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    Schalldämmung: Schallschutz für Decke und Wand

    Die negativen Auswirkungen übermässiger Schallbelastung sind wohl bekannt und werden oft diskutiert. Es gibt zwar gesetzlich definierte Belastungsgrenzwerte, doch auch wenn sich der Schallpegel im Rahmen des gesetzlich Zulässigen befindet, kann er von Menschen immer noch als (zu) störend empfunden werden. Um einen möglichst hohen Wohnkomfort zu erreichen, müssen nicht nur die Aussenwände, sondern auch Dach, Decke und Fussboden schallgedämmt werden. Dies ist vor allem in Mehrfamilienhäusern wichtig.
    Fachartikel 83
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    1. Schallschutz ist so wichtig wie nie zuvor

    Wer in einer ländlichen Idylle lebt, kann sich glücklich schätzen, doch wer in einer dicht besiedelten Gegend wohnt, möglicherweise auch noch in einem schlecht gedämmten und unsanierten Altbau oder in der Nähe einer lauten Strasse, spürt die negativen Auswirkungen übermässiger Schallbelastung auf Körper und Geist. Zudem haben sich im Zuge der Corona-Krise manche Menschen langfristig auf Homeoffice umgestellt, sodass sich mangelnder Schallschutz nicht mehr nur auf das Privatleben, sondern auch auf die Arbeitsumgebung auswirkt. Zum Glück gibt es viele infrage kommende Lösungen, mit denen die Schalldämmung an Decken und Wänden verbessert werden kann, damit das eigene Zuhause ein ruhiger Ort ist, an dem man je nach Bedarf ausspannen oder produktiv arbeiten kann. Dabei darf man jedoch nicht vergessen, dass in sehr lauten städtischen Gebieten die Schallbelatzung durch effektive Schalldämmung zwar erheblich reduziert, nicht aber vollständig beseitigt werden kann.

    Hochwertige Schalldämmung sorgt für eine lärmfreie Umgebung, in der man konzentriert arbeiten und ruhig schlafen kann.

    2. Schalldämmung gegen Schallübertragung

    2.1 Ausbreitung von Luftschall

    Grundsätzlich kann sich Schall auf zwei Arten durch Wände und Geschossdecken bzw. durch den Baukörper ausbreiten. Bei der ersten Art handelt es sich um Schallausbreitung durch die Luft. Dabei treffen die Schallwellen auf Wände und Trenndecken, durch die sie sich in die Nachbarräume ausbreiten. Auf diese Weise breiten sich Sprechlaute und Geräusche von elektronischen Geräten, Haushaltsgeräten und anderen Geräten (z. B. Waschmaschine oder Heizgerät) aus. Natürlich breiten sich auch Geräusche aus der Umgebung des Hauses als Luftschall aus.

    2.2 Schallschutzwände verhindern auch Trittschallübertragung

    Die andere Art der Schallübertragung ist die Trittschallübertragung. Trittschall entsteht, wenn die Schallquelle in direktem Kontakt mit der Gebäudekonstruktion steht (etwa beim Begehen oder beim Aufschlag von Gegenständen) und breitet sich nur teilweise als Luftschall, vornehmlich aber als Körperschall (in festen Stoffen sich ausbreitender Schall) aus. Trittschall ist oft noch störender und intensiver als Luftschall und lässt sich auch kaum vermeiden, da er bei alltäglichen Tätigkeiten entsteht, meist beim Auftreten auf den Boden oder als Aufschlag- bzw. Aufprallgeräusch von Gegenständen (z. B. beim Versetzen von Möbeln). Zu beachten ist, dass auch Installationen in Wänden durch ihre leichten Vibrationen eine Quelle für Körperschall darstellen. Besonders störenden Körperschall verursachen weniger alltägliche Situationen, wie z. B. eine zwei Stockwerke tiefer stattfindende Wohnungsrenovierung, deren Geräusche man so stark wahrnimmt, als befände sich ihre Quelle direkt nebenan.

