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    Fliesen: Was ist beim Plattenlegen zu beachten?

    Fliesen bzw. Platten verlegen ist eine anspruchsvollere Arbeit als es auf den ersten Blick scheint. Beim Verlegen von Keramikfliesen gibt es viele Arbeitsschritte, die richtig ausgeführt werden müssen: Untergrundvorbereitung, Vermessung des Raumes, Verlegemuster, richtiges Schneiden und Verfugen der Fliesen usw. Wenn Sie mit Fliesenverlegung keine Erfahrung haben, sollten Sie Ihre Fliesen von einem erfahrenen Plattenleger verlegen lassen, damit auf der Wand- oder Bodenfläche keine Unregelmässigkeiten oder andere Mängel auftreten. Lesen Sie im Folgenden die wichtigsten Fakten zur Verlegung des beliebten Wand- und Bodenbelags.
    Fachartikel 458
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    1. Untergrundvorbereitung

    Grosse und kleine Fliesen oder Platten werden hauptsächlich in Küche, Bad und im Aussenbereich verlegt, doch Platten aus Keramik können praktisch überall und auf jedem Untergrund verlegt werden. Es kommt nur darauf an, dass der Untergrund tragfähig, trocken, eben und sauber ist. Deshalb muss die Untergrundvorbereitung mit Sorgfalt durchgeführt werden. Falls der Untergrund in einem schlechten Zustand ist und eventuell sogar Teile davon abblättern, muss mithilfe einer Nivelliermasse eine ebene Oberfläche geschaffen werden. Stark saugfähige Untergründe müssen vor der Fliesen- bzw. Plattenverlegung unbedingt grundiert werden. Im Bad und in anderen Feucht- und Nassräumen muss der Untergrund vorab auch mit einem wasserfesten Anstrich behandelt werden.

    2. Platten verlegen - Vermessung

    Bevor mit dem Verlegen von Platten begonnen werden kann, muss der Raum vermessen und ein Verlegeplan erstellt werden. Als Erstes muss die Oberfläche des Untergrunds genau vermessen werden, um die benötigte Plattenmenge berechnen zu können. Doch vergessen Sie nicht, dass bei der Berechnung der Materialmenge immer auch die beim Plattenrlegen anfallenden Abfälle mit einzubeziehen sind. Darum sollten Sie zum Plattenbedarf, den Sie nach der Raumfläche berechnet haben, noch etwa 10 % Verschnitt hinzurechnen. Um ein schönes Aussehen der Platten oder Fliesen zu erreichen, sollte man sich mit einer Richtschnur helfen, die durch die Raummitte, parallel zu den Seitenwänden gespannt wird. Die erste Plattenreihe wird mittig im Raum entlang der gespannten Richtschnur verlegt.

    Die nächste Plattenreihe wird entlang der Wand verlegt. Wir empfehlen, die Platten zuerst trocken, also ohne Fliesenkleber zu verlegen, um eventuell noch Korrekturen vornehmen zu können. Verwenden Sie den Fliesenkleber erst, wenn Sie mit dem Verlegemuster zufrieden sind. Falls auf Wänden und Boden die gleichen Fliesen verlegt werden, sollte man die Fliesen zuerst auf den Wänden und erst danach auf dem Boden verlegen. Bei der weiteren Fliesenverlegung richtet man sich nach den Fugen der Wandfliesen. Auf diese Weise erhält man ein harmonisches Aussehen der Fugen.

