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    Eigenschaften und Kosten der Bodenplatte

    Das Fundament bildet die sprichwörtliche Grundlage jedes Hauses. Bei Einfamilienhäusern wird oft ein Streifenfundament ausgeführt, über dem eine (nichttragende) Bodenplatte gegossen wird. In den letzten Jahren wird diese Art der Gründung jedoch zunehmend vom Plattenfundament verdrängt, das auch als tragende Bodenplatte bezeichnet wird.
    Fachartikel 202
    bodenplatte fundament
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    1. Schwimmende Bodenplatte

    Es gibt mehrere Arten, die Bodenplatte eines Gebäudes zu errichten. Vor nicht allzu langer Zeit war die nichttragende Bodenplatte über einem Streifenfundament der Standard bei Einfamilienhäusern, doch heute werden vor allem bei modernen Fertighäusern sowie Niedrigenergie- und Passivhäusern häufig Plattenfundamente ausgeführt. Das Plattenfundament bzw. die Sohlplatte ist eine durchgehende bzw. vollflächige tragende Fundamentplatte unter dem gesamten Haus. Umgangssprachlich werden beide Varianten als Bodenplatten bezeichnet. Eine Bodenplatte auf losem Untergrund, die kein Streifenfundament benötigt, wird auch „schwimmende Bodenplatte“ genannt.

    Die Dicke der tragenden Bodenplatte berechnet man im Hinblick auf die Belastungen, denen die Bodenplatte ausgesetzt sein wird. Die Belastung der Bodenplatte besteht aus dem Eigengewicht des Gebäudes, dem Gewicht seiner Bewohner, des Mobiliars und der anderen Gebäudeausstattung sowie den Witterungseinflüssen (Schnee, Wind) und ggf. Erdbeben. In der Regel beträgt die Dicke der tragenden Bodenplatte eines Wohnhauses zwischen 30 und 40 cm (nichttragende Bodenplatten sind meist 10 bis 15 cm dick). Für die Dämmung der Bodenplatte stehen grundsätzlich zwei Möglichkeiten zur Verfügung: unterseitige und oberseitige Dämmung. Es gibt keinen Konsens darüber, welche Variante die bessere sei, Hauptsache, die Dämmung erfüllt ihren Zweck. Auf einer Bodenplatte kann entweder ein Fertighaus oder ein Massivbau errichtet werden.

    2. Ausführung der Bodenplatte

    2.1 Fundamentaushub und Leitungsverlegung

    Zunächst wird der Fundamentaushub angelegt. Die Aushubtiefe hängt vom Gelände und der Tragfähigkeit des Bodens ab. Der Bodenaushub wird bis zum tragfähigen Grund vorgenommen. Es folgt das Aufschütten von komprimiertem Geröll mit Kies bis zu der Höhe, auf der die Bodenplatte ausgeführt werden soll. Dabei werden auch bereits die Leitungsrohre verlegt. Auf den angemessen gefestigten Untergrund wird Unterlagenbeton in einer Stärke von 10 cm gegossen.

    2.2 Fundamentabdichtung

    Nun ist die Grundlage für die Verlegung einer doppelten Bauwerksabdichtung mit Bitumenbahnen geschaffen. Es folgt eine 20 cm starke Wärmedämmung mit extrudiertem Polystyrol (schwimmende Bodenplatte). Die erste Dämmschicht muss ungefähr 1 m über den Rand der Bodenplatte ragen.

    2.3 Herstellung der Bodenplatte

    Danach wird die Schalung für das Giessen der Fundamentplatte vorbereitet, die Armatur eingelegt und die Installationsleitungen verlegt. Daraufhin wird der Beton gegossen. Die Dicke der Fundamentplatte wird durch die statische Berechnung festgelegt und beträgt im Regelfall zwischen 30 und 40 cm. Auch die Ränder der Fundamentplatte werden mit Wärmedämmung und Feuchtigkeitsabdichtung versehen. Der Kontakt zwischen der horizontalen und vertikalen Abdichtung darf nicht in einem Winkel von 90 Grad hergestellt werden, da es sonst zu Schäden kommen könnte. Unter Zuhilfenahme von Winkeleisen wird ein 45-Grad-Kontakt hergestellt.

    3. Vorteile einer Fundamentplatte

    Eine Fundamentplatte bietet folgende Vorteile:

    • geringere Aushubtiefe
    • weniger Schalung
    • einfachere Armaturen
    • schnellere Ausführung
    • gleichmässigeres Setzen
    • die Fundamentplatte ist auch für ungünstiges Gelände geeignet
    • hervorragende Wärmedämmung nach unten
    bodenplatte-stahlbewehrung.jpg
    Eine Bodenplatte aus armiertem (bewehrtem) Beton wird mit Betonstahlmatten verstärkt.

    4. Worauf ist bei der Ausführung der Bodenplatte zu achten?

    Unterhalb der Bodenplatte darf nur solche Wärmedämmung verlegt werden, die ausreichend druckfest ist und auch nach langjähriger Belastung ihre technischen Charakteristika nicht verliert.

    Die Bodenplatte muss tief genug in die Erde reichen, was vor allem im Winter besonders wichtig ist. Gefrierendes Wasser könnte nämlich die Bodenplatte anheben, während es beim Schmelzen zur Senkung der Bodenplatte kommen könnte. Die Folge wären Schäden an der Konstruktion. Die Unterkante der Bodenplatte muss auch ausserhalb der Frostzone liegen, also mindestens in einer Tiefe von 60 cm. Eine andere Möglichkeit ist das Verlegen einer zusätzlichen Wärmedämmung über eine Länge von mindestens 1 m von der Kante der Bodenplatte, wodurch ein ähnlicher Effekt erzielt wird.

    Der Kontakt zwischen der vertikalen und horizontalen Bauwerksabdichtung muss mithilfe von Winkeleisen hergestellt werden. Ein scharfer Bruch in der Abdichtung könnte Schäden verursachen. Das Ganze wird vor dem Verschweissen der Abdichtung durch eine dünne Mörtelschicht geschützt, damit während der Verarbeitung der Abdichtung nichts schmilzt.

    5. Wie viel kostet eine Bodenplatte?

    Für eine Kostenschätzung vor der Ausführung der Bodenplatte benötigt man ein Projekt, in dem die Eigenschaften des Geländes, die erforderliche Aushubtiefe, die Zugänglichkeit und die Dicke der Bodenplatte und der Abdichtung berücksichtigt werden. Nehmen wir als Beispiel ein nicht unterkellertes Einfamilienhaus auf flachem Gelände. Die Bodenplatte ist 100 m2 gross und ruht auf einer 20 cm starken Wärmedämmung. Die Kosten für den Aushub stellen rund 15 – 20 % der Gesamtinvestition dar.

    Die Kosten für die Feuchtigkeitsabdichtung und Wärmedämmung nehmen etwa 30 % der Gesamtkosten ein. Der Preis der Bodenplatte nimmt mit der Dicke der Wärmedämmschicht dramatisch zu. Die Kosten für die Schalung, Bewehrung und das Giessen der Bodenplatte stellen rund 40 – 50 % der Gesamtkosten dar. Konkret bedeutet das Kosten von 300 bis 500 CHF/m2. Die Kosten für den Aushub und eine 25 cm dicke Bodenplatte mit einer 20 cm starken Styrodur-Dämmung einschliesslich der Verlegung von Leitungsrohren für ein klassisches Massivhaus oder ein Fertighaus betragen also 30.000 bis 50.000 CHF.

    Fachartikel 202
    Autor: Daibau.ch Magazin

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