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    Das richtige Holz für den Dachstuhl

    Die Errichtung des Dachstuhls markiert die Fertigstellung des Rohbaus und damit einen wichtigen Meilenstein im Verlauf eines Hausbaus - ein Erfolg, der traditionell mit der Aufrichte bzw. dem Richtfest gefeiert wird. Zu den wichtigsten Aspekten des Dachstuhlbaus gehört die Wahl des richtigen Holzes. Für Dachstuhlkonstruktionen werden bevorzugt Nadelhölzer verwendet, für Sichtdachstühle kann jedoch auch Eiche eine gute Wahl sein. Vor der Verarbeitung muss das Holz eine ausreichend niedrige Restfeuchte aufweisen.
    Fachartikel 54
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    1. Holz für den Dachstuhl

    Der Dachstuhl ist die tragende Konstruktion des Daches und muss daher ausreichend stabil sein, um verschiedene Lasten tragen zu können, darunter sein Eigengewicht, das Gewicht des gesamten Dachaufbaus sowie Wind- und Schneelasten. Seine Planung und Ausführung erfordern also grösste Sorgfalt, was umso mehr der Fall ist, da nachträgliche Ausbesserungen sehr teuer werden können. In der Regel wird der Dachstuhl aus Holz gebaut und die Holzart muss ausgewählt werden, bevor mit der Planung der Dachstuhlkonstruktion und der statischen Berechnung des Daches begonnen wird. Geeignet sind Hölzer, die günstige bauphysikalische Eigenschaften besitzen und diese über einen langen Zeitraum beibehalten.

    Die bevorzugten Hölzer für den Dachstuhlbau sind Nadelhölzer wie Fichte, Lärche oder Kiefer.

    Holz, das für die tragende Konstruktion des Daches verwendet wird, darf einen Feuchtigkeitsgehalt von höchstens 18 % aufweisen. Deshalb muss es auf die richtige Weise geschlagen zersägt und vor allem getrocknet werden. Der hohe Trocknungsgrad verleiht der Holzkonstruktion nicht nur Langlebigkeit, sondern auch Schutz gegen zerstörende Organismen wie Pilze oder Insekten. Auf chemische Holzschutzmassnahmen kann und darf im Dachbereich verzichtet werden.

    2. Welche Hölzer kommen für den Dachstuhl infrage?

    2.1 Dachstuhl aus Fichte

    Im Dachbereich kommen vor allem Nadelhölzer zum Einsatz, unter denen Fichte an erster Stelle steht. Das schnell wachsende Holz besitzt ein geringes Gewicht und ist leicht zu verarbeiten, zeichnet sich aber trotzdem durch hohe Festigkeit, Feuchtigkeitsbeständigkeit und Formbeständigkeit aus. Zu seinen Vorteilen zählt auch der günstige Preis.

    2.2 Dachstuhl aus Kiefer

    Kiefernholz besitzt ähnliche Eigenschaften wie Fichtenholz: Es ist hochtragfähig und lässt sich leicht verarbeiten. Deshalb wird auch diese Holzsorte häufig zum Dachstuhlbau verwendet.

    2.3 Dachstuhl aus Lärche

    Lärche gilt als ganz besonders widerstandsfähig und langlebig. Dank seines engen Wuchses und des hohen Harzanteils ist Lärchenholz von Natur aus extrem gut gegen Feuchtigkeit und Mikroorganismen geschützt. Zugleich ist es formbeständig und stabil. Aus diesen Gründen ist es insbesondere für grosse Dachstühle eine gute Wahl. Seine Nachteile liegen im hohen Gewicht und hohen dem Preis.

    2.4 Dachstuhl aus Eiche

    Eichenholz kommt selten zum Einsatz und wird vorwiegend zum Bau von Sichtdachstühlen verwendet. Eiche ist widerstandsfähig, belastbar und langlebig, allerdings auch schwerer und härter als andere Hölzer. Während Nadelhölzer in Form von Konstruktionsvollholz verwendet werden, wird Sichtgebälk aus Eiche wird im Regelfall mit Brettschichtholz (BSH Eiche) errichtet.

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    Das Holz für den Dachstuhl muss vor seiner Verarbeitung angemessen getrocknet werden.

