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    Bodenplatte: Abdichtung und Dämmung unterhalb und oberhalb der Platte

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    Die Bodenplatte muss abgedichtet und gedämmt werden, um diese vor Frost und das Gebäude vor unnötigen Energieverlusten zu schützen. Die Wärmedämmung kann entweder unter- oder oberseitig angebracht werden. Bei Neubauten wird die unterseitige Bodenplattendämmung bevorzugt, da diese Option wirksamer ist (die aussenseitige Dämmung erdberührter Bauteile wird als Perimeterdämmung bezeichnet). Insbesondere die schwimmende Bodenplatte ohne Sauberkeitsschicht ist äusserst energieeffizient und wird daher bei Niedrigenergiehäusern angewandt, die sehr strenge Anforderungen an die thermische Effizienz des Gebäudes erfüllen müssen. Die oberseitige Dämmung kommt vor allem bei Altbauten zum Einsatz, bei denen Wärmedämmung und Feuchtigkeitsisolierung oft fehlen. Die nachträgliche Abdichtung und Dämmung einer bestehenden Bodenplatte kann natürlich nur oberseitig erfolgen. Die effizienteste Lösung für Neubauten ist die beidseitige Dämmung der Bodenplatte.
    Fachartikel 505
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    1. Fundamentplatte und Bodenplatte

    Die Bodenplatte gehört seit Langem zum Standard bei Neubauten, sogenannte „offene“ Kellerböden aus gestampftem Lehm sind schon lange nicht mehr üblich. Doch Bodenplatte ist nicht gleich Bodenplatte. Wenn die Gründung eines Gebäudes mithilfe eines Streifenfundaments erfolgt, verläuft dieses unter den tragenden Gebäudewänden und übernimmt deren Lasten. Der Rest des Gebäudegrundrisses wird mit einer (nichttragenden) Betonplatte mit oder ohne Stahlbewehrung gegossen. Im Gegensatz dazu wird bei der Fundamentplatte (Plattenfundament bzw. Sohlplatte) die gesamte Bodenplatte als Gründungsplatte ausgeführt, sodass eine durchgehend tragende Ebene entsteht, auf der sich die Gebäudelast über eine grosse Fläche verteilt. Eine solche vollflächige Fundamentplatte unter dem gesamten Haus wird auch als tragende Bodenplatte bezeichnet. Tragende Bodenplatten sind mindestens 30 cm dick, während bei nichttragenden Bodenplatten 10 bis 15 cm ausreichen. Laien, die in eine Baugrube schauen, können jedoch keinen Unterschied zwischen tragender und nichttragender Bodenplatte erkennen. Deshalb gebrauchen viele Menschen für beide Varianten einfach nur den Ausdruck „Bodenplatte“, was für einige Verwirrung sorgt.

    2. Wärmedämmung der tragenden Bodenplatte

    Fundamentplatten unterscheiden sich in erster Linie nach der Ausführung der Wärmedämmung. Diese kann unterhalb oder oberhalb der Bodenplatte verlegt werden, wobei beide Ausführungsvarianten ihre eigenen Vor- und Nachteile haben. In den letzten Jahren werden tragende Bodenplatten immer häufiger als sog. schwimmende Bodenplatten ausgeführt. Das bedeutet, dass die Bodenplatte auf losem Untergrund „schwimmt“. Im Folgenden gehen wir auf die Besonderheiten der verschiedenen Ausführungsweisen ein.

    Für die tragende Bodenplatte stehen unterschiedliche Ausführungsvarianten zur Auswahl, von denen jede ihre eigenen Vor- und Nachteile hat.

    3. Schwimmende Bodenplatte – Dämmung unterhalb der Platte

    3.1 Die schwimmende Bodenplatte ist äusserst energieeffizient

    Bei der Ausführung einer schwimmenden Bodenplatte wird auf die Baugrubensohle eine Kies- bzw. Schotterschicht aufgebracht, auf die ein Vlies, und eine Dämmschicht aus extrudiertem Polystyrol (XPS) verlegt werden. Das ist der Untergrund, auf dem die Betonplatte „schwimmt“ (auf eine Sauberkeitsschicht bzw. Unterlagsbeton wird verzichtet). Ein wichtiges Merkmal der schwimmenden Bodenplatte ist die Wärmedämmung auf der Platten-Unterseite – diese Ausführungsweise wird bei Niedrigenergiehäusern angewandt, die sehr strenge Anforderungen an die thermische Effizienz des Gebäudes erfüllen müssen. Der Vorteil einer solchen schwimmenden Bodenplatte besteht darin, dass Wärmebrücken und die Gefahr des Eindringens von Feuchtigkeit in die Konstruktion vollständig vermieden werden.

    3.2 Nachteile der schwimmenden Bodenplatte

    Der Nachteil der schwimmenden Bodenplatte mit einer Wärmedämmung an ihrer Unterseite ist der hohe Preis. Das Problem entsteht bei der Verlegung von Installationsleitungen. Diese können nicht oberhalb der Bodenplatte geführt werden, weshalb Durchbrüche angelegt werden und die Leitungen unterhalb der Platte geführt werden müssen. Dies ist natürlich teuer. Hinzu kommen die Kosten für die XPS-Dämmung und die Feuchtigkeitsisolierung.

