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    Warmwasser Bodenheizung mit Noppensystem

    Das Noppensystem ist die zweite Möglichkeit zum Einbau einer Fussbodenheizung mit Warmwasserbetrieb. Genau wie beim Tackersystem sind auch hier die Heizungsrohre vom Unterlagsboden (Nassestrich) umschlossen. Der Unterschied besteht darin, dass hier die Rohre in die Noppenstruktur der begehbaren Noppenplatten hineingedrückt werden. Als Heizungsrohre kommen beim Noppensystem in der Regel die bewährten, äusserst formstabilen Alu-Mehrschicht-Verbundrohre zum Einsatz.
    Fachartikel 287
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    1. Warmwasser Bodenheizung

    Bodenheizungen mit Warmwasserbetrieb werden im Regelfall als Nasssystem ausgeführt, was bedeutet, dass die Heizungsrohre vollständig vom Unterlagsboden bzw. Nassestrich (z. B. Zementestrich, Anhydritestrich oder Fliessestrich) umschlossen sind. Elektrisch betriebene Bodenheizungen werden dagegen oft als Trockensystem ausgeführt Trockensystem (etwa mit Trockenestrichplatten), bei dem die Heizungsrohre unterhalb des Bodenbelages in der Dämmschicht liegen.

    Wenn Fussbodenheizungen im Nasssystem verlegt werden, kommen üblicherweise entweder das Tackersystem (Rolljet-System) oder das Noppensystem zum Einsatz. Der Unterschied zwischen den beiden Systemen besteht in der Weise, wie das Heizungsrohr im Unterlagsboden befestigt wird. Beim Tackersystem werden die Heizungsrohre in einem bestimmten Abstand voneinander auf einer beschichteten Verbundfolie, welche direkt auf der Dämmung (begehbare Wärme- und Trittschalldämmung) liegt, mit Tacker-Heizrohrhaltern festgetackert. Das Noppensystem hingegen besteht aus Noppenplatten, die mit zahlreichen kleinen Erhebungen (Noppen) ausgestattet sind. Die Heizungsrohre werden zwischen den Noppen trittfest eingedrückt. Ausserdem sind die Noppenplatten mit einer Trittschall- und Wärmedämmschicht versehen. Welches dieser beiden Systeme in einem konkreten Fall sinnvoll ist, beurteilt der Fachmann vor Ort.

    2. Noppenplatten

    Das Kernstück des Noppensystems für die Installation von Bodenheizungen bilden die Noppenplatten. Sie dienen als Rohrträger und Trennlage zwischen Dämmung und Unterlagsboden (es empfiehlt sich, die Noppenplatten oberhalb einer zusätzlichen, auf dem Rohfussboden verlegten Dämmung einzubringen). Noppenplatten bestehen aus einer Polystyrol-Multifunktions-Abdeckfolie mit herausragenden Noppen bzw. Haltenoppen. Die Platten ermöglichen einen gleichmässigen Rohrabstand von mindestens 50 mm.

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    Die Heizungsrohre werden von den Noppen gehalten.

    Die Noppen reichen etwas höher als die Heizungsrohre und sind mit einem seitlichen Hinterschnitt ausgestattet, damit sie die Rohre besser in ihrer Position halten können. Zwischenstege heben die Heizungsrohre von der Platte ab, damit sie luftdicht vom Estrich umschlossen werden können. Weil die Noppen ausgeschäumt sind, besitzen die Noppenplatten eine hohe Oberflächenfestigkeit und sind jederzeit begehbar. Der zweite Bestandteil einer Noppenplatte ist die aus Polystyrolschaum bestehende Trittschall- und Wärmedämmschicht.

    Noppenplatten gibt es in zwei Varianten: mit oder ohne Trittschalldämmung. Wenn Noppenplatten mit Trittschalldämmung zum Einsatz kommen, setzt sich die Fussbodenheizung aus zwei Schichten zusammen. Auf der Oberseite der Noppenplatte befindet sich eine Polystyrol-Multifunktions-Abdeckfolie, aus der runde oder eckige Noppen herausragen. Darunter liegt eine Dämmschicht aus Polystyrolschaum, die nicht nur als Wärme- und Trittschalldämmung fungiert, sondern auch den Brand- und Feuchtigkeitsschutz verbessert. Die Aufbauhöhe der Bodenheizung vom Rohbodenbelag bis zum Bodenbelag beträgt meist etwa 10 Zentimeter.

    3. Heizungsrohre (Alu-Mehrschicht-Verbundrohre)

    Als Heizungsrohre kommen beim Noppensystem am häufigsten die bewährten Alu-Mehrschicht-Verbundrohre zum Einsatz. Ihr dreischichtiger Aufbau macht diese Rohre sehr formstabil. Sie sind korrosionsbeständig, besitzen ein geringes Gewicht und lassen sich relativ leicht verlegen, weshalb sie für eigentlich alle Heizungs- und Sanitärinstallationen bestens geeignet sind. Überdies sind die Rohre vollkommen gasdicht, was bei Fussbodenheizungen besonders wichtig ist, damit es nicht zu einer Verschlammung kommt.