    3. Holztrocknung

    Das Holz, das im Dachstuhl verbaut werden soll, muss richtig vorbereitet werden, damit es seine Aufgabe lange und zuverlässig erfüllen kann. Eine entscheidende Rolle spielt dabei die Holztrocknung.

    3.1 Feuchtigkeitsgehalt des Holzes

    Die Eigenschaften des verbauten Holzes hängen in hohem Masse von seinem Feuchtigkeitsgehalt ab. Die Holzfeuchte sollte vor der Verarbeitung bei unter 18 % liegen. Dieser Trocknungsgrad sorgt nicht nur für die Stabilität der Dachstuhlkonstruktion, sondern verleiht dem Holz auch einen natürlichen Schutz gegen zerstörende Organismen wie Pilze oder Insekten. Es ist allgemein bekannt, dass Bauholz nicht zu feucht sein darf, weniger bekannt ist jedoch, dass es auch nicht zu trocken sein darf. Falls die Restfeuchte nämlich zu weit unterhalb der Sättigung der Holzfasern liegt, beginnt das Holz zu schwinden, während es bei hoher Umgebungsluftfeuchtigkeit zu quellen beginnt. Dies führt zu Verformungen und damit zu einer kürzeren Lebensdauer des Dachstuhls. Aus den eben genannten Gründen muss die Restfeuchte des Holzes knapp unterhalb Fasersättigung liegen.

    3.2 Kammertrocknung und Lufttrocknung

    In der holzverarbeitenden Industrie wird Holz kammergetrocknet. Diese Methode verkürzt den Trocknungsprozess von Jahren auf wenige Tage oder Wochen und vermeidet Rissbildung. Falls Sie Ihr Dachstuhl-Holz jedoch selber schlagen, sollten Sie es an einem gut durchlüfteten und witterungsgeschützten Lagerplatz trocknen lassen. Um Schimmel vorzubeugen, sollte das Holz nicht direkt auf dem Boden gelagert werden. Lufttrocknung dauert mehrere Jahre.

    3.3 Schonende Trocknung

    Während der Lufttrocknung muss die Rinde an den Baumstämmen bleiben, um eine zu schnelle Trocknung des Holzes zu verhindern. Bauholz muss schonend getrocknet werden, da sonst Risse entstehen können, durch die sich das Holz schwerer verarbeiten lässt. Zudem können bei zu schneller Trocknung Verfärbungen entstehen. Deshalb muss insbesondere Holz für Sichtgebälk schonend getrocknet werden.

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    Für den Dachstuhl kommen nur Hölzer infrage, die günstige bauphysikalische Eigenschaften besitzen und diese über einen langen Zeitraum beibehalten.

    4. Dachstuhl - Dimensionierung

    Die Masse des Dachstuhls werden von einem Statiker (Tragwerksplaner) berechnet. Die wichtigsten Faktoren bei der Berechnung sind die Eigenschaften der Dachkonstruktion (Dachtyp, Dachwinkel, Sparrenlänge usw.), die vorgesehene Eindeckung (einige Eindeckungsmaterialien sind deutlich schwerer als andere) und natürlich die Schneelastzone, in der sich das Gebäude befindet. Darüber hinaus sollten immer Ausbaureserven für Zusatzlasten wie Photovoltaik eingeplant werden.

    5. Dachstuhl - Kosten

    5.1 Wovon hängen die Kosten für den Dachstuhl ab?

    Die Kosten der Dachstuhlkonstruktion hängen von der Dachform (Pultdach, Satteldach, Walmdach usw.), der Dachneigung (bei hoher Dachneigung sind die Dachüberstände geringer), der Konstruktionsform (Sparrendachstuhl, Pfettendachstuhl oder Kehlbalkendachstuhl), der verwendeten Holzart, eventuellen Sonderwünschen (z. B. Dachgaube oder -loggia) und dem Fachbetrieb ab.

    5.2 Aufstellung eines Dachstuhls - Kosten

    Das Aufstellen eines Satteldachstuhls für ein Einfamilienhaus kostet in der Regel zwischen CHF 70 und CHF 240 / m². Am unteren Ende der Preisspanne befinden sich Dachstühle für einfache Satteldächer, am oberen Ende hingegen Dachstühle für Walm- und Mansardendächer.

    Fachartikel 54
    Autor: Daibau.ch Magazin

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