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1. Welche Einbaudicke für den Unterlagsboden?
Die Einbaudicke des Unterlagsbodens wird durch die Norm SIA 51:2008 (schwimmende Estriche im Innenbereich) geregelt. Dabei ist mit „Estrich“ der Unterlagsboden gemeint, wie er in Deutschland und Österreich heisst, und nicht etwa der Dachboden.
In Einfamilienhäusern wird in der Regel der herkömmliche Zementestrich mit einer Stärke von ungefähr C 16/20 eingesetzt. Dieser klassische Unterlagsboden besteht aus natürlichem Sand, Zement, sauberem Wasser und PE Verstärkungsfasern. Der Zementestrich sollte mindestens 4,5 cm und maximal 8 cm dick sein. Als Standard wird eine Einbaudicke von 5 bis 6 cm verwendet. Der Zementestrich wird in der Regel über einer Schicht Wärme- und Schalldämmung aufgetragen, von der er durch eine zusätzliche Schicht Folie getrennt wird.
2. Einbaudicke beim Heizestrich
Die Dicke eines Heizunterlagsbodens bzw. Heizestrichs muss genau stimmen, da ein zu dicker Unterlagsboden eine Phasenverschiebung verursachen kann. Dickere Bodenbeläge benötigen mehr Zeit, um sich aufzuheizen und folglich wird auch der Raum mehr Zeit brauchen, um sich zu erwärmen.
Der Heizestrich in einer Wohnung muss mindestens 4 cm dick sein. Wenn man nämlich für die Fussbodenheizung Systemplatten mit Noppen verwendet, fliessen 1,5 cm Estrichmörtel zwischen die Noppen, und damit liegt die endgültige Dicke des Unterlagsbodens bei 5,5 cm. Im Regelfall ist ein Unterlagsboden über einer Bodenheizung zwischen 5 und 6 cm dick, je nach Hersteller der Heizrohre.
Wenn man Systemplatten mit den Noppen verwendet, ist der Aufbau des Bodenbelags wie folgt: oberhalb der Platte befindet sich eine erste Schicht aus Dämmmaterial und eine Schicht aus Styropor EPS 100. Darauf folgen die Systemplatten mit Noppen von 5,5 cm Länge. Über die Platten wird der Estrichmörtel gegossen, dieser ist 5 bis 6 cm dick. Auf den Unterlagsboden wird der finale Fussbodenbelag verlegt.
3. Die Einbaudicke muss gleichmässig sein
Gemäss der Norm SIA 251:2008 müssen Unterlagsböden in konstanten Schichtdicken eingebaut werden, was bedeutet, dass Unebenheiten im Untergrund nicht mit Estrichmörtel ausgeglichen werden sollten. Stattdessen ist sicherzustellen, dass der Unterlagsboden über die gesamte Fläche gleichmässig dick aufgebracht werden kann (dies gilt auch für Gefälleestrich). Bei einer Schichtdicke von mehr als 5 cm müssen höhere Anforderungen an die Ebenheit des Untergrunds gestellt werden. Die Differenzen der Einbaudicken sind genormt.
Zulässige Abweichungen der Estrichdicken:
Nenndicke | Minimaldicke | Maximaldicke |
30 mm | 25 mm | 35 mm |
35 mm | 30 mm | 40 mm |
40 mm | 35 mm | 45 mm |
45 mm | 40 mm | 50 mm |
50 mm | 45 mm | 55 mm |
55 mm | 50 mm | 65 mm |
60 mm | 55 mm | 70 mm |
65 mm | 60 mm | 75 mm |
70 mm | 65 mm | 80 mm |
75 mm | 70 mm | 85 mm |
80 mm | 70 mm | 90 mm |
90 mm | 80 mm | 100 mm |
3. Wovon hängt die Einbaudicke ab?
3.1 Unterschiedliche Faktoren
Wie dick ein Unterlagsboden ausgeführt werden muss, hängt von mehreren Faktoren ab. Am wichtigsten ist dabei die Estrichart nach der Art des Bindemittels. Grundsätzlich wird zwischen 6 Estricharten unterschieden: Zementestrich (CT), Calciumsulfatestrich (CA), Calciumsulfatfliessestrich (CAF), Magnesiaestrich (MS), Kunstharzestrich (SR) oder Gussasphaltestrich (AS). Je nach Bindemittel sind Estriche nämlich in unterschiedlichen Dicken effektiv. Zudem gibt es bei jeder Estrichart mehrere Biegezugfestigkeitsklassen (auch Härteklassen genannt), welche die Zugspannung unter Belastung beschreiben. Weitere Kriterien sind die Zusammendrückbarkeit (c) der Trittschalldämmung und die zu erwartende Flächenlast (für Wohnräume wird von 2 kN/m² ausgegangen).
3.2 Verlegeweise
Die Verlegeweise, also die Art, wie der Unterlagsboden eingebaut wird, spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. In Wohnräumen wird der Estrich meistens schwimmend verlegt. Schwimmender Estrich ohne direkten Kontakt zum Baukörper wird üblicherweise relativ dick ausgeführt, wobei zu beachten ist, dass die Estrichkonstruktion auch Wärme- und Trittschalldämmung beinhaltet, weshalb die eigentliche Schichtdicke der Estrichschicht geringer ist als die gesamte Aufbauhöhe des Estrichbodens. Beim Heizestrich (dieser wird oft auch als Fliessestrich ausgeführt) ist darauf zu achten, dass die Heizrohre ausreichend abgedeckt sind und der Estrich die optimale Wärmeverteilung über den Boden ermöglicht.
4. Unterlagsboden- Preis
Der Preis für einen klassischen schwimmenden Zementestrich von 5 cm Einbaudicke mit einer eingebauten Mikroarmatur liegt bei ungefähr CHF 30 / m².