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    Naturstein verlegen: Natursteinfliesen und Natursteinplatten

    Naturstein ist ein Werkstoff, der auf eine lange Tradition zurückblickt und auch heute noch für Qualität, Tradition und Stil steht. Natursteinplatten sind je nach Gesteinsart und Ausführung sowohl für den Aussen- als auch für den Innenbereich geeignet. Die Produktpalette reicht von Terrassenplatten, Gehwegplatten, Poolumrandungen und Sockelverkleidungen bis hin zu schicken Boden- und Wandverkleidungen für Flur, Bad und Wohnzimmer. Auch als Spritzschutz in der Küche macht sich Naturstein gut. Lesen Sie im Folgenden mehr zu den Stärken und Schwächen von Natursteinplatten und -fliesen im Aussen- und Innenbereich.
    Fachartikel 51
    naturstein natursteinplatten
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    1. Naturstein: Qualität, Tradition und Stil

    Naturstein ist ein zeitloses Material, das zu jedem Einrichtungsstil passt. In den letzten Jahrzehnten geriet der Werkstoff jedoch etwas in den Hintergrund, da Hausbauer lieber auf kostengünstigere moderne Werkstoffe setzten. Die moderne Architektur weiss das edle Material wieder mehr zu schätzen und sucht nach neuen Wegen seiner Anwendung. Dazu zählen beispielsweise 3D-Wandpaneele (meist als Verblender oder Riemchen bezeichnet), die zur Akzentsetzung in der Innenraumgestaltung eingesetzt werden. Zudem ist Naturstein aus heimischer Produktion sehr nachhaltig. Schweizer Natursteine wie der Andeerer Granit oder der Liesberger Kalkstein stehen hoch im Kurs und es gibt hunderte Unternehmen, die sich mit dem Abbau, der Verarbeitung sowie dem Vertrieb des natürlichen Reichtums beschäftigen.

    2. Herstellung von Natursteinfliesen und Natursteinplatten

    Obwohl der Prozess der Natursteingewinnung aus Steinbrüchen bei allen Gesteinsarten sehr ähnlich abläuft, gibt es doch geringfügige Unterschiede. Ob Marmor, Granit, Schiefer, Kalkstein oder Travertin – der Stein muss zunächst aus im Steinbruch abgebaut werden. Steinbrüche befinden sich in der Regel in bergigen oder hügeligen Gebieten und in einiger Entfernung zu Städten. Der Abbau erfolgt unter Einsatz von Diamant-Sägeseilen und Bohrern. Die Steinblöcke müssen gut gesichert werden, da sie sehr schwer sind und Unfälle schwere Folgen haben würden.

    2.1 Zuschnitt von Steinblöcken zu Steinplatten

    Der aus der Steinwand geschlagene Steinblock, der immer noch gesichert an seinem Platz steht, wird in kleinere Blöcke geschnitten, die immer noch mehrere Tonnen wiegen und mit Kränen auf riesige Lastwagen gehoben werden. Die Lastwagen bringen die Blöcke zur Schneidestation, wo sie mit Spezialsägewerkzeugen in kleinere Scheiben zerschnitten werden, ähnlich wie eine Brotschneidemaschine einen Brotlaib in Scheiben schneidet. In Marmorsteinbrüchen werden Sägewerkzeuge verwendet, die den Stein in besonders dünne Scheiben schneiden.

    2.2 Polieren der Steinplatten

    Anschliessend durchlaufen die Steinplatten eine Poliermaschine. Das Verfahren beginnt mit einem Grobschliff mit diamantbestückten Schleifwerkzeugen. In weiteren Arbeitsschritten werden immer feinere Schleifwerkzeuge verwendet, bis die Platten fein genug poliert sind. Nun werden sie verpackt und per Lastwagen zu Vertriebseinrichtungen versandt. Von dort geht es per Lkw oder Schiff zu Grosshändlern und schliesslich zu den einzelnen Verkaufsstellen.

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    Naturstein wird in Steinbrüchen gewonnen.

    3. Welche Vorteile bietet Naturstein?

    3.1 Naturstein besitzt eine edle Optik

    Seine elegante Optik ist der Hauptgrund dafür, dass Naturstein heutzutage immer häufiger in Badezimmern und anderen Innenräumen verwendet wird. In vergangenen Jahrhunderten wurde Stein hauptsächlich wegen seiner Festigkeit und Haltbarkeit als Baumaterial verwendet, doch heute stehen moderne Baumaterialien zur Verfügung, die eine grössere Festigkeit und nahezu die gleiche Haltbarkeit aufweisen, und dazu noch kostengünstiger sind. Dass Naturstein nach wie vor Exklusivität symbolisiert, hat sich jedoch nicht geändert. Jede Natursteinplatte ist ein Unikat – das Oberflächenmuster und das Farbspiel ist bei jeder Platte anders. Deshalb zeichnen sich Badezimmer mit Natursteinverkleidungen durch ein einzigartiges Erscheinungsbild aus.

