Im Bereich
    BEA Messe 2024

    Badabdichtung und Badfliesen verlegen

    Ein schönes und modernes Badezimmer spielt eine wichtige Rolle für den Wohnkomfort und das Wohlbefinden in den eigenen vier Wänden. Schade nur, wenn infolge fehlerhafter Ausführung das ersehnte Traumbad zum Albtraum mit undichter Dusche und abblätternden Badfliesen wird. Das Abdichten des Bades und das Verlegen von Platten oder Fliesen sollten Sie zwar einem erfahrenen Plattenleger überlassen, doch es ist immer von Vorteil, wenn auch der Bauherr mit dem Arbeitsablauf vertraut ist – nicht zuletzt kann er dadurch mit dem Auftragnehmer besser kommunizieren.
    Fachartikel 236
    bad einbauen
    Wir haben 420 Auftragnehmer im Bereich Plattenleger:

    1. Bad sanieren oder einbauen – Arbeitsablauf

    Bei einer Badsanierung wird das Badezimmer zuerst in den Rohbauzustand zurückversetzt. Das bedeutet, dass alle Verkleidungen und die Sanitärgegenstände ausgebaut werden. Anschliessend werden die Rohre für Wasser, Heizung und Lüftung verlegt. Im dritten Arbeitsschritt sind die elektrischen Leitungen an der Reihe. Daraufhin werden die Wände und Decken hergestellt (Wandschlitze werden geschlossen, Wände verputzt usw.). Der nächste Schritt besteht im Verlegen der Bodenheizung und des sie umschliessenden Unterlagsbodens. Wenn der Unterlagsboden (in der Regel Zementestrich) getrocknet ist, wird die Badewanne oder die Duschwanne montiert (die restlichen Sanitärgegenstände wie Waschbecken oder Toilettenschüssel werden erst nach der Fliesenverlegung montiert). Nun erst wird das Bad abgedichtet und gefliest. Beim Einbau der Duschwanne ist ganz besonders auf die richtige Höhe zu achten, da zu diesem Zeitpunkt Badabdichtung und Fliesen noch nicht vorhanden sind. Deshalb muss man die vorgesehene Aufbauhöhe des Fussbodenbelags immer im Kopf haben.

    2. Badabdichtung und Badfliesen verlegen

    Fachgerechte Fliesen- bzw. Plattenverlegung setzt sich aus 5 Arbeitsschritten zusammen:

    1. Untergrundvorbereitung für die Fliesenverlegung
    2. Badabdichtung, um den Unterlagsboden vor eindringendem Wasser zu schützen
    3. Fliesenverlegung mit einem hochwertigen Fliesenkleber
    4. Verfugung mit farbigem, wasser- und schimmelfestem Fugenmörtel
    5. Abdichtung des Duschrands und der Ecken

    Dabei dürfen nur Produkte verwendet werden, die mit allen erforderlichen Zertifikaten versehen sind. Laien ohne entsprechendes Fachwissen kaufen oft ungeeignete Produkte, die beispielsweise nicht für den Einsatz in Nassräumen gedacht sind.

    fliesen-nivelliersystem.jpg
    Fürs Plattenlegen stehen Distanzstücke und andere Verlegehilfen zur Verfügung.

    3. Untergrundvorbereitung

    Fachgerechte Untergrundvorbereitung bildet die buchstäbliche Basis der Fliesenverlegung, die auf einem schlecht vorbereiteten Untergrund niemals perfekt gelingen kann. Zunächst ist zu prüfen, wie eben der Boden und in welchem Zustand sich der Unterlagsboden befindet. Wenn seine Substanz in schlechten Zustand ist, sollte ein neuer Unterlagsboden aufgebracht werden, weil nach der Fliesenverlegung eine Ausbesserung natürlich nicht mehr möglich ist. Prüfen Sie auch, wie eben der Untergrund bzw. der Unterlagsboden ist. Oftmals muss der Unterlagsboden geschliffen werden, um scharfkantige Partikel und Unebenheiten von seiner Oberfläche zu entfernen. Zum Ausgleichen von Unebenheiten kann auch ein Fliessspachtel verwendet werden. Auch die Wände müssen gründlich inspiziert und bei Bedarf ausgebessert werden.

    Um eine gute Haftung zu gewährleisten, muss der Untergrund für die Fliesenverlegung ausreichend fest, tragfähig, sauber, trocken, formbeständig und frei von haftungsmindernden Schadstoffen sein.