    2.1 Diagonales Plattenlegen

    Wer das Aussehen seiner Fliesen beleben möchte, kann getrost auf das Verlegen parallel zu den Wänden verzichten. Diagonal verlegte Fliesen bringen eine neue Dynamik in den Raum. Allerdings ist diagonale Plattenverlegung anspruchsvoller und teurer, da mehr Verschnitt entsteht. Beachten Sie, dass bei der diagonalen Verlegung 15 bis 25 % der Platten weggeworfen werden, weshalb Sie eine ausreichende Plattenmenge beschaffen müssen. Bei der diagonalen Verlegung hängt alles von Verlegewinkel ab. Klassischerweise wählt man einen Verlegewinkel von 45° bzw. Verlegung entlang der Boden- oder Wanddiagonale. In besonderen Fällen kann man sich auch für schärfere oder stumpfere Winkel entscheiden, jedoch sollte man zuvor die visuelle Wirkung im Raum prüfen. Ein genauer Verlegeplan ist vor dem diagonalen Plattenlegen unverzichtbar. Mit der diagonalen Fliesenverlegung wird entweder in der Raummitte (Kreuzpunkt der Diagonalen) oder an den sichtbarsten Stellen (z. B. neben der Tür) begonnen.

    3. Fliesenschneider

    Um die Fliesen oder Platten gerade schneiden zu können, wird ein Fliesenschneider verwendet. Mit diesem lassen sich die Fliesen an den gewünschten Stellen präzise schneiden. Am Ende wird die Fliese entlang des Schnitts gebrochen, wozu eine Fliesenzange gut geeignet ist. An jenen Stellen im Raum, an denen sich etwa Installationsrohre oder andere runde Öffnungen befinden, ist das Ausschneiden mit der Zange notwendig, wobei jeder Millimeter einzeln abgezwickt wird. Zum Ausschneiden kann anstelle einer Zange auch eine Bohrmaschine mit rundem Aufsatz eingesetzt werden. Weil ein Fliesenschneider ein gefährliches Gerät ist, sollte er nur von erfahrenen Arbeitern benutzt werden.

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    Um die Fliesen gerade schneiden zu können, wird ein Fliesenschneider verwendet.

    4. Fliesenkleber

    Die Beständigkeit der Fliesen hängt von der Wahl des richtigen Fliesenklebers ab. Dieser muss im Hinblick auf den zu verlegenden Fliesentyp und den Untergrund gewählt werden. Grosse Fliesen sind schwerer und verlangen nach einem Kleber mit grösserem Adhäsions- bzw. Klebevermögen. Fliesen können aus unterschiedlichen Materialien hergestellt werden, die einen kompatiblen Kleber erfordern. Auch der Raumtyp ist zu beachten. In Räumen mit grossen Temperaturschwankungen (z. B. Sauna) müssen wärmebeständige Fliesenkleber zum Einsatz kommen. In Räumen mit viel Feuchtigkeit (z. B. Bäder und Pools) kommt es dagegen auf die Wasserfestigkeit des Fliesenklebers an. Aussenflächen und unbeheizte Räume verlangen nach frostbeständigem Fliesenkleber. Der Materialverbrauch des Fliesenklebers richtet sich nach dem Untergrund, dem Werkzeug (Zahnung), dem Fliesenformat und der Fliesenbeschaffenheit. Seien Sie beim Kauf des Fliesenklebers auf das Verfallsdatum aufmerksam und verbrauchen Sie den nassen Mörtel sofort oder spätestens innerhalb von vier Stunden. Beachten Sie beim Anrühren die Herstelleranleitung. Hochwertiges und richtig ausgeführtes Anrühren des Fliesenmörtels spielt eine Schlüsselrolle für die Lebensdauer der Fliesen.

    5. Wie werden Fliesen (Platten) verlegt?

    Der Fliesenkleber wird auf dem Untergrund aufgetragen und verteilt. Dann wird er mit einem Zahnspachtel (Glätter) gekämmt, damit gleichmässige Furchen entstehen. Die Platten werden in eine Klebstoffschicht verlegt, leicht hineingedrückt und am Ende mit einem Gummihammer minimal abgeklopft. Bei der Plattenverlegung hilft man sich mit Abstandhaltern bzw. Fugenkreuzen aus Kunststoff, mit denen sich gleichmässige Abstände zwischen den Platten und folglich gleichmässige Fugen erreichen lassen. Nach Beendigung des Fliesenlegens muss man mindestens 12 Stunden warten, bis der Klebstoff darunter vollständig aushärtet bzw. trocknet.