    3.2 Steigerung des Immobilienwerts

    Weil Naturstein teuer und einzigartig ist, trägt die Verwendung hochwertiger Platten und Fliesen aus Marmor oder einem anderen edlen Gestein fast automatisch zur Steigerung des Immobilienwerts bei. Immobilienmakler heben beim Verkauf eines Hauses immer das Vorhandensein von Naturstein hervor, da potenzielle Käufer dies normalerweise als einen Vorteil betrachten, der ihre Kaufentscheidung beeinflusst.

    3.3 Natursteinprodukte können auch wasserdicht gemacht werden

    Einige der mechanischen Schwächen von Naturstein – von denen es nicht wenige gibt – wurden dank moderner technologischer Verfahren erfolgreich reduziert oder sogar vollständig beseitigt. Eines der offensichtlichen Merkmale aller Natursteinsorten ist ihre poröse Struktur, aufgrund derer sie Flecken und Wasser absorbieren. Dies führt zu einer Verschlechterung des Materials, das sehr schwer zu reinigen ist. Mit der Entwicklung chemischer Versiegelungsmittel, die es ermöglichen, Marmor, Granit und andere Natursteine zu versiegeln, sind moderne Natursteinplatten und -fliesen jedoch resistent gegen Wasser und Flecken. Die Verfügbarkeit und Wirksamkeit dieser synthetischen Dichtstoffe sind massgeblich dafür verantwortlich, dass Naturstein heute als geeignetes Material für Feucht- und Nassräume wie Badezimmer gilt.

    Sogar Duschen werden heute mit Naturstein verkleidet, obwohl dies noch vor einigen Jahrzehnten unvorstellbar war.
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    Natursteinplatten sind bis zu zehnmal so schwer wie Keramikplatten.

    4. Welche Nachteile haben Natursteinplatten?

    4.1 Naturstein ist sehr teuer

    Für die meisten Menschen ist Naturstein ein zu teurer Werkstoff. Je nach Gesteinsart müssen Sie mit Preisen von CHF 200 bis CHF 1.300 m² rechnen, was im Vergleich zu Keramikplatten, deren Preise zwischen CHF 20 und CHF 90 m² betragen, unvorstellbar viel ist. Eine grosse Dusche, die mit seltenem echtem Marmor ausgekleidet ist, könnte beispielsweise mehrere Zehntausend Euro kosten.

    4.2 Steinplatten sind kalt und rutschig

    Stein ist kalt. Barfuss auf Naturstein zu gehen ist ein unangenehmes Erlebnis, es sei denn, der Bodenbelag wird von einer Fussbodenheizung gewärmt. Dies macht Bodenbeläge aus Naturstein für viele Sanierungsprojekte ungeeignet, da sie einen Austausch des Heizsystems voraussetzen, was den Kosten- und Arbeitsaufwand erheblich erhöhen würde. Etwas einfacher ist es bei Neubauten, wo eine Fussbodenheizung im Voraus eingeplant wird. Darüber hinaus ist Naturstein ziemlich rutschig. Naturstein, der im Bad eingesetzt wird, muss glatt, nahezu porenfrei und gegen Wasseraufnahme geschützt (imprägniert) sein. Dies führt jedoch dazu, dass seine Oberfläche bei Nässe sehr rutschig wird.

    Von der Verwendung von Naturstein in Badezimmern, die von Kindern oder älteren Personen genutzt werden, ist aufgrund der Unfallgefahr abzuraten.

    4.3 Natursteinplatten und Keramikplatten im Vergleich

    Naturstein ist brüchig. Es mag viele überraschen, dass Naturstein in Sachen Biege- und Dehnfestigkeit nicht annähernd so gut abschneidet wie Keramikplatten. Doch diese Eigenschaft ist der Grund dafür, dass Natursteinplatten leichter brechen.

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    Dank moderner Imprägnierungsverfahren kann Naturstein heute auch in Badezimmern eingesetzt werden.

    4.4 Untergrundvorbereitung vor der Verlegung

    Natursteinplatten erfordern strukturelle Anpassungen des Untergrunds, auf dem sie verlegt werden. Stein ist ein sehr schweres Material und anfällig für Rissbildung, wenn der Boden darunter zu wölben beginnt. Deswegen muss der Untergrund unter Umständen verstärkt bzw. ausgebessert werden, bevor Natursteinplatten oder -fliesen darauf verlegt werden können.

