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    Die beliebtesten Dachformen: Satteldach, Walmdach, Pultdach und Flachdach

    Das Erscheinungsbild eines Gebäudes hängt unter anderem stark von der Dachform ab. Es gibt eine grosse Anzahl an Dachformen, doch obwohl einige Architekten ihre modernen Gebäudeentwürfe gerne mal mit ausgefalleneren Dachformen versehen (z. B. Schmetterlingsdach), bleiben die gängigsten Dachformen nach wie vor das Satteldach, das Walmdach, das Pultdach und das Flachdach. Lesen Sie weiter, um mehr über die verschiedenen Dachformen zu erfahren.
    Fachartikel 324
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    1. Auswahl der Dachform

    Mit der Dachform muss man sich nicht nur beim Bau eines neuen Gebäudes auseinandersetzen, denn auch bei der Sanierung eines Bestandsbaus kann die Dachform unter Umständen verändert werden. Auf alle Fälle muss das Dach zum Geschmack (und Geldbeutel) des Bauherrn, zum Gebäude und zum landschaftlichen Bild der Gemeinde passen. Die verschiedenen Dachtypen unterscheiden sich nicht nur in ihrer Optik, sondern auch in ihrer Funktion und Haltbarkeit. Denken Sie auch daran, dass Dachform und -neigung die Art der Dachdeckung bestimmen.

    1.1 Persönlicher Geschmack des Bauherrn

    Der erste Faktor, von dem die Dachform eines neuen Eigenheims abhängt, ist natürlich der Geschmack des Bauherrn. Die meisten Häuslebauer entscheiden sich immer noch für das Satteldach, obwohl nicht wenige anfangs mit dem Gedanken spielen, sich ein interessanteres, lebhafter wirkendes Dach zuzulegen. Letzteres ist durchaus verständlich, doch nach einiger Überlegung erkennen die meisten, dass komplexe Dachformen (zu) viele Nachteile bergen. Der erste Nachteil ist der höhere Wärmeverlust, denn eine komplexe Dachform bedeutet eine grössere Dachfläche, über die Heizenergie verloren geht. Der zweite Nachteil besteht darin, dass Dachgrate und Dachkehlen leichter undicht werden als die Dachfläche. Letztlich sind komplexe Dachformen oft nicht wirklich ästhetisch und fügen sich schlecht in die Umgebung ein.

    1.2 Klimatische Bedingungen

    Der zweite Aspekt, der bei der Wahl der Dachform zu beachten ist, sind die klimatischen Verhältnisse vor Ort. Traditionelle Architekturformen in unterschiedlichen geografischen Gebieten entwickelten sich als Antwort auf das dortige Klima. Deshalb sind beispielsweise im Alpenraum mit seiner hohen Schneelast steile Dächer mit weiten Dachvorsprüngen vorherrschend.

    1.3 Architektur in der Umgebung

    Bei der Wahl der Dachform spielt nicht nur die natürliche Umgebung eine Rolle, sondern auch die menschengemachte Umgebung bzw. die Umgebungsarchitektur. Das Dach eines neuen Gebäudes muss sich gut in seine Umgebung einfügen (das gleiche gilt beispielsweise auch für die Fassade).

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    Die Dachform muss den Vorschriften des Bundeslandes und der Gemeinde entsprechen.

    2. Gesetzliche Vorschriften

    Die Dachform muss den Bauvorschriften von Bund, Kanton und Gemeinde entsprechen. Diese regeln die zulässige Traufhöhe, Materialisierung, Farbgebung und andere Aspekte des Daches. Gemeinden streben ein einheitliches Erscheinungsbild des Ortes an, weshalb ausgefallenere Dachformen oft unerwünscht sind. Des Weiteren ist in schneereichen Gebieten oft eine Mindestdachneigung vorgeschrieben, sodass Flach- oder Pultdach nicht infrage kommen. Falls es keine Einschränkungen gibt, kann prinzipiell jede beliebige Dachform gewählt werden. Auskunft über die Bebauungsvorgaben in Ihrer Gemeinde erhalten Sie bei Ihrem zuständigen Bauamt.

    3. Satteldach und Walmdach

    3.1 Der Unterschied zwischen Satteldach und Walmdach

    Das Satteldach oder Giebeldach ist sehr beliebt in Mittel- und Nordeuropa, und stellt auch in der Schweiz die am weitesten verbreitete Dachform dar. Diese Dachform hat sich über Jahrhunderte bewährt und ist aufgrund ihrer relativ einfachen Konstruktion auch in preislicher Hinsicht günstig. Das Walmdach unterscheidet sich vom Satteldach dadurch, dass es nicht nur auf der Traufseite, sondern auch auf der Giebelseite geneigte Dachflächen hat. Das Walmdach bietet ausgezeichneten Wetterschutz, ist jedoch teurer herzustellen als das Satteldach. Zudem ist die Nutzfläche im Dachgeschoss unter einem solchen Dach recht klein, weshalb sich viele Bauherrn lieber für ein Krüppelwalmdach entscheiden.

