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    Elektroplanung: Tipps für Bauherren

    Jedes Zuhause ist voll von elektrisch betriebenen Geräten, deshalb fällt bei Bau- oder Renovierungsvorhaben der Elektroplanung eine besonders wichtige Rolle zu. Die genaue Planung und Ausführung der Elektroinstallation übernimmt natürlich der Elektriker Ihres Vertrauens, der auch Schemata und Pläne für Elektroinstallationen zeichnet und die Pflichtenhefte erstellt. Doch damit Ihre neue Wohnung wirklich Ihren persönlichen Wünschen und Bedürfnissen entsprechen wird, sollten auch Sie als Bauherr einen eigenen (einfachen) Plan anfertigen, in dem Sie die Positionen von Steckdosen, Lichtschaltern und anderen Elementen vorsehen. Wir haben für Sie ein paar Tipps vorbereitet, wie Sie dabei am besten vorgehen.
    Fachartikel 188
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    1. Erstellen Sie einen einfachen Elektroplan

    Ohne gründliche Vorbereitung geht gar nichts, dies gilt auch für die Elektroinstallationen in Gebäuden. Aus Gründen der Sicherheit und Haftung dürfen Planung und Ausführung der Elektroinstallation ausschliesslich von Fachleuten vorgenommen werden, die dafür sorgen, dass alles normgerecht und betriebssicher ausgeführt wird. Der Elektroplaner bzw. Elektrozeichner kann mit seinem Fachwissen beispielsweise einen perfekten Erdnungsplan für die Fundamentplatte erstellen, doch er kann nicht wissen, welche Lebensgewohnheiten Sie haben und wie Ihr Zuhause gestaltet werden muss, um Ihnen grösstmöglichen Wohnkomfort zu garantieren. Bereiten Sie also im Voraus einen Plan vor, in dem Sie definieren, welche Art der Elektroinstallation Sie wünschen, welche Ausstattung und wie viel davon. Darin liegt Ihre wichtigste Aufgabe als Bauherr, denn erst, wenn Sie wissen, wie Sie die Räume einrichten werden und wo Betten, Fernseher usw. hinkommen, kann der Elektriker bzw. Fachplaner die Ausführungspläne für die Elektroinstallation erstellen. Bei der Planung sollten Sie zukunftsorientiert vorgehen und beispielsweise die Elektroinstallation für einen möglichen Dachbodenausbau vorbereiten.

    2. Elektroinstallationen planen

    Elektroinstallation müssen auf die individuellen Gewohnheiten und Anforderungen der jeweiligen Bewohner ausgerichtet werden, jedoch gibt es einige Grundsätze, die immer berücksichtigt werden sollten.

    2.1 Steckdosen, Lichtschalter und Lichtauslässe

    Als Erstes sollten Sie daran denken, genügend Steckdosen einzuplanen. In der heutigen Zeit, in der nichts wichtiger ist als Strom, ist es immer besser, eine Steckdose zu viel als eine zu wenig zu haben. Dementsprechend sollten bei der Planung genügend Stromkreise vorgesehen werden, denn sonst könnte es bei gleichzeitigem Betrieb von leistungsstarken Elektrogeräten zu Überlastungen kommen, oder Sie wären auf Steckerleisten angewiesen.

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    Es ist besser, eine Steckdose zu viel als eine zu wenig einzuplanen.

    Als Bauherr sollten Sie sich vor allem Gedanken über die Positionierung jener Steckdosen, Lichtschalter und Lichtauslässe in Wänden und Decken machen, die von der Standard-Installation abweichen. Zur Standard-Installation gehören die Lichtschalter (und die darunter befindlichen Arbeits-Steckdosen), die im Bereich der Türen positioniert werden, damit beim Betreten und Verlassen eines Raumes das Licht ein- und ausgeschaltet werden kann.

    2.2 An die Zukunft denken

    Gebäude werden über viele Jahrzehnte genutzt, deshalb muss auch die Elektroinstallation darauf ausgelegt sein.

    Dachgeschoss

    Wenn sich die Familie vergrössert oder Bedarf nach einem Homeoffice oder einem Hobbyraum entsteht, ist ein Um- oder Zubau die Lösung. Gerade in den letzten Jahren werden vermehrt Dachgeschosse ausgebaut, doch wenn keine entsprechenden Elektroinstallationen vorhanden sind, kann das aufwändig und teuer werden (Wanddurchbrüche, Kabelschlitze in den Mauern usw.). Zudem steigert diese elektrische Flexibilität auch den Wert der Immobilie.

    Smart-Home

    Zukunftsorientiert zu planen bedeutet auch an Smart-Home-Technologie zu denken. Zwar kann die Entscheidung für Smart-Home schrittweise getroffen werden, doch in Neubauten sollte die Elektroinstallation Smart-Home-Ready sein. Das bedeutet, dass sog. Aktors installiert werden, damit die Verbraucher im Haus jederzeit erweiterbar und mit anderen Smart-Home-Geräten vernetzbar sind.

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    Neubauten sollten Smart-Home-Ready sein.