    Die Dämmwirkung einzelner Bauteile wird durch das Schalldämmmass R beschrieben (oft wird auch das Direkt-Schalldämm-Mass Rw angeführt) und in Dezibel (dB) angegeben.
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    Gute Schalldämmung ist der Schlüssel zum psychophysischen Wohlbefinden.

    3. Schalldämmung

    3.1 Schallschutz an Aussenwänden

    Durch gute Schalldämmung lässt sich die Ausbreitung von Luftschall erheblich reduzieren, allerdings muss man wissen, wo diese anzubringen ist. Wenn der störende Lärm aus der Umgebung des Gebäudes kommt, muss an der Aussenseite der Fassade eine zusätzliche Wärmedämmschicht angebracht werden, die nicht nur als Wärmedämmung, sondern auch als Schalldämmung dient. Die zweite Möglichkeit, sich vor Aussenlärm zu schützen, ist der Einbau hochwertigerer Schallschutzfenster. Dabei handelt es sich um moderne Fenster mit extrem hohem Schallschutz, die beispielsweise in Hotels in der Nähe von Autobahnen eingebaut werden und die Schallübertragung aus der Umgebung ins Gebäudeinnere erheblich verringern. Achten Sie beim Fensterkauf auf die Spezifikationen im Produktdatenblatt (Schallschutzklasse) und lassen Sie sich vom Fensteranbieter beraten.

    3.2 Schallschutz und Schalldämmung im Gebäudeinneren

    Eine geeignete Massnahme, um die Schallübertragung im Gebäudeinneren – also von Raum zu Raum – zu reduzieren, ist die Verwendung schallabsorbierender Materialien wie Textilien, Teppiche, Gardinen, Polsterungen, Pflanzen usw. Heutzutage sind auch spezielle schalldämmende Möbel erhältlich. Achten Sie darauf, alle Fugen an Bauelementen (Fenstern und Türen) richtig abzudichten, wozu Sie spezielle Schaumstoffe verwenden können. Zeigen diese Massnahmen keine Wirkung, bedeutet das, dass die Wände unzureichend schallgedämmt sind. Diese müssen dann fachgerecht saniert und mit Schallschutz nachgerüstet werden, was einen grossen baulichen Eingriff darstellt.

    Besonders problematisch sind Trennwände, die nicht starr mit Decke und Boden verbunden sind. In diesem Fall fungiert die Wand als Membran, die den Schall von einem Raum in einen anderen überträgt und es bleibt nichts Anderes übrig, als die Trennwand abzureissen und eine neue zu errichten (eventuell kann auch eine zusätzliche, leichte, entkoppelte Vorsatzschale eingebaut werden).

    Schwingungsübertragende Bauteile sowie Trennwände ohne Schallentkopplung werden als Schallbrücken bezeichnet. Starre Verbindungen von Bauteilen ermöglichen nämlich die Weiterleitung von Schallwellen (Körperschall), deshalb sollten beispielsweise abgehängte Decken nicht seitlich an die Raumwände anstossen. Schallbrücken lassen sich oft nachträglich beseitigen oder zumindest reduzieren, etwa indem die übertragende Verbindung durch Einbau eines elastischen Trennmaterials zwischen den betreffenden Bauteilen unterbrochen wird.

    Wenn die Schallbrücke nicht saniert wird, bleiben auch aufwendige Massnahmen zur Schalldämmung ohne Wirkung.

    4. Mindestanforderungen and en Schallschutz im Wohnbau

    Die Mindestanforderungen an den Schallschutz im Hochbau werden durch die überarbeitete Norm SIA 181 „Schallschutz im Hochbau“ geregelt, die seit November 2020 in Kraft ist. Diese legt die Anforderungen an den Schutz gegenüber Geräuschen gebäudetechnischer Anlagen und fester Einrichtungen, den Trittschallschutz und den Luftschallschutz gegenüber internen Lärmquellen fest. Die Schallbelastungsgrenzwerte variieren je nach Art des Raums und der Nutzung.

