoher Temperatur geschmolzen werden. Dadurch entsteht eine Kette aus Polystyrol, einem extrem starken und haltbaren Polymer. Auch Styrodur lässt sich zu unterschiedlichen Produkten verarbeiten.
2. Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Anwendung
Sowohl Styropor als auch Styrodur werden im Bauwesen verwendet, beispielsweise als Schall- und Wärmedämmung von Gebäuden. Fassaden-Styropor oder Fassaden-Styrodur können für die Wärmedämmung der Fassade verwendet werden, beispielsweise in Systemen wie Demit, Baumit oder anderen. Sie können auch als Wärmedämmung an Flachdächern und Kelleraussenwänden eingesetzt werden. EPS- oder XPS-Dämmung kann auch als Schalldämmung für Geschossdecken verwendet werden, da beide Materialien gute Trittschalldämmung gewährleisten. Nicht zuletzt können damit Fensterprofile gedämmt werden, um der Entstehung von Wärmebrücken vorzubeugen, beide Werkstoffe lassen sich auch als Vertäfelung verwenden.
Der Unterschied zwischen Styropor und Styrodur besteht darin, dass Styrodur einer grösseren Belastung standhalten kann, weshalb es besser zum Dämmen begehbarer und stark beanspruchter Flächen geeignet ist. Auch zum Dämmen von Feuchträumen ist Styrodur besser geeignet. XPS kann auch als Bauwerksabdichtung eingesetzt werden.
3. Eigenschaften von EPS und XPS
Styropor, ein chemisch neutrales Material, dämmt vor allem deshalb so gut, weil es lediglich zu 2 % aus Polystyrol (Kunststoff) und zu ganzen 98 % aus Luft besteht. Deshalb ist dieses Material extrem leicht und auch leicht zugänglich. Ausserdem ist es dampfdurchlässig, geruchlos, nicht entflammbar, jedoch verflüssigt es sich in Kontakt mit Feuer. Das Verbrennen von Styropor ist äusserst gefährlich, weil EPS in Reaktion mit Feuer schädliche Gase freisetzt. Wenn Styropor über längere Zeit Wasser ausgesetzt bleibt, saugt es sich voll und wird unbrauchbar. Unter dem Einfluss von UV-Strahlen beginnt es zu zerfallen. Die Wärmeleitfähigkeit von EPS beträgt von y = 0,035 bis 0,04 W/mK. Styropor besitzt eine relativ hohe Druck-, Zug- und Biegefestigkeit. Es verträgt Temperaturen von bis zu 75 °C.
Auch Styrodur ist chemisch neutral und geruchlos. In der Regel wird das Material in einer Vielzahl von Farben bewusst gefärbt. Die meisten von uns kennen es in pastellgrüner oder blauer Farbe. XPS ist weniger atmungsaktiv als EPS. Es muss auch betont werden, dass Styrodur brennbar ist und es nur an Orten verwendet werden sollte, die keiner Feuereinwirkung ausgesetzt sind. XPS ist unter Wassereinwirkung wesentlich stabiler als EPS, da es aufgrund seiner geschlossenen Zellstruktur kein Wasser aufnimmt. Wie gut dämmt Styrodur? Seine Wärmeleitfähigkeit beträgt 1= 0,025 bis 0,033 W/mK. Styrodur besitzt eine extrem hohe Druckfestigkeit, diese ist höher als die von Styropor. Genau wie EPS verträgt auch Styrodur Temperaturen von bis zu 75 °C. Allgemein ist Styrodur stabiler und nachhaltiger als Styropor.
4. Styropor und Styrodur – Preis
Sowohl EPS als auch XPS ist in Form von Dämmplatten in verschiedenen Plattenstärken erhältlich. Nehmen wir zum Vergleich die Preise von 5 cm dicken und 1 m² grossen Platten. Die Preise von Styropor- bzw. EPS-Dämmplatten beginnen bei rund 0,8 CHF/m2. Die Preise von Styrodur- bzw. XPS-Dämmplatten in den gleichen Ausmassen beginnen bei 1,4 CHF/m2.