Metalldach: welche Eigenschaften hat das Blechdach?

1. Das Metalldach oder Blechdach ist längst keine Neuheit mehr

Bedachungen aus Blech wurden einst vorwiegend im industriellen und gewerblichen Bereich eingesetzt, im privaten Bereich waren sie allenfalls auf Garagen, Gartenhäusern und anderen Nebengebäuden zu finden. Wenn man nach einem Wohnhaus mit Blechdach suchte, musste man nach ausgefallenen Gebäudeentwürfen wagemutiger Architekten suchen. Diese Zeiten sind vorbei. Insbesondere die Fortschritte im Herstellungsverfahren und in der optischen Gestaltung der Dachbleche haben dazu geführt, dass diese kostengünstige, leichte, einfach zu verarbeitende und sehr langlebige Dacheindeckung auch für Wohn- und Bürogebäude interessant geworden ist. Der Anteil an Neubauten und sanierten Bestandsbauten, die mit einem Blechdach gedeckt werden, steigt von Jahr zu Jahr.

2. Schalldämmung beim Metalldach bzw. Blechdach

Ein häufig vorgebrachter Einwand gegen das Metall- bzw. Blechdach ist seine Anfälligkeit für laute Geräuschkulissen. Dem ist jedoch zu entgegnen, dass nur bei falscher Verbauung bei Regen und starken Windböen laute Geräusche am Dach entstehen. Wenn die Bleche fehlerfrei montiert werden, ist die Schalldämmung ausreichend und die Geräuschentwicklung nicht stärker als bei anderen Eindeckungsmaterialien. Die Metalleindeckung wird auf eine Unterkonstruktion aus Pfetten und Latten verlegt, wobei auf die Verwendung von Antikondensvlies sowie andere Aspekte fachgerechter Verlegung zu achten ist. Somit ist in den Wohnräumen kein erhöhter Lärmpegel zu befürchten.

3. Das Metalldach zieht keine Blitze an

Vielleicht befürchten Sie auch, dass ein Metalldach Blitze anzieht, doch die Statistik spricht dagegen. Blechdächer werden geerdet (in der Regel über eine metallische Regenrinne), sodass sie hervorragenden Blitzschutz bieten. Dabei ist es sehr wichtig, dass die Unterkonstruktion und die Dacheindeckung durch geschultes Personal normgerecht ausgeführt werden: Alle Teile des Daches (First, Ortgang, Gauben usw.) müssen leitend miteinander verbunden und geerdet werden, bei der Montage der Ableitungsanlage müssen Blitzschutzklemmen aus Alu-Knetlegierung verwendet werden usw.

Wenn doch einmal ein Blitz in ein Metalldach einschlägt, ist dies weniger gefährlich als bei anderen Dächern, da Metall nicht brennbar ist. Das Material ist elektrisch leitend und zugleich nicht brennbar, weshalb davon im Falle eines Hausbrandes oder eines Blitzeinschlags eine geringere Gefahr ausgeht als von anderen Eindeckungsmaterialien.

3. Das Metalldach ist kosteneffizient

Fachbetriebe für Metalldächer bieten ähnlich lange Garantiezeiten an wie Fachbetriebe für Beton- oder Ziegeldächer an (etwa 30 Jahre). In der Realität hat sich jedoch herausgestellt, dass Bedachungen aus Blech 50 Jahre oder länger halten. Im Regelfall beträgt die Lebensdauer eines Blechdachs zwischen 40 bis 70 Jahren. Daher kommt es nur sehr selten vor, dass Hauseigentümer, die ihr Haus mit einer Metallbedachung decken lassen, diese noch zu ihren Lebzeiten erneuern müssen.