    3. Badabdichtung

    Auf die Untergrundvorbereitung folgt die Abdichtung des Badezimmers. Jedes Bad muss gut abgedichtet werden, damit bei eventuellem Wasserstau keine Feuchtigkeit durch den Unterlagsboden in die darunterliegende Geschossdecke (Stahlbetonplatte) oder durch die Fugen der Wandfliesen in die Wand gelangt. Ein Befeuchten der Stahlbetonplatte würde einen Oxidationsprozess der Stahlbewehrung in Gang setzen, weshalb diese zu rosten bzw. zu korrodieren beginnen würde. Dies hätte eine Schwächung des Tragwerks zur Folge. Als Dichtungsmaterial werden flüssig zu verarbeitende, wasserundurchlässige Produkte auf Zement-, Dispersions- oder Kunstharzbasis verwendet, die durch Abdichtungsbänder, Manschetten und spezielle Systemteile für Innen- bzw. Aussenecken ergänzt werden.

    badabdichtung.jpg
    Die grossflächige Badabdichtung wird mithilfe von streichfähigen Abdichtungen auf Wänden und Boden ausgeführt.

    Die Badabdichtung muss jedoch nicht im ganzen Badezimmer angebracht werden, sondern nur in jenen Bereichen, die mässiger bis starker Feuchtigkeitsbeanspruchung ausgesetzt sind. Das bedeutet, dass alle Wandflächen im direkten Spritzwasserbereich von Badewannen und Duschen sowie alle Bodenflächen, die regelmässig Spritz- und Reinigungswasser ausgesetzt sind, abgedichtet werden müssen. Wandflächen im direkten Spritzwasserbereich müssen beidseitig 30 cm über den Rand hinausgehend und mindestens bis 30 cm über der höchsten Entnahmestelle abgedichtet werden. Im Bereich von Badewannen und Duschen muss die Verbundabdichtung bis 200 cm über die fertige Fussbodenoberkante hergestellt werden. Der Boden muss dagegen vollflächig abgedichtet werden, um das Eindringen von Spritz- und Reinigungswasser in den Estrich zu verhindern.

    4. Platten verlegen

    Nachdem das Bad abgedichtet worden ist, kann mit dem eigentlichen Fliesen- oder Plattenlegen begonnen werden. Dazu wird zuerst Fliesenkleber auf dem Untergrund aufgetragen, verteilt und mit einem Zahnspachtel (Glätter) gekämmt, damit gleichmässige Furchen entstehen. In diese Klebstoffschicht werden die Badfliesen verlegt, wobei sie leicht hineingedrückt werden. Für gleichmässiges Fliesenlegen stehen nicht nur herkömmliche Distanzstücke bzw. Fugenkreuze, sondern auch verschiedene moderne Verlegehilfen zur Verfügung (Sets aus Laschen, Keilen und Zange), mithilfe derer sich Überzähne (Höhenunterschiede zwischen nebeneinander verlegten Fliesen) leicht vermeiden lassen. Jede Fliese wird nach dem Einsetzen mit einem Gummihammer leicht abgeklopft.

    Beachten Sie, dass vor Arbeitsbeginn der gesamte Raum vermessen, ein Verlegemuster gewählt (Kreuzverband, Halbverband, Diagonalverband usw.) und ein Verlegebild geplant werden muss. Bei jeder Plattenverlegung müssen einige Platten zugeschnitten werden: Je nach Raumgeometrie, Plattenformat und Verlegemuster ist mit mindestens 10 % Verschnitt zu rechnen.

    Die ästhetischsten Verlegebilder sind jene, bei denen die zugeschnittenen Platten nicht wesentlich kleiner sind als die übrigen Platten.
    fliesen-massband.jpg
    Für eine ästhetische Optik muss man ein geeignetes Verlegebild wählen.