    3.3 Wärmedämmung und Feuchtigkeitsisolierung der Fundamentplatte

    Als Wärmedämmung kommen XPS-Dämmplatten in den Massen 2 × 12 oder 2 × 10 cm zum Einsatz. Zur Bodenplattendämmung werden nur speziell deklarierte Dämmplatten verwendet, die für hohe Drucklasten geeignet und feuchtigkeitsbeständig sind. Produkte ohne ausreichende Feuchtigkeitsbeständigkeit dürfen zur Dämmung erdberührter Bauteile nicht verwendet werden.

    Als Feuchtigkeitsisolierung kommen Bitumenabdichtung, Polyolefinfolie, EPDM-Dichtungsbahnen und andere Produkte infrage. Es kommt darauf an, auch zwischen der ersten und zweiten Wärmedämmschicht eine Feuchtigkeitsisolierung zu verlegen. Bei einer Verlegung der Feuchtigkeitsisolierung auf der Bodenplatte würde der Stahlbeton langsamer trocknen, weshalb von dieser Ausführungsweise abgeraten wird.

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    Das Anbringen der Wärmedämmung auf der Unterseite der Fundamentplatte gilt als die energieeffizientere Dämmvariante und wird von einer wachsenden Zahl von Auftragnehmern empfohlen.

    4. Dämmung oberhalb der Bodenplatte

    4.1 Diese Ausführungsvariante ist einfacher

    Die Ausführung der Wärmedämmung auf der Oberseite der tragenden Bodenplatte ist technisch etwas einfacher als die Ausführung auf der Unterseite. Zuerst wird die Fundamentplatte hergestellt und anschliessend einfach eine XPS-Wärmedämmung darauf verlegt. Die Ausführung der Wärmedämmung auf der Platten-Oberseite war bis vor kurzem die gängigste Lösung, und einige Auftragnehmer werden sie Ihnen wahrscheinlich auch heute noch vorschlagen. Der Vorteil einer solchen Ausführung liegt darin, dass die Abwasserrohre problemlos oberhalb der Wärmedämmung geführt werden können und deutlich weniger Plattendurchbrüche erforderlich sind, was die Ausführung kostengünstiger macht.

    4.2 Dämmung auf der Oberseite der Bodenplatte ist weniger energieeffizient

    Der Nachteil einer Wärmedämmung auf der Oberseite der Bodenplatte besteht darin, dass der untere Teil der Betonplatte nicht gedämmt ist, was die Entstehung von Wärmebrücken verursachen kann (diese führen nicht nur zu erhöhten Wärmeverlusten, sondern begünstigen auch Schimmelbildung). Aus diesem Grund ist diese Art der Wärmedämmung für Niedrigenergie- und Passivhäuser ungeeignet und wird heute immer seltener angewandt. Wärmedämmung auf der Oberseite der Bodenplatte erscheint zwar auf den ersten Blick günstiger und einfacher, doch sie kann viele Probleme mit sich bringen, deren Sanierung viel kostenintensiver wäre als die Herstellung einer schwimmenden Bodenplatte. Sie ist potenziell für sehr trockene und heisse Gebiete geeignet, in denen der Bedarf an Wärmedämmung minimal ist.

    4.3 Wärmedämmung und Feuchtigkeitsisolierung

    Als Wärmedämmung kommen auch hier XPS-Dämmplatten in den Massen 2 × 12 oder 2 × 10 cm zum Einsatz. Die minimale Dämmstärke beträgt 20 cm. Die Feuchtigkeitsisolierung wird unterhalb der tragenden Bodenplatte verlegt, damit diese zur Gänze vor Feuchtigkeit geschützt bleibt.

    5. Beidseitige Dämmung der Bodenplatte

    Diese Lösung stellt einen Kompromiss zwischen den beiden oben beschriebenen Optionen dar und vereint die Vorteile von beiden. Die Wärmedämmschicht auf der Oberseite ermöglicht die Verteilung von Installationen. Dabei gilt bereits eine Dämmstärke von 5 cm als ausreichend, trotzdem wird eine 10 bis 12 cm starke Wärmedämmschicht empfohlen. Die Wärmedämmschicht unterhalb der Platte muss etwas dicker sein, mindestens 15 - 20 cm, damit sie das Gebäude erfolgreich vor Wärmeverlusten schützen und die Bildung von Wärmebrücken verhindern kann.

    6. Fundamentplatte – Preis

    Die Ausführung der Bodenplatte macht etwa 10 % der Gesamtkosten eines Neubaus aus. Die Herstellung einer Fundamentplatte mit mehrlagiger Abdichtung und einer 20 cm starken Wärmedämmung kostet zwischen CHF 280 und CHF 340 / m². Die Fundamentplatte für ein Einfamilienhaus mit einer Brutto-Grundrissfläche von 160 m² kostet also zwischen CHF 44.800 und CHF 54.400. Zum Schluss sei noch darauf hingewiesen, dass ein Fertighaus die gleiche Bodenplatte braucht wie ein Massivhaus.

    Fachartikel 505
    Autor: Daibau.ch Magazin

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