Im Bereich

    GeWoZu – Gemeinschaftliches Wohnen - die Zukunft

    Das Projekt GeWoZu entstand aus der Vision zukunftstauglich, effizient und zeitnah Wohnraum zu schaffen. Zu den wichtigsten Aspekten des Projekts gehört gemeinschaftliches Wohnen, weshalb auch die Gemeinschaftsflächen entsprechend grosszügig gestaltet sind. Das Materialkonzept (Holzhybridbau) und das Energiesystem (Wärmepumpe, Photovoltaikanlage und Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung) des Hauses setzen auf Beständigkeit und Nachhaltigkeit.

    1. Miteinander statt Nebeneinander

    Zu Beginn stand die Vision zukunftstauglich, effizient und zeitnah Wohnraum zu schaffen, die ihre Verwirklichung in einem gemeinschaftlichen Wohnbau im österreichischen Waidhofen an der Ybbs erfuhr. In sonniger und stadtnaher Lage gelegen bietet das Gebäude 12 Parteien Raum für privates Wohnen und gemeinschaftliches Zusammenleben. Der Name dieses Projekts – GeWoZu – spiegelt die Vision der Baugruppe: Gemeinschaftlich Wohnen – die Zukunft. Geplant wurde das Gebäude vom ortsansässigen Büro w30 Bauplanung & Innenarchitektur, das auf Beständigkeit, Zukunftsorientiertheit und partnerschaftliche Zusammenarbeit mit seinen Kund*innen setzt. Bei der Aktion „Taten statt Worte“ - Ss Land NÖ - wurde das von w30 Architektur entworfene Gebäude mit dem Hauptpreis in der Kategorie „Vereine“ ausgezeichnet.

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    Der gemeinschaftliche Wohnbau befindet sich in sonniger und stadtnaher Lage. (Foto: w30 Architektur)

    2. Merkmale des Bauwerks

    Der Wohnbau wurde als Terrassenhaus auf einem 2.622 m² grossen Grundstück in Hanglage errichtet. Die Erschliessung erfolgt über einen Vorplatz, der dem Gebäude würdig Luft zum Atmen lässt. Die privaten Rückzugsräume der Bewohner*innen werden durch eine Vielzahl an gemeinschaftlich genutzten Räumen, wie Gemeinschaftsgarderobe, Gemeinschaftsküche und Skybar, ergänzt. Hinter dem Haus befinden sich ein grosszügiger Garten, Spielflächen für Kinder und differenzierte Erholungsräume für die Hausbewohner*innen. Dank der grossen Gemeinschaftsgarderobe ist das Haus schuhfrei, sodass man sich überall wie zu Hause bewegen kann. Für längere Besuche von Familie und Freunden steht ein Gästezimmer zur Verfügung. Zu den Höhepunkten des Gebäudes gehört auch die Skylounge, die ausreichend Raum für Besprechungen, Sport und andere Aktivitäten sowie einen malerischen Blick über Waidhofen/Ybbs bietet.

    3. Materialkonzept

    Das Gebäude ist ein Holzhybridbau, bestehend aus einem Stahlbetonskelett und Stahlbetondecken mit dazwischen liegenden Holzrahmenwänden. Den statischen Kern bildet sichtbar belassener Stahlbeton, der zugleich auch als Speichermasse fungiert. Die Zwischenwände sind mit Strohbauplatten beplankt, deren Oberflächen mit einer Lehmspachtelung behandelt sind. Zur Dämmung wurde Zellulosefaser verwendet (nachwachsender Rohstoff).

    Die Aussenwände sind innen mit 3 cm starken GFM Platten auf Sicht beplankt. GFM Platten sind leim- und schadstofffreie (GFM steht für Glue Free Massiv), mechanisch verbundene massive Holzplatten, die hier eine Dampfsperre ersetzen und eine weitgehend leimfreie Gebäudehülle ermöglichen. Bei den Bauelementen handelt es sich um Holz-Alu-Fenster und -Türen. Die Böden bestehen aus Massiv-Parkett und Fliesen.

    Die Fassade wurde als hinterlüftete Holzfassade mit senkrechter Lärchenschalung ausgeführt. Diese Lärchenholzfassade widerspiegelt nach aussen sichtbar die Holzkonstruktion im Inneren und den Anspruch an nachhaltige Architektur, der auch in der Verwendung von recyceltem Beton und naturbelassenen Materialien, wie Holz, Stroh und Lehm, zum Ausdruck kommt.

