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    Fassade: Kosten für Holzfassade, Alufassade, Steinfassade & Co.

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    Die Fassade ist nicht nur die schützende Hülle des Gebäudes, sondern übt als seine äussere, architektonisch hervorgehobene Seite einen grossen Einfluss auf sein Erscheinungsbild aus. Fassadenverkleidungen werden aus unterschiedlichen Materialien hergestellt. Die gängigste Fassadenart ist immer noch die verputzte Fassade, doch die Bandbreite reicht von traditionellen Holzfassaden bis zu modernen Glas- und Aluminiumfassaden. Die Auswahl der Fassadenart wird nach mehreren Gesichtspunkten getroffen, wobei dem Preis natürlich immer eine wichtige, wenn nicht gar die entscheidende Rolle zufällt.
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    Fassade Fassadenpreis
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    1. Wie wählt man die richtige Fassade aus?

    Was für eine Fassade für ein bestimmtes Gebäude am geeignetsten ist, hängt zunächst von seiner Umgebung bzw. seinem räumlichen Kontext ab. So haben beispielsweise im Alpenraum Schindelfassaden (insbesondere aus Lärche) eine starke Tradition. Und natürlich wäre es ein Unsinn, ein Haus mit einer auffallend roten Fassade in eine Gegend zu setzen, in der dezente Natursteinfassaden vorherrschen.

    Darüber hinaus wird die Wahl der Fassade durch die Bauweise des Baukörpers beeinflusst, denn Fassade und Baukörper müssen aufeinander abgestimmt sein. Wenn Sie etwa ein Holzmassivhaus oder ein Holzriegelhaus bauen, wäre eine verputzte Fassade eine schlechte Wahl, weil der Holzbau darunter nicht atmen könnte. Solche Gebäude werden besser mit Holzfassaden verkleidet.

    Nicht zuletzt sind auch der Preis und der persönliche Geschmack des Bauherrn wichtige Entscheidungsfaktoren.

    2. Fassadensysteme

    Zu den gängigsten Fassadensystemen in der Schweiz gehören das Wärmedämmverbundsystem (WDVS) und die Vorgehängte hinterlüftete Fassade (VHF). Das Wärmedämmverbundsystem (oft wird synonym das Wort Vollwärmeschutz verwendet, obwohl die Begriffe keine Synonyme sind) ist schichtweise aufgebaut und setzt sich aus aufeinander abgestimmten Dämmkomponenten zusammen. Das WDVS wird in der Regel mit einer Putzträgerschicht (armierter Unterputz) und einer Oberflächenschicht (Oberputz oder Flachverblender) versehen.

    Die Vorgehängte hinterlüftete Fassade ist eine mehrschalige Aussenwandkonstruktion mit nicht-tragender Fassadenbekleidung, die mit Abstand zur tragenden Wandebene an dieser befestigt wird. Der Hinterlüftungsspalt einer VHF ist sowohl an der Unterseite als auch an der Oberseite mit der Aussenluft verbunden. Wenn der Spalt lediglich an der Unterseite mit der Aussenluft verbunden ist, spricht man von einer belüfteten Fassade. Fassaden, die weder oben noch unten eine Luftöffnung zur Belüftung der Rückseite besitzen, werden als nicht hinterlüftete Fassaden bezeichnet. Das Fehlen des Lüftungsspalts kann bei dieser Fassadenart zu Feuchtigkeitsstau führen.

    3. Putzfassade

    Die verputzte Fassade bzw. Putzfassade gehört nach wie vor zu den häufigsten Fassadenarten in der Schweiz, weshalb sie so gut wie in jede Umgebung passt – natürlich nur, solange sie nicht in geschmacklosen, schrillen Farben gestrichen wird, die sich negativ auf unser psychisches Wohlbefinden auswirken. Die Hauptgründe für die Häufigkeit dieser Fassadenart sind wahrscheinlich die relativ einfache Ausführung und der günstige Preis. Die Putzfassade lässt sich sowohl technisch als auch optisch auf verschiedene Arten herstellen. Durch unterschiedliche Techniken des Putzauftrags lassen sich unterschiedlich aussehende Oberflächentexturen herstellen, die zu unterschiedlichen Architekturstilen passen. Manchmal ist die Putzfassade jedoch eine schlechte Wahl (z. B. in Verbindung mit der oben erwähnten Holzbauweise). Für einige Menschen gehört sie auch optisch nicht zu den schönsten Fassaden.

    3.1 Verputzte Fassade – Kosten

    Die Herstellung einer Putzfassade (Material- und Arbeitskosten) kostet zwischen 25 und 57 CHF/m².

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    Die klassische verputzte Fassade sieht auch an einem modern gestalteten Gebäude wunderbar aus.