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    Schalldämmung an Wänden verhindert die Übertragung Luft- und Körperschall.

    5. Schallschutz an Wänden

    Wie oben erwähnt, breitet sich Körperschall in festen Stoffen aus. Dabei gilt der Grundsatz: Je fester der Stoff, desto schwieriger die Körperschallausbreitung. Deshalb absorbiert eine kompakte Beton- oder Steinwand Geräusche viel besser als eine Porenbeton- oder Gipskartonwand (allerdings gibt es auch spezielle Schallschutzwände in Trockenbauweise). Die Schalldämmung von Wänden ist von entscheidender Bedeutung und muss noch vor Baubeginn geplant werden, da eine Nachrüstung kaum möglich ist. Doch worauf ist beim Schallschutz von (Trenn-)Wänden zu achten?

    • Zunächst ist darauf zu achten, dass die Wand fest in Boden und Decke eingespannt ist, damit sie nicht wie eine Membran schwingen kann. Eine bestehende Trennwand, die nicht fest eingespannt ist, muss abgerissen und neu gebaut werden, da eine nachträgliche Schalldämmung niemals den gewünschten Effekt erzielen würde.
    • Eine wichtige Rolle beim Schallschutz spielen Wanddurchbrüche. Diese müssen dicht verschlossen und mit elastischer Spachtelmasse oder speziellen Dichtungen abgedichtet werden. Wanddurchbrüche sollten bei der Gebäudeplanung möglichst vermieden werden, wo sie aber unvermeidbar sind, müssen entsprechende Massnahmen zur Unterbindung der Schallübertragung durchgeführt werden.
    • Durch den Einbau einer zusätzlichen, leichten, entkoppelten Vorsatzschale kann die Schallübertragung um etwa das Vierfache reduziert werden. Die optimale Dicke einer solchen Vorsatzschale beträgt 5 cm, als Material kommen Gipskartonplatten, Spanplatten oder Faserzementplatten infrage. Sehr gut geeignet sind auch Holzfaserplatten. Zwischen der Vorsatzschale der bestehenden Wand muss ein mindestens 5 cm breiter Freiraum ausgeführt werden. Die Verankerung der Schale erfolgt mittels Leisten, die auf einem elastischen Material, beispielsweise Neopren, verlegt werden müssen.

    6. Schalldämmung von Decke und Fussboden

    Die Schalldämmung von Wänden dient hauptsächlich dazu, die Ausbreitung von Luftschall zu unterbinden, bei Geschossdecken und Fussböden stellt dagegen Trittschall das grösste Problem dar. Trittschall entsteht beim Begehen des Fussbodens, noch stärker ist er beim Laufen. Zudem sind Geräte wie Waschmaschinen eine Quelle von Körperschall. Betonplatten und Ziegeldecken sind von sich aus nicht trittschalldämmend, deshalb bietet sich das Aufbringen eines schwimmenden Estrichs als gute Lösung an. Meistens wird ein mikroarmierter Estrich aufgebracht, der in einer Dicke von 3 bis 5 cm auf EPS- oder XPF-Platten gegossen wird. Um seinen Zweck effektiv erfüllen zu können, muss der Estrich durch eine Schaumfolie von den Wänden getrennt werden. Alle Rohre und Durchbrüche für Installationen, die durch den Estrich geführt werden, müssen mit einem elastischen Band umgeben werden.

    7. Fazit

    Schalldämmung erfordert hochwertige Materialien und Systeme, die fachgerecht eingebaut werden müssen. Um die gewünschte Wirkung zu erzielen, ist fachgerechte Montage von entscheidender Bedeutung. Bei der Herstellung von Schallschutz im Innenraum darf man sich nicht nur auf Wände, Decken und Fussböden konzentrieren – auch Fenster, Türen, Lüftungsöffnungen und Elektroinstallationen spielen eine wichtige Rolle. Wenn Sie Schalldämmung im Innenraum benötigen, finden wir für Sie gerne passende Auftragnehmer.

    Fachartikel 83
    Autor: Daibau.ch Magazin

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