Im Beitrag:
1. Eigenschaften von Teppichböden
Der Teppichboden ist ein anpassungsfähiger Fussbodenbelag, der in vielen Variationen erhältlich ist. In puncto Farbgebung und Oberflächenbeschaffenheit gibt es eine riesige Bandbreite an Möglichkeiten, sodass Sie unter den verschiedenen Arten von textilen Bodenbelägen ohne grössere Schwierigkeiten das richtige Produkt für Ihre Bedürfnisse und Ihren Geschmack finden werden.
Teppichboden bietet mehrere Vorteile: Er ist fusswarm, trittschalldämmend, staubbindend und nicht zuletzt ziemlich preisgünstig. Wie jedes Material hat auch der Teppichboden aber auch seine Nachteile: Er ist etwas pflegeintensiver und erreicht auch keine so lange Lebensdauer wie andere Bodenbeläge. In den letzten Jahren geht der Trend zu glatten Bodenbelägen, die einfach feucht gewischt werden können. Bei richtiger Pflege (vor allem regelmässiges Saugen) hält der Teppichboden auch lange.
Teppichböden können gewebt, getuftet oder genadelt werden. Die Begriffe Nadelfilz und Nadelvlies werden oft als Synonyme verwendet, doch technisch gesehen ist das falsch. Zwar läuft ein grosser Teil des Herstellungsprozesses bei beiden Teppichbodenarten gleich ab, doch es gibt einen entscheidenden Unterschied: Nadelfilz ist eine Produktions-Vorstufe von Nadelvlies und deutlich weniger robust.
2. Nadelfilz
Nadelfilz wird durch Vernadelung bzw. das Nadelverfahren hergestellt. Dabei handelt es sich um ein mechanisches Verfahren zur Vliesverfestigung, bei dem synthetische Spinnfasern (diese bestehen z. B. aus Polyamid oder Polypropylen) aufgelockert, befeuchtet und in mehreren Schichten ausgelegt werden. Anschliessend werden kleine Nadeln mit Widerhaken mechanisch durch die Fasern nach unten geführt, damit sie auf dem Rückweg nach oben die Fasern hochziehen. Das so entstandene Faservlies, das ausschliesslich mechanisch durch Nadeln verfestigt wurde, wird Nadelfilz genannt.
3. Nadelvlies
Für die Herstellung von Nadelvlies folgt auf die mechanische noch die adhäsive Verfestigung mit einem Bindemittel. In diesem Arbeitsschritt wird der Teppichboden voll- oder auch teilimprägniert, indem er mit einem Bindemittel wie Latex getränkt und anschliessend getrocknet wird. Adhäsiv verfestigte Fasern bleiben dauerhaft in den Bodenbelag eingebunden, weshalb Nadelvlies äusserst strapazierfähig ist und auch stärkster Beanspruchung standhält.
Heutzutage werden Produkte ohne adhäsive Verfestigung eigentlich nicht mehr angeboten, was bedeutet, dass es sich bei allen genadelten Bodenbelägen um Nadelvlies handelt. Trotzdem hält sich der Ausdruck „Nadelfilz“ hartnäckig. Bei Nadelvlies hat man hingegen die Wahl zwischen unterschiedlichen Varianten, wie z. B. einschichtigen und mehrschichtigen Ausführungen.
4. Auswahl des Teppichbodens
Bei der Auswahl eines Teppichbelags muss immer die Gesamterscheinung des Raumes berücksichtigt werden, denn der Teppichboden muss ja gut zu der restlichen Einrichtung passen. Wichtig ist auch, sich vor dem Kauf von Fachleuten beraten zu lassen, da Laien die Qualitätsunterschiede zwischen verschiedenen Teppichböden oft nicht erkennen können und der Preis kein Anzeichen für Qualität ist (ausschlaggebend sind vielmehr Material, Verarbeitung und auch modische Aspekte).
5. Teppichboden – Preise
Der Preis eines Teppichbodens hängt in erster Linie vom Material ab: Schurwolle kostet bis zu CHF 140 / qm, andere Materialien (Sisal, Kokos, Ziegenhaar usw.) kosten ab CHF 50 / qm. Teppichböden mit besonderem Design können auch teurer sein. Das Verlegen eines Teppichbodens durch einen professionellen Bodenleger kostet CHF 40 bis CHF 120 / qm (das Verlegen auf Treppen oder Sockelleisten ist aufwändiger und daher teurer).