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    Als Heizungsrohre werden meist Alu-Mehrschicht-Verbundrohre verwendet.

    4. Verlegung einer Bodenheizung mit Noppensystem

    Die Verlegung einer Bodenheizung mit Noppensystem ist zwar zeitaufwändiger als die Verlegung mit Tackersystem (dort werden die Rohre auf dem Raster der Dämmrollen-Folie im entsprechenden Verlegeabstand verlegt und mit Haltenadeln befestigt), doch ebenfalls vergleichsweise einfach.

    4.1 Befestigung des Randdämmstreifens

    Bei der Verlegung einer Fussbodenheizung mit Noppensystem muss als Erstes ein Randdämmstreifen umlaufend im ganzen Raum an allen aufsteigenden Bauteilen wie Wänden oder Treppen verlegt werden. Der Streifen muss auf dem Boden aufliegen und die Folienschürze muss in den Raum zeigen. Der Randdämmstreifen lässt sich mithilfe eines handelsüblichen Tackers oder auch eines doppelseitigen Klebebands befestigen. Sein Zweck besteht darin, den Estrich gegenüber der Wand zu entkoppeln und Schallübertragungen zu verhindern. Ausserdem gleicht der Randdämmstreifen die beim Beheizen auftretende Dehnung des Estrichs aus.

    4.2 Verlegung der Noppenplatten

    Mit der Verlegung der Noppenplatten wird in einer Ecke des Raumes begonnen. Dabei ist darauf zu achten, dass die Folienschürze des Randdämmstreifens über der Noppenplatte liegt. Die Platten werden aneinandergelegt und über das integrierte Druckknopfsystem miteinander verbunden (die ersten Noppenreihen werden beim Verlegen der Platten überlappt). Falls dies erforderlich ist, können die Noppenplatten mit einem Messer in den Randbereichen oder im Bereich des Heizkreisverteilers einfach zurechtgeschnitten werden.

    4.3 Abdichtung des Randdämmstreifens

    Der nächste Schritt besteht darin, mittels einer sog. Dichtschnur eine absolut estrichdichte Verbindung zwischen der Folienschürze des Randdämmstreifens und der Noppenplatte herzustellen. Dies ist unbedingt notwendig, damit der Unterlagsboden später nicht zwischen die Platte und den Randdämmstreifen gelangen kann.

    4.4 Verlegung der Heizungsrohre

    Die Heizungsrohre werden ausgehend vom Heizkreisverteiler verlegt. Sie werden gemäss der in der Planung definierten Verlegeabstände über den Noppen positioniert und anschliessend mit dem Fuss in die Noppenstruktur hineingedrückt. Der Abstand zwischen Wand und Rohr sollte mindestens 10 cm betragen. Die Noppenstruktur erlaubt problemlose Ausführung von Bögen und verschiedenen Abständen der Heizrohrleitungen zueinander.

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    Bodenheizung mit Noppensystem, Unterlagsboden (Nassestrich) und Parkettboden.

    Die Rohre werden meist in Schneckenform verlegt. Dabei wird das Heizungsrohr beginnend am Heizkreisverteiler zuerst von aussen nach innen verlegt, wobei der Verlegeabstand immer doppelt so gross sein muss, wie der gewünschte finale Verlegeabstand. Wenn die Mitte des Heizkreises erreicht ist, wird das Heizungsrohr zwischen den bereits vorhandenen Heizungsrohren zurück zum Heizkreisverteiler geführt und jeweils am Vor- bzw. Rücklauf des Heizkreisverteilers angeschlossen. Die zweite Möglichkeit ist die Verlegung in Mäanderform, bei der die Rohre in Schlangenlinien nebeneinander verlegt werden. Weil die Wärmeabgabe über den Fussboden in diesem Fall unterschiedlich ausfällt, ist diese Verlegeform nur für kleine Räume oder solche mit geringem Wärmebedarf geeignet.

    4.5 Durchführung einer Druckprobe

    Wenn die Heizungsrohre verlegt und angeschlossen sind, werden sie befüllt und entlüftet, um eine Druck- und Dichtigkeitsprüfung an der Noppen-Bodenheizung durchzuführen. Dabei muss der Druck im System mindestens 24 Stunden lang mit dem 1,3-fachen Wert des Betriebsdrucks gehalten werden. Auch wenn abschliessend der Estrich aufgebracht wird, sollte ein genau so hoher Druck herrschen, da sich auf diese Weise eventuelle Beschädigungen am Leitungssystem frühzeitig feststellen lassen.

    Fachartikel 287
    Autor: Daibau.ch Magazin

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