    Leerrohre

    Eine weitere Planungsgrösse zukunftssicherer Planung sind Leerrohre. Hier sind nicht die ohnehin bei jeder Elektroinstallation erforderlichen Leerrohre gemeint, sondern das Verlegen von Leerrohren als Vorkehrung für noch nicht bekannte oder später geplante Installationen. In der Planungsphase ist es nämlich oft nicht möglich, genau zu bestimmen, wie die einzelnen Räume in Zukunft genutzt werden. Die grosszügige Verwendung von Leerrohren ermöglicht es, bei späteren Erweiterungen der Elektroinstallation neue Kabel einzuziehen oder bestehende Kabel zu ersetzen, ohne dazu gleich die ganze Wand aufbrechen zu müssen.

    3. Elektroplanung Schritt für Schritt

    3.1 Grundrissplan und Raumbegehung

    Die Planung der Elektroinstallation gelingt am besten, wenn Sie den Grundrissplan Ihres Hauses zu Hilfe nehmen und/oder alle Räume einzeln begehen. Legen Sie für jedes Geschoss und jeden Raum fest, wo sich Schalter, Steckdosen, Beleuchtungen, Bewegungsmelder usw. befinden sollen und welche weiteren Anschlüsse (z. B. für Fernseher oder Telefon) vorhanden sein sollen. Vermeiden Sie es, den Plan vollzuschreiben: Massangaben und dergleichen sind hier unnötig und können ggf. sogar stören. Der Grundrissplan sollte die Wände mit allen Fenster- und Türöffnungen, Raumbezeichnungen, die wichtigsten Einrichtungsgegenstände (Möbel für Unterhaltungselektronik, Schreibtisch mit PC usw.) und die Kücheneinrichtung enthalten.

    3.2 Wand- und Deckenleuchten

    Legen Sie gleich zu Beginn fest, wo die Stromauslässe für Wand- und Deckenleuchten hinkommen sollen. Deckenleuchten werden normalerweise in der Raummitte platziert. Es gibt natürlich Ausnahmen, z. B. wenn eine Deckenleuchte genau über der Mitte des geplanten Esstischs platziert werden soll. In solchen Fällen ist es am besten, wenn Sie einen Einrichtungsplan mit genauen Massen der einzelnen Möbelstücke haben. Ansonsten versuchen Sie die Positionen dieser Leuchten zumindest halbwegs genau zu bestimmen (später können Sie den Abstand bis zum tatsächlichen Deckenauslass mit einem passenden Anschlusskabel überbrücken). Tragen Sie auch die Höhe der Wandleuchten ein. Räume mit mehr als 20 m² Fläche sollten mit zwei unabhängig voneinander schaltbaren Leuchten ausgestattet werden.

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    Versuchen Sie, die Position von Deckenleuchten zumindest ungefähr zu bestimmen.

    3.3 Lichtschalter

    Bestimmen Sie nun, von welchem Schalter aus welche Leuchte geschaltet werden soll (am besten mit Nummerierung). Machen Sie sich keine Gedanken über Sonderschalter (Wechselschalter, Kreuzschalter usw.), überlassen Sie das dem Fachplaner. Denken Sie darüber nach, welche Schalterpositionen am praktischsten und bequemsten wären. Es ist z. B. sehr praktisch, wenn sich die Schlafzimmerbeleuchtung vom Bett aus einschalten lässt (vor Elektrosmog können Sie sich mit einem Netzfreischalter abschirmen). Vielleicht möchten Sie aber auch neben dem Schreibtisch oder neben Ihrem Lieblingssessel einen zusätzlichen Lichtschalter haben, damit Sie das Leselicht einschalten und das Hauptlicht ausschalten können, ohne dafür extra aufstehen zu müssen. Wenn Sie es bequem mögen, können Sie in Fluren und im Treppenhaus Bewegungsmelder statt Lichtschalter einbauen lassen. Bewegungsmelder werden vor allem im Aussenbereich angebracht, nicht nur, weil sie praktisch sind, sondern auch, weil sie für mehr Sicherheit sorgen.

    3.4 Steckdosen

    Nun zeichnen Sie Anzahl und Position der gewünschten Steckdosen ein. Auch hier sollten Sie sich keine Gedanken über Mehrfachsteckdosen machen und diese Aufteilung (auch nach Stromkreisen) dem Fachplaner überlassen. Allgemein gilt der Grundsatz, dass Steckdosen in Raumecken (etwa 30 cm von der angrenzenden Wand entfernt) eine gute Idee sind. In bewohnbaren Räumen sollte dazu auch im Bereich der diagonal gegenüberliegenden Raumecke eine weitere Steckdose platziert werden. In kleinen Abstellräumen oder in der Toilette ist eine Steckdose ausreichend. Im Keller oder in einer Hobbywerkstatt ist eine Steckdose mit Dreiphasenwechselstrom sinnvoll. Das Gleiche gilt auch, wenn Sie eine Sauna planen, denn viele Saunaöfen arbeiten ebenfalls mit einer höheren Spannung.

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    Vergessen Sie den Aussenbereich nicht.
    Fachartikel 188
    Autor: Daibau.ch Magazin

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