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1. Auswahl des Fussbodens
Bei der Auswahl des Fussbodens spielen neben dem Preis auch etliche andere Faktoren eine wichtige Rolle. Generell sollten Fussböden warm, trittschalldämmend und möglichst pflegeleicht sein. Hinzu kommen die speziellen Anforderungen der einzelnen Räume: Fussböden in Schlaf- und Kinderzimmern sollten eher weich sein, Feuchträume erfordern wasserfeste Bodenbeläge, Flure verlangen nach hoch strapazierfähigen Lösungen usw. Wenn eine Fussbodenheizung im Raum verlegt ist, muss ein Bodenbelag mit niedrigem Wärmedurchlasswiderstand gewählt werden. Bei Sanierungen und Renovationen ist zudem auf die Aufbauhöhe des fertigen Fussbodens zu achten, da diese durch den Bestand vorgegeben ist.
Natürlich spielt auch die Zusammensetzung des Haushalts eine wichtige Rolle: Haushalte mit Kindern und/oder Haustieren sollten auf strapazierfähige, rutschhemmende und leicht zu reinigende Bodenbeläge setzen. Letztlich sind da noch die persönlichen Vorlieben: Manche Menschen bevorzugen weiche und elastische Fussböden, während andere lieber auf einem harten und glatten Untergrund gehen.
2. Bodenbeläge aus Holz
Bodenbeläge aus Holz bzw. Holzböden sind eine beliebte Wahl mit einer sehr langen Tradition. Holz ist ein beständiges Material, sieht schön aus und fühlt sich weich an. Abhängig von Holzart und Bearbeitung stehen viele Nuancen und Texturen zur Verfügung: von heller Eiche und rötlicher Kirsche bis zur dunklen Walnuss.
Sehr beliebte Holzböden sind Parkettböden, die sich hinsichtlich Qualität, Zusammensetzung, Stärke und Holz unterscheiden: mehrschichtiges Parkett, Lamellenparkett, Industrieparkett und Einlegeparkett. Der neuesten Mode entspricht auch die Rückkehr von Hobelware bzw. Dielenboden, der aus grossen Holzbrettern gefertigt ist. Aussehen und Eigenschaften hängen am Ende auch vom finalen Anstrich ab. Lackiertes Parkett ist fester, geöltes behält dagegen ein natürlicheres Aussehen, jedoch muss ein Ölanstrich nach einiger Zeit erneuert werden.
Die Schwäche von Parkett liegt in seiner fehlenden Widerstandsfähigkeit auf Feuchtigkeit und Temperaturschwankungen, weshalb es vorwiegend in ständig beheizten Räumen Verwendung findet. Weniger üblich ist es Parkett in Badezimmern und Küchen zu verlegen. In diesem Fall sind zusätzliche Schutzmassnahmen erforderlich.
Auf jeden Fall sollten Sie die Verlegung von Bodenbelägen erfahrenen Fachleuten anvertrauen. Parkett wird auf eine ebene und sorgfältig gesäuberte Fläche verlegt. Deshalb ist richtig verlegtes Parkett eben sowie frei von Rissen, Farbabweichungen und anderen Mängeln. Richtig verlegtes Parkett ist haltbarer und wird Ihnen längere Zeit dienen.
2.1 Erneuerung alter Bodenbeläge aus Holz
Parkett hält für gewöhnlich ein Leben lang – trotzdem können Schäden niemals völlig ausgeschlossen werden, schliesslich ist er täglich grossen Belastungen ausgesetzt. Insofern Ihr bereits verlegtes Parkett durch Sonneneinstrahlung verblasst, zerkratzt oder auf andere Weise beschädigt ist, muss nicht das gesamte Parkett ausgewechselt werden. Parkett kann geschliffen, abgedichtet, geölt oder lackiert werden, oder die beschädigten Plättchen werden ausgewechselt. Bei der Sanierung oder Erneuerung Ihres Bodens vertrauen Sie nur Experten – heutige Schleifmaschinen arbeiten sehr sauber, mit minimaler Staubaufwirbelung.
3. Bodenbeläge aus Kautschuk
Bodenbeläge aus Kautschuk bestehen aus mit Spezialklebstoff verbundenem Granulat. Bodenbeläge aus Kautschuk vertragen grosse mechanische Belastungen, verfügen über eine gute rutschfeste Fläche, und sind zugleich vollkommen resistent auf Feuchtigkeit, aggressive Chemikalien und Temperaturschwankungen. Gummibodenbeläge können in Form von Bändern, Platten oder als Gummianstrich gekauft werden. Zur Verfügung stehen Böden unterschiedlicher Stärken, die sich in ihrer Resistenz auf mechanische Belastungen unterscheiden. Einige Varianten verfügen ausserdem über besondere Kerben bzw. Korken zur Vergrösserung der Reibung bzw. Verbesserung der Rutschfestigkeit auch bei nasser Oberfläche.