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    Im Holzhybridbau wurden Holz-Alu-Fenster und -Türen verbaut. (Foto: w30 Architektur)

    4. Nachhaltigkeit

    Ein besonders wichtiger Aspekt nachhaltiger Architektur ist neben der Bauweise auch das Energiesystem eines Gebäudes. Das waidhofener Mehrfamilienhaus wird über eine Erdwärmepumpe mit Ringgrabenkollektor und Tiefenbohrung versorgt, die in Kombination mit Fussbodenheizung und Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung sommers wie winters ein angenehmes Wohnklima aufrechterhält. Maximale Photovoltaik-Belegung auf dem Dach sorgt für ausreichend Solarstrom. In dieses Konzept passt auch das Wassermanagement: Für Toilettenspülung und Brauchwasser wird Regenwasser genutzt. Das Dach des Carports/Radraums ist begrünt. Das nachhaltige Konzept des Gebäudes wurde im Rahmen der Klimaschutzinitiative klimaaktiv des österreichischen Klimaschutzministeriums (BMK) mit einer Zertifizierung gewürdigt.

    Zusätzlich wird die Nachhaltigkeit des Gebäudes durch die grosszügigen Gemeinschaftsflächen gesteigert: Eingangsbereich mit grosser Garderobe - schuhfreies Haus, Gemeinschaftsküche und Aufenthaltsraum mit Spielraum, Hauswirtschaftsraum, Erdkeller, Werkstatt, Lagerräume, Skybar, Gemeinschaftsbad mit Wanne, Skybar usw.

    Projekt:

    Name des Projekts: GeWoZu – Gemeinschaftliches Wohnen - die Zukunft
    Architektur, Interieur, Aussengestaltung: w30 Architektur
    Bauherrschaft: Verein Gemeinschaftliches Wohnen - die Zukunft
    Fotografie: w30 Architektur
    Planung: 04/2019
    Fertigstellung: 08/2021
    Grundstücksfläche: 2.621 m²
    Bruttogeschossfläche: 1.872 m²
    Nutzfläche: 1.450 m²
    Bebaute Fläche: 684 m²

    Auszeichnungen

    2023 Nominierung - NÖ Holzbaupreis - Publikumsvoting

    2023 Nominierung - Goldene Kelle

    2022 Auszeichnung - Taten statt Worte - Kategorie Verein

    Zertifizierung Klima:aktiv silber

    Pläne

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    Lageplan (Foto: w30 Architektur)
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    Eingangsgeschoss (Foto: w30 Architektur)
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    Hofgeschoss (Foto: w30 Architektur)
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    1. Obergeschoss (Foto: w30 Architektur)
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    2. Obergeschoss (Foto: w30 Architektur)
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    Schnitt (Foto: w30 Architektur)

    Galerie

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    Der Wohnbau wurde als Terrassenhaus in Hanglage errichtet. (Foto: w30 Architektur)
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    Den statischen Kern bildet sichtbar belassener Stahlbeton, der zugleich auch als Speichermasse fungiert. (Foto: w30 Architektur)
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    Die Zwischenwände sind mit Strohbauplatten beplankt, deren Oberflächen mit einer Lehmspachtelung behandelt sind. (Foto: w30 Architektur)
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    Die grosszügigen Fensterflächen lassen viel Licht in den Innenraum. (Foto: w30 Architektur)
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    Wohnzimmer-ähnlicher Gemeinschaftsraum. (Foto: w30 Architektur)
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    Die Fussböden bestehen aus Massiv-Parkett. (Foto: w30 Architektur)
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    Gut ausgestatteter gemeinschaftlicher Arbeitsraum. (Foto: w30 Architektur)
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    Das Wohnhaus verfügt auch über einen Spielbereich für die Kinder der Bewohner*innen. (Foto: w30 Architektur)
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    Sonniger Balkon im 2. Obergeschoss. (Foto: w30 Architektur)

     

    * Titelfoto: GeWoZu – Gemeinschaftliches Wohnen - die Zukunft. Quelle: w30 Architektur

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    Autor: Daibau.ch Magazin

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