    6. Fliesen verfugen

    Nachdem der Fliesenkleber ausgehärtet ist, folgt der letzte Schritt des Fliesenlegens – das Verfugen der Fliesen. Die Fugenmasse wird gemäss der Herstelleranleitung gemischt und mithilfe eines Gummi-Bodenwischers oder eines Fugenglätters diagonal auf die Fliesen aufgetragen, biss alle Fugen aufgefüllt sind. Dabei muss man die Oberfläche mehrmals abwischen, damit alle Hohlräume vollständig aufgefüllt werden. Die Fugenmasse muss alle Fugen gleichmässig bis zum oberen Fliesenrand auffüllen, damit eine glatte und ebene Bodenfläche entsteht. Am Ende des Verfahrens werden mit einem nassen Schwammglätter die Mörtelreste von den Keramikfliesen entfernt. Der Schwamm muss dabei mehrmals in sauberes Wasser getaucht und gereinigt werden. Falls auf den Fliesen Zementflecken zurückbleiben, werden sie einfach mit einem Zemententferner oder mit Essig entfernt. Die verbleibenden Eckfugen, Dehnungs- bzw. Dilatationsfugen und Anschlussfugen werden nicht verfugt, sondern mit Klebeband verklebt und mit elastischem Silikon abgedichtet.

    fugenkreuz.png
    Fugenkreuze für gleichmässiges Verfugen.

    6.1 Fugenloses Fliesenlegen

    Fugenloses Fliesenlegen ist zwar möglich, hat aber gewisse Nachteile. Für fugenlose Verlegung sollten ausschliesslich rektifizierte Platten verwendet werden. Beim Rektifizieren werden die Platten nach ihrem Fertigungsprozess auf ein einheitliches Format berichtigt (rektifiziert), um gerade Kanten für genaue 90-Grad-Winkel zu erreichen. Dadurch wird verhindert, dass die Fugen ungleichmässig aussehen. Man muss sich im Klaren darüber sein, dass fugenlos verlegte Fliesen schneller abbröckeln und sich vom Untergrund lösen, weshalb sie eine kürzere Lebensdauer haben.

    7. Plattenlegen – Preis

    Am Ende dieses Beitrags haben wir noch den Preis fürs Plattenlegen angeführt, wobei wir zuerst das Verlegen der Keramikfliesen auf einem vorab vorbereiteten Untergrund ohne die Materialkosten angeführt haben. Die Fliesenkosten sind danach separat angeführt.

    7.1 Fliesenlegen – Preis der Verlegung auf vorbereitetem Untergrund, ohne Materiallieferung

    Der Richtpreis für das Verlegen von Platten oder Fliesen durch einen Plattenleger (Platten in Standarddimensionen auf vorbereitetem Untergrund und ohne Materiallieferung) beträgt etwa 40 CHF/m2. Der Richtpreis für das Verlegen grossformatiger Platten in Fliesenkleber auf vorbereitetem Untergrund beträgt etwa 60 CHF/m2. Eine Grundierung als Vorbereitung für die Plattenverlegung kostet etwa 3 CHF/m2.

    7.2 Plattenlegen – Materialkosten

    Der Richtpreis für Keramikfliesen mittlerer Qualität in den Massen 40 × 40 cm beträgt etwa 20 CHF/m2. Badezimmerfliesen (bei diesen gibt es ein breites Spektrum an Formaten, Materialien, Optiken und Abriebklassen) kosten etwa 30 CHF/m2. Steingutfliesen in den Massen 30 × 30 × 0,16 cm kosten etwa 67 CHF/m2. Feinsteinzeug-Bordüren in den Massen 8 × 45 cm kosten ungefähr 15 CHF/lm.

    Fachartikel 458
    Autor: Daibau.ch Magazin

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