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    Das Satteldach ist die verbreitetste Dachform in der Schweiz.

    3.2 Dachneigung von Satteldach und Walmdach

    Sattel- und Walmdächer werden meist als Steildächer mit einer Dachneigung von 20 bis 55 Grad ausgeführt. Bei Walmdächern beträgt die Dachneigung in der Regel zwischen 18 und 35 Grad, während bei Satteldächern Dachneigungen von bis zu 60 Grad möglich sind. Wer bei der Hausplanung die Möglichkeit eines späteren Dachbodenausbaus in Betracht zieht, sollte sich für eine mässige Dachneigung von 30 bis 45 Grad entscheiden. Dabei ist zu beachten, dass bei flacheren Dächern eine höhere Kniestockhöhe erforderlich ist, denn die lichte Höhe sollte mindestens beträgt 1,68 m betragen. In Bereichen mit einer niedrigeren lichten Höhe können zwar Möbelstücke wie Kommoden oder massgefertigte Einbauschränke Platz finden, doch Stehhöhe ist dort natürlich nicht gegeben.

    3.3 Kniestockhöhe

    Als Kniestock bezeichnet man die (oft niedrige) Wand unter der Dachschräge. Die Kniestockhöhe hat massgeblichen Einfluss auf die Nutzfläche und die Gestaltungsmöglichkeiten des Dachgeschosses und sollte möglichst hoch sein. Eine andere Möglichkeit, für mehr Stehfläche zu sorgen, wäre ein sehr steiles Dach, das allerdings sehr hoch und deshalb nicht sinnvoll sein würde. Der Kniestock kann auch nachträglich erhöht werden, die gängigsten Verfahren dazu sind die hydraulische Dachanhebung (aufwändig und teuer) und der Bau einer Trockenbauwand an der Traufseite (verringert die Fläche der Dachbodenwohnung und macht Drempeldämmung erforderlich). Viel sinnvoller ist es jedoch, sich bereits bei der Hausplanung zu überlegen, wie das Dachgeschoss in Zukunft genutzt werden soll, um eine geeignete Dachform und Dachneigung einzuplanen.

    4. Zeltdach

    Als nächstes soll das Zeltdach erwähnt werden, das häufig mit dem Walmdach verwechselt wird. Doch im Gegensatz zum Walmdach besitzt das Zeltdach keinen Dachfirst, sondern lediglich einen Firstpunkt, an dem seine vier geneigten Dachflächen spitz zusammenlaufen. Diese Dachform erfordert einen möglichst quadratischen Grundriss und eignet sich vor allem für Gebäude, bei denen der Dachboden ungenutzt bleibt. Das Zeltdach ist typisch für den mediterranen Baustil, in der Schweiz ist es weniger verbreitet.

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    Das Zeltdach erfordert einen möglichst quadratischen Grundriss.

    5. Pultdach

    Das Pultdach besitzt nur eine einzige geneigte Dachfläche und ist eine sehr moderne und immer beliebter werdende Dachform. Die Dachfläche liegt normalerweise zur Wetterseite hin, um Niederschlag abzuschirmen. Die Sonnenseite des Hauses ist dadurch höher und perfekt zum Einbau grosser Fenster geeignet. Das Pultdach ermöglicht es, an der Sonnenseite des Gebäudes besonders viel Sonnenenergie und Licht einzufangen und die Wärmeverluste des Gebäudes zu reduzieren. Deshalb ist diese Dachform sehr gut für energieeffiziente Häuser (Niedrigenergie- und Passivhäuser) geeignet. Die Dachneigung liegt in der Regel bei 10 bis 30 Grad.

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    Das Pultdach ermöglicht es, an der Sonnenseite des Gebäudes besonders viel Sonnenenergie und Licht einzufangen.

    6. Flachdach

    Auch das Flachdach wird in der modernen Architektur immer beliebter. Diese Dachform ist auf öffentlichen Gebäuden schon lange üblich, da sie einfacher zu bauen ist, in den letzten Jahren wird sie aber auch im privaten Hausbau immer beliebter. Das Flachdach fügt sich vor allem in Gegenden mit modernen und klar strukturierten Häusern gut in seine Umgebung ein. Die Dachfläche kann als Dachterrasse genutzt oder begrünt werden und weil es keine Dachschrägen gibt, hat man in den darunter liegenden Räumen keine Probleme mit der Stehhöhe. Für besonders schneereiche Regionen ist diese Dachform allerdings weniger gut geeignet.

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    Das Flachdach wird in der Regel sehr stark mit moderner Architektur assoziiert, obwohl bei modernen Gebäudeentwürfen auch Satteldächer keine Seltenheit sind.

     

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    Fachartikel 324
    Autor: Daibau.ch Magazin

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