Mit Gummirollen können schnell grössere Flächen überdeckt werden. Mehrere Stücke müssen hingegen mit einer Spezialmasse zusammengeklebt werden, was einen etwas anspruchsvolleren Prozess darstellt. Gummibodenbeläge werden auf ebene und sorgfältig gesäuberte Böden verlegt. Der Gummi wird mithilfe eines Spezialklebstoffs verklebt, welcher nach dem Verlegen völlig austrocknen muss. Einige besondere Gummibodenbeläge benötigen keinen Klebstoff, weil sie aufgrund ihres Eigengewichts gut am Untergrund haften. Dieses Material ist zwar teurer, hat aber den Vorteil, dass es nach Bedarf schnell entfernt oder versetzt werden kann.
3.1 Gummianstriche
Neben Platten und Bändern aus Gummi existieren auch Gummianstriche. Diese werden vor allem an weichen rutschfesten Aussenflächen wie z.B. Kinderspielplätzen, Sporthallen, Terrassen oder um Schwimmbecken herum angewandt. Gummianstriche sind resistent auf Niederschläge, Feuchtigkeit und UV-Strahlung.
4. PVC Bodenbeläge
PVC- bzw. Vinylbodenbeläge sind eine preisgünstige und beliebte Wahl. Vinylbodenbeläge sind ausserordentlich Feuchtigkeits- und Abnutzungsresistent und benötigen ausserdem wenig Pflege. Die starke obere Vinylschicht des Bodenbelags schützt vor Schäden durch herunterfallende Gegenstände und ist darüber hinaus antibakteriell und antistatisch bearbeitet, weshalb diese Bodenbeläge auch für Allergiker geeignet sind.
Zur Verfügung stehen PVC Rollen und PVC Platten, es existieren aber auch PVC Laminate bzw. Vinyl auf Klick, der einfach verbunden wird. PVC kann sehr unterschiedlich aussehen: es gibt alles von einfarbigen Varianten bis Holz- und Steinimitationen sowie abstrakte Muster. Die Verlegung von Vinylbodenbelägen ist einfach, schnell und preiswert. Das Vinyl kann auf den Untergrund geklebt werden, was seine Beständigkeit erhöht. Es kann aber auch lediglich verlegt werden. Aufgrund all dieser Vorteile gehört Vinyl schon seit Jahrzehnten zu den beliebtesten Belägen.
5. Bodenbeläge aus Textil
Bodenbeläge aus Textil sind weich und fühlen sich warm an, weswegen sie eine beliebte Wahl für jene Räume sind, in denen es zu viel taktilem Bodenkontakt kommt, z.B. in Spiel-, Hotel- oder Schlafzimmern usw. Es gibt drei Arten von Textilbelägen: Teppichboden, Vlies und Filz, sowie Wollbodenbeläge. Textilbodenbeläge können an den Untergrund geklebt oder lediglich verlegt werden. Der Untergrund muss sauber, trocken, eben und tragfähig sein.
5.1 Nadelvlies
Nadelvlies ist die ideale Lösung für Objekte, deren Boden stark frequentiert ist und deshalb ein sehr strapazierfähiger Bodenbelag notwendig ist. Weil er auch pflegeleicht und angenehm anzuschauen ist, ist er seit langem in öffentlichen Gebäuden sehr beliebt.
5.2 Nadelfilz
Nadelfilz ist ein weicher Bodenbelag, der Stürze und Lärm gut absorbiert. Seine negative Eigenschaft liegt darin, dass er anfällig für Staubansammlung und daher ungeeignet für Allergiker ist.
5.3 Wollbodenbelag
Wollbodenbelag reguliert die Raumfeuchtigkeit, bietet eine gute Schalldämmung und Wärmeisolierung. Bei regelmässiger Instandhaltung hält er viele Jahre, deutlich länger als Vlies oder Filz. Jedoch kommen Wollbodenbeläge ohne regelmässiges Bürsten und Staubsaugen nicht aus. Ausserdem muss eine angemessene Raumfeuchtigkeit aufrechterhalten werden.
6. Fliesen - Platten
Hinsichtlich der Beständigkeit aller aufgezählten Bodenbeläge halten Fliesen oder Platten zweifellos am längsten. Es handelt sich um ein festes und haltbares Material, das feuchtigkeitsbeständig ist und sich aufgrund seiner Wärmeleitfähigkeit gut für Bodenheizungen eignet. Zur Auswahl stehen Platten in vielen verschiedenen Grössen, von mosaikartigen bis zu grossformatigen, und auch in verschiedenen Farben und Texturen. Weil sie sehr hart sind und sich ohne Fussbodenheizung sehr kalt anfühlen, werden Fliesen selten in Wohnräumen verwendet. Am häufigsten werden sie in Bädern, Küchen, Gängen und an Aussenflächen verwendet. Vor einer endgültigen Entscheidung darüber, welcher Fussboden in welchem Raum zu verlegen ist, sollten alle angeführten Eigenschaften erwogen werden.