5. Das Blechdach ist feuerfest und beständig gegen Fäulnis und Insektenbefall

Zu den Hauptgründen für die heutige Beliebtheit von Bedachungen aus Metall zählt ihre fast vollkommene Feuerfestigkeit. Insbesondere in Regionen, in denen eine hohe Wildbrandgefahr besteht, sind Metalldächer weit verbreitet. Es besteht auch kein Risiko von Insektenbefall, denn Metall schmeckt den kleinen Tierchen nicht. Bei einem fachgerecht ausgeführten Blechdach (am besten mit zweischaliger, belüfteter Konstruktion) ist auch Schimmelbildung und Fäulnis nicht zu befürchten. Und noch ein Vorteil: Weil Metall Sonnenwärme schnell leitet, rutscht Schnee schneller von der Dachfläche als es bei anderen Dacheindeckungen der Fall ist.

6. Das Metalldach bzw. Blechdach ist energieeffizient

Das Blechdach reflektiert Sonnenstrahlen, wodurch die Kosten für Gebäudekühlung im Sommer um 10 bis 25 % niedriger ausfallen. In südlichen Gefilden, in denen die Kühlkosten höher sind als die Heizkosten, kann ein Blechdach das Reflexionsvermögen des Daches stark verbessern und dadurch zur Senkung der Energiekosten beitragen.

7. Bedachungen aus Metall sind auch für Dächer mit geringer Neigung geeignet

Es wird oft angenommen, dass Metalldächer nur für steile Dächer geeignet seien, doch Metalldächer mit Stehfalzprofilen können auch auf leicht geneigten Dächern gut funktionieren. Blechdächer werden aus unterschiedlich geformten, grossen Profilblechen hergestellt, die durch Nähte miteinander verbunden werden. Solche Bedachungen erfordern für den Regenwasserablauf lediglich ein minimales Gefälle.

8. Schwerer Hagel kann das Blechdach zerstören

Obwohl Metalldächer langlebiger sind als die meisten anderen Dacheindeckungen und nur minimale Wartung erfordern, sind sie nicht völlig unzerstörbar. Vor allem auf Bedachungen aus Aluminium oder Kupfer kann schwerer Hagel Dellen hinterlassen. Bedachungen aus verzinktem Stahlblech sind robuster und halten Hagelstürmen besser stand, doch schwere Unwetter können auch diese beschädigen. Hagel in Erbsengrösse wird selten zum Problem, grössere Hagelkörner können jedoch verheerende Schäden auf Metalldächern anrichten.

9. Bedachungen aus Metall müssen von Fachkräften montiert und repariert werden

Um ein Blechdach zu montieren oder zu reparieren, ist entsprechendes Know-how erforderlich. Nur geschultes Personal weiss, wie die Belüftung auszuführen ist, wie die Trauf- und Rinneneinlaufbleche zu montieren sind usw. Glücklicherweise treten bei Metalldächern nur selten Probleme auf, sodass Sie keine hohen Instandhaltungskosten befürchten müssen.

10. Das Blechdach oder Metalldach ist recycelbar

Blechdächer sind grundsätzlich sehr langlebig. Wenn es irgendwann doch an der Zeit ist, die Dacheindeckung auszutauschen, kann diese problemlos recycelt werden. Im Gegensatz dazu müssen ausgediente Dacheindeckungen aus Bitumen, Ziegel oder Beton oft auf der Deponie entsorgt werden.

11. Arten von Metalleindeckungen

Metalldächer können aus Dachblechen unterschiedlicher Formen hergestellt werden. Zur Auswahl stehen Falzbleche, Falzbänder, Falzschablonen, Dachplatten, Dachschindeln, Trapezbleche und Wellbleche. Zu den gängigsten Dachblechen zählen Dachplatten, die für unterschiedliche Dachneigungen geeignet sind. Eine hervorragende Option sind Sandwichpaneele aus zwei Blechschalen mit einer dazwischenliegenden Isolation (deshalb werden sie auch Isopaneele genannt). Als Materialien für die Dachbleche kommen verzinktes Stahlblech, Titanzink, Aluminium, Kupferblech und Edelstahl infrage. Trapezblechdächer werden besonders häufig aus verzinktem Stahlblech gefertigt, das mit Kunstharz und Mineralgranulat geschützt wird.