    5. Fliesenkleber – Klebemörtel

    5.1 Fliesenkleber für grosse Fliesenformate

    Aktuell sind grosse Fliesenformate im Trend (XXL- Platten), die aufgrund ihres grösseren Eigengewichts den Einsatz spezieller Fliesenkleber erfordern. Fliesenkleber für grosse Fliesenformate müssen hoch flexibel sein, denn mit zunehmender Grösse werden Fliesen und Platten empfindlicher gegenüber Bauteilbewegungen. Beachten Sie, dass mit steigenden Formatgrössen auch der Verbrauch des Fliesenklebers ansteigt. Zudem wird es bei steigenden Formatgrössen immer schwieriger, eine möglichst vollflächige Benetzung mit Klebemörtel zu erreichen. Es besteht die Gefahr, dass Hohlräume unter den einzelnen Platten entstehen, aufgrund derer beim Begehen andersartige Trittgeräusche entstehen, als an anderen Stellen. Schlimmstenfalls können die Platten reissen oder brechen. Deshalb wird beim Verlegen grossformatiger Platten das Buttering-Floating-Verfahren angewandt, bei dem der Fliesenkleber sowohl auf dem Untergrund, als auch auf der Platte aufgetragen wird. Auf diese Weise lässt sich ein vollsattes Kleberbett herstellen und die Gefahr der Hohlraumbildung minimieren.

    5.2 Unterschiedliche Fliesenkleber für unterschiedliche Materialien

    Fliesen und Platten können aus unterschiedlichen Materialien hergestellt werden. Badfliesen bestehen heutzutage nicht mehr nur aus Steingut, Steinzeug oder Feinsteinzeug, sondern auch aus Natur- oder Kunststein und sogar Glas. Da jedes dieser Materialien ein anderes Saugverhalten aufweist, ist die Materialart des gewünschten Fliesenbelags das ausschlaggebende Kriterium für den benötigten Verlegemörtel.

    6. Fliesen verfugen

    Nach dem Aushärten des Fliesenmörtels müssen die Fliesen oder Platten noch verfugt werden. Dies ist in der Regel recht unproblematisch – vorausgesetzt, die vorangegangenen Arbeitsschritte wurden fachgerecht ausgeführt. Die Fugenmasse wird gemäss der Herstelleranleitung gemischt und mithilfe eines Gummi-Bodenwischers oder eines Fugenglätters diagonal auf die Fliesen aufgetragen, bis alle Fugen aufgefüllt sind. Um die Hohlräume zwischen den Fliesen vollständig aufzufüllen, muss dieser Schritt mehrmals wiederholt werden. Die Fugen müssen gleichmässig bis zum oberen Fliesenrand aufgefüllt werden, damit eine glatte und ebene Bodenfläche entsteht. Zum Schluss werden die Reste der Fugenmasse mit einem nassen Schwammglätter von den Platten entfernt. Bei grossen Plattenformaten miss der Fugenmörtel – genau wie der Kleber – erhöhten Anforderungen an Flexibilität und Widerstandsfähigkeit genügen.

    7. Duschrand und Ecken abdichten

    Letztlich müssen noch Eckfugen, Dehnungs- bzw. Dilatationsfugen und Anschlussfugen sowie – nach der Montage – die Übergänge zur Sanitärkeramik abgedichtet werden. Eck-, Dilatations- und Anschlussfugen werden nicht mit Fugenmörtel verfugt, sondern mit Klebeband verklebt und mit elastischem Silikon abgedichtet. Hierzu wird in der Regel Sanitärsilikon verwendet (bei Natursteinbelägen ist ein spezielles Natursteinsilikon erforderlich. Das Silikon muss gleichmässig aufgetragen und der Überschuss mit einem Silikonglätter abgezogen werden. Bei den meisten Silikonarten kann man die Dusche bereits nach etwa zwei Stunden benutzen, doch zum vollständigen Aushärten braucht das Silikon etwa zwei bis drei Tage.

    dichtstoff-silikon.jpg
    Am Ende müssen noch die Übergänge zur Sanitärkeramik abgedichtet werden.
    Fachartikel 236
    Autor: Daibau.ch Magazin

    Wie nützlich fanden Sie den Artikel?


    Ideen für die Gestaltung Ihres Zuhauses

    Magazin mit frischen Ideen und Tipps unserer Autoren für die Gestaltung Ihres Zuhauses.

    Suchen Sie zuverlässige Handwerker im Bereich Plattenleger?

    Wir haben 420 Auftragnehmer im Bereich Plattenleger:

    Kostenlose Anfrage
    Auftragnehmer mit Kundenbewertungen
    Keine Provision
    Wir haben 420 Auftragnehmer im Bereich Plattenleger
    8.9
    0

    GWS Grütter Wohnungs-Sanierungen


    8.9
    0

    Rota AG


    8.9
    0

    Grütter + Willi AG


    8.9
    0

    Rickenbacher GmbH


    AGB I Datenschutzerklärung I Information über Cookies I Impressum
    © 2023 Daibau® | Alle Rechte vorbehalten