    4.5 Porosität von Naturstein

    Naturstein ist porös. Im Gegensatz zu glasierten Keramik- oder Porzellanfliesen sind Marmor und andere Natursteinarten relativ porös und verfärben sich leicht, wenn sie Feuchtigkeit ausgesetzt sind. Gesteinsarten mit hohem Eisengehalt (zu diesen zählt auch Marmor) können sich verfärben und sogar rosten, wenn sie in feuchter Umgebung verwendet werden. Diese Porosität bedeutet auch, dass der Stein Wasser und Flecken aufnimmt – Natursteinplatten können bereits durch Haarfärbemittel oder sogar Lippenstift dauerhaft verfärbt werden.

    Die einzige effektive vorbeugende Massnahme gegen die Aufnahme von Wasser und Flecken ist die regelmässige Imprägnierung von Naturstein einmal im Jahr.

    4.6 Hoher Pflegeaufwand

    Die Pflege von Natursteinprodukten ist anspruchsvoll. Handelsübliche Reinigungsmittel oder Seifen sind dazu vollkommen ungeeignet, da sie zu Verfärbungen führen. Besonders hartnäckige Flecken lassen sich deshalb nicht mehr aus dem Stein entfernen, insbesondere wenn es sich um eine poröse Gesteinsart handelt und das Produkt nicht regelmässig imprägniert wurde.

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    Vor dem Verlegen von Natursteinplatten muss der Untergrund sorgfältig vorbereitet werden.

    5. Natursteinplatten verlegen

    5.1 Untergrundvorbereitung

    Vor dem Verlegen von Platten oder Fliesen aus Naturstein ist sicherzustellen, dass der Untergrund, auf dem der Stein verlegt werden soll, fest und eben ist. Ausserdem ist zu prüfen, ob der Untergrund überhaupt ausreichend tragfähig ist. Natursteinplatten sind sehr schwer und deshalb nicht für jede Situation geeignet (das Gewicht spielt beispielsweise bei Altbausanierungen eine wichtige Rolle). Es gibt zwar Verfahren zur Untergrundbefestigung, doch diese sind aufwändig, teuer und oft nicht sinnvoll. Vor allem in Feucht- und Nassräumen muss der Untergrund mit einer abdichtenden Emulsion behandelt werden.

    5.2 Klebstoffauftrag

    Auf die Untergrundvorbereitung folgt das Auftragen des Klebstoffs, der mit einem geeigneten Werkzeug (z. B. mit einem Zahnspachtel) gleichmässig auf dem Untergrund verteilt wird. Je nachdem, ob die Platten im Innen- oder im Aussenbereich verlegt werden, muss der passende Kleber gewählt werden. Beim Auftragen auf den Untergrund darf der Kleber nicht zu schnell austrocknen, deshalb wird er schrittweise auf kleine Bereiche des Untergrunds aufgetragen. Wenn der Einsatz von Natursteinkleber keine ausreichende Haftung garantiert, werden Verankerungssysteme angewandt. Ein typischer Einsatzbereich für solche Verankerungssysteme sind Deckenverkleidungen, da Kleber allein keine ausreichende Sicherheit bieten kann. Die Verankerung erfolgt mit Stahlträgern.

    5.3 Natursteinverlegung

    Die Platten oder Fliesen werden in das noch feuchte Kleberbett verlegt, wobei Abstandhalter aus Kunststoff und andere moderne Verlegehilfen verwendet werden. Bevor mit dem Verfugen der Platten begonnen werden kann, müssen alle Klebstoffreste und andere Verunreinigungen aus den Fugen entfernt werden. Anschliessend werden die Platten mit einem passenden Fugenmörtel verfugt und nachdem dieser getrocknet ist, werden die Platten gereinigt.

    6. Wie viel kostet die Verlegung von Natursteinplatten?

    Die Verlegung von Natursteinplatten ist etwas teurer als die Verlegung von Keramikplatten, da das Verfahren anspruchsvoller ist und mehr Erfahrung erfordert. Das Verlegen von Natursteinplatten durch einen professionellen Plattenleger kostet in der Regel zwischen CHF 50 und CHF 90 m². Die genauen Kosten hängen von den Einzelheiten des Projekts ab, so ist etwa das Verlegen von Polygonalplatten teurer als das Verlegen von rechteckigen Gehwegplatten.

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    Autor: Daibau.ch Magazin

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