    4. Holzfassade

    Holzfassaden haben sich längst nicht nur in der Schweiz, sondern in der ganzen Welt durchgesetzt. Besonders eignen sie sich für die ländliche Umgebung in unserem waldreichen Land. Neben traditionellen Schindelfassaden setzen sich zunehmend auch moderne Holzfassaden durch. Heutzutage steht eine Vielzahl unterschiedlicher Holzfassaden zur Auswahl, bei denen die Fassadenverkleidung (Holzlamellen) horizontal, vertikal oder diagonal angeordnet sein kann. Die Holzfassade ist eine äusserst ökologische Fassade, da Holz ein natürliches Material ist, das mit der Umwelt atmet. Holzfassaden sind in der Regel hinterlüftet oder zumindest belüftet, damit der darunter liegende Baukörper atmen kann. Eine ausgediente Holzfassade kann auch sehr einfach abgenommen und recycelt werden.

    4.1 Holzfassade – Kosten

    Eine Holzfassade aus Sibirischer Lärche inkl. Unterlattung und Steinwolle-Dämmung mit einer Dämmstärke von 15 cm kostet 100 bis 155 CHF/m².

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    Aufgrund ihrer angenehmen Farbe, Wärme und Textur sind Holzfassaden in modernen Architekturtrends wieder beliebt.

    5. Glasfassade

    Ganzglasfassaden sind eher an öffentlichen Gebäuden zu finden, für den Einsatz an Einfamilienhäusern sind sie weniger geeignet. Weil ihre grossen Glasflächen den Raum optisch nicht eingrenzen, schafft diese Fassade ein Gefühl der Verschmelzung von Innen- und Aussenraum. Wenn sich das Gebäude in einer grünen Umgebung befindet, entsteht der Anschein, als ob die Natur in den Innenraum hineingreift. Zudem wird dank der umlaufenden Verglasung das Gebäude zur Winterzeit stark durch Sonnenlicht erwärmt, was eine Heizkostensenkung zur Folge hat. Im Sommer kann jedoch der Innenraum bei mangelhafter Gebäudebeschattung schnell überhitzen. Die starke Besonnung des Innenraums vermindert auch den Bedarf an künstlichem Licht. Glasfassaden bestehen in der Regel aus zwei Glasschichten mit einer dazwischen liegenden, dämmenden Luftschicht, die unterschiedlich dick sein kann.

    5.1 Glasfassade – Kosten

    Doppelschichtige Glasfassaden kosten zwischen 360 und 725 CHF/m².

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    Die Glasfassade lässt ein Maximum an Licht in den Raum eindringen, was besonders in Büros und anderen öffentlichen Gebäuden erwünscht ist.

    6. Steinfassade

    Auch Naturstein ist ein Werkstoff, der seit Urzeiten verwendet wird. Ursprünglich wurde Naturstein vor allem als Baumaterial genutzt, in letzter Zeit wird er jedoch zunehmend auch als Fassadenmaterial eingesetzt. Naturstein ist ein extrem langlebiges Material, weshalb die Steinfassade viele Jahre ohne Renovierung auskommt. Genau wie Holzfassaden können auch Natursteinfassaden optisch sehr ansprechend sein. Zur Anbringung der Natursteinverkleidung gibt es zwei Möglichkeiten: Der Stein kann entweder direkt oder mit einem Hinterlüftungsspalt am Gebäude befestigt werden. Die zweite Variante – die hinterlüftete Natursteinfassade – wird häufiger ausgeführt.

    6.1 Natursteinfassade – Kosten

    Weil die Preise verschiedener Gesteinsarten stark variieren, ist auch die Preisspanne bei Natursteinfassaden sehr gross. Je nach Gesteinsart und Fassadenform kostet eine Natursteinfassade zwischen 155 und 520 CHF/m² (inkl. Montage).

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    Die reiche Textur der Natursteinfassade verleiht auch moderneren Gebäuden einen besonderen Charme.

    7. Fassadenplatten aus Eternit

    Faserzementplatten (umgangssprachlich nach dem berühmten Markennamen auch Eternitplatten genannt) bestehen aus Zementbindemittel und synthetischen Fasern. Die Platten sind in den verschiedensten Farben erhältlich und die Plattenstruktur kann an der Oberfläche sichtbar oder verdeckt sein. Die Fassadenplatten werden in der Regel auf einer Unterkonstruktion aus Metall oder Holz befestigt, entweder überlappend oder mit einer dazwischenliegenden, sichtbaren Fuge. Auch bei Fassaden aus Faserzementplatten handelt es sich um hinterlüftete Fassaden mit einem Hinterlüftungsspalt. Solche Fassaden sind oft an öffentlichen Gebäuden zu finden, doch auch im Wohnbau kommen sie immer häufiger zum Einsatz. Bei der Auswahl der Hausfassade ist aber auch der bauliche Kontext zu beachten – Fassadenverkleidungen aus Eternit sind vor allem für die städtische Umgebung geeignet.

    7.1 Fassadenplatten aus Faserzement – Kosten

    Bei Fassadenplatten aus Faserzement ist die Preisspanne ziemlich gross. Die günstigsten Platten sind schon für 15 CHF/m2 zu haben, die meisten Produkte kosten jedoch zwischen 50 und 100 CHF/m², manche sind auch teurer.

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    Hinterlüftete Fassade aus Faserzementplatten.

    8. Fassadenverkleidung aus Verbundwerkstoff

    Ein typisches Beispiel für eine Fassadenverkleidung aus Verbundwerkstoff sind Trespa-Fassadenplatten, die zu 70 % aus Holzfasern und zu 30 % aus thermisch gebundenen Harzen bestehen. Die Fassadenplatten aus HPL-Schichtstoff (HPL steht für High Pressure Laminate) sind in verschiedenen Farben erhältlich. Obwohl diese Platten aus völlig anderen Materialien hergestellt sind, ähneln sie in ihrem Aussehen Faserzementplatten. Deshalb werden sie auch in ähnlichen Situationen verwendet.

    8.1 Fassadenverkleidung aus Verbundwerkstoff – Kosten

    Fassadenplatten aus HPL-Schichtstoff kosten zwischen 30 und 42 CHF/m². Fassadenplatten von Trespa sind etwas teurer, aber auch sehr hochwertig.

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    Verbundwerkstoffe sorgen für eine glatte und moderne Fassadenoptik.

    9. Fassadenverkleidung aus Kunststoff

    Fassadenplatten aus Kunststoff sind in ökologischer Hinsicht keine gute Wahl. Als Fassadenverkleidung kommen Acrylglas, Polyvinylchlorid, Polystyrol und andere Kunststoffarten infrage. Die meisten dieser Werkstoffe sind transparent, können jedoch in verschiedenen Farben eingefärbt werden. Fassadenverkleidungen aus Kunststoff können auf verschiedene Arten hergestellt und gestaltet werden. Zur Auswahl stehen Platten, Leisten, Lamellen und andere Verkleidungen. Auch diese Fassadenart kommt üblicherweise an öffentlichen Gebäuden zum Einsatz, obwohl sie ab und zu auch an Wohngebäuden zu finden ist. Der grösste Vorteil dieser Fassadenart ist ihre einfache Anbringung.

    9.1 Kunststofffassade – Kosten

    Bei Fassadenverkleidungen aus Kunststoff ist die Preisspanne sehr gross. Fassadenplatten aus Kunststoff kosten je nach Ausführung 20 bis 45 CHF/m².

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    Eine Fassade aus Metallgewebe schafft eine luftdurchlässige Aussenhülle, die eine Durchlüftung des Bauwerks ermöglicht.

    10. Aluminiumfassade

    Die Aluminiumfassade, oder kurz Alu Fassade, besteht aus Sandwich-Fassadenplatten, die aus mehreren Kunststoffschichten und Aluminium zusammengesetzt sind. Diese Aluminiumplatten sind extrem fest und trotzdem sehr leicht. Darüber hinaus sind sie sehr wartungsarm. Alu Fassaden werden als hinterlüftete Fassaden ausgeführt, wobei die Fassadenplatten an einer metallenen Unterkonstruktion befestigt werden. Obwohl Aluminium ein (Leicht-)Metall ist, sind Alu-Fassadenplatten in verschiedenen Farben erhältlich. Alu Fassaden sind an vielen öffentlichen und gewerblichen Gebäuden zu finden, aber auch immer mehr private Bauherrn entscheiden sich dafür.

    10.1 Alu Fassade – Kosten

    Alu Fassaden mit Sandwich-Fassadenplatten kosten zwischen 10 und 52 EUR/m².

    11. Klinkerfassade

    Klinker ist ein traditioneller Baustoff, der auch an Fassaden zu finden ist. Vor allem in West- und Nordeuropa ist die Verwendung von Fassadenklinker weit verbreitet. Klinkerfassaden sind auch in der Schweiz zu finden, wenn auch seltener. Fassadenklinker gibt es auch in einer Keramikvariante. Die Klinkerfassade ist witterungsbeständig und wartungsarm. Ausserdem bietet sie guten Brand-, Schall- und Wärmeschutz. Zur Auswahl stehen unterschiedliche Arten von Klinker- und Keramikfassaden, von traditionellen bis zu modernen Varianten.

    11.1 Klinkerfassade – Kosten

    Klinkerfassaden kosten im Durchschnitt zwischen 120 und 155 CHF/m² (inkl. Dämmung, Klinkersteine, Mörtel, Anker und Lohnkosten).

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    Eine Kombination aus traditionellem Ziegelmaterial und moderner Architektur.

     

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    Fachartikel 984
    Autor: Daibau.ch Magazin

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