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    Das mechanische Verfahren zur Mauertrockenlegung zählt neben dem chemischen und dem elektrophysikalischen Verfahren zu den drei anerkannten Methoden zur Mauertrockenlegung. Bei diesem Verfahren wird eine horizontale Sperrschicht ins Mauerwerk eingesetzt, um dieses vor aufsteigender Feuchtigkeit zu schützen. Es gibt es mehrere Variationen dieses Verfahrens. Besonders effektiv ist das Einsetzen von Plastomerbitumenbahnen in eine gesägte Trennfuge. Diese Bitumenbahnen lassen sich auch mit einer horizontalen oder vertikalen Bauwerksabdichtung zu einer schwarzen Wanne verbinden.
    Fachartikel 164
    mauertrockenlegung
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    1. Mauertrockenlegung

    Feuchte Wände gehören zu den unangenehmsten Erscheinungen, die in einem Gebäude auftreten können, da sie oftmals kostspielige und langjährige Sanierungsarbeiten erfordern. Einerseits muss das Mauerwerk saniert werden und andererseits müssen die Ursachen für die Durchfeuchtung gefunden werden, weil sonst das Problem mittelfristig wieder auftreten kann. Für die Trockenlegung eines Mauerwerks können je nach Ursache drei unterschiedliche Methoden zum Einsatz kommen: die elektrophysikalische Methode, die mechanische Methode und die chemische Methode (daneben gibt es noch weitere Methoden, die aber nicht anerkannt sind).

    2. Anerkannte Verfahren zur Mauertrockenlegung

    2.1 Elektrophysikalisches Verfahren

    Das elektrophysikalische Verfahren wird auch Elektroosmoseverfahren genannt. Die Grundlage dafür ist ein physikalisches Phänomen, bei dem sich Wassermoleküle in einem elektromagnetischen Feld in eine bestimmte Richtung lenken lassen und deshalb zurück in Richtung Erdreich transportiert werden können. Bei der Durchführung dieses Verfahrens werden mithilfe von Elektroden auf der Mauer oder eines elektrischen Feldes (Funkwellen) die Wassermoleküle am Aufsteigen gehindert. Im unteren Teil der Mauer wird eine negative Ladung angebracht, im oberen Teil hingegen eine positive. Nach Anlegen der Spannung (erforderlich sind mindestens 50 Volt) sollte das Wasser nach unten wandern. Obwohl dieses Verfahren anerkannt ist und häufig angewandt wird, ist es unter Experten umstritten.

    2.2 Chemisches Verfahren

    Das zweite anerkannte Verfahren ist das chemische Verfahren, das auch Injektionsverfahren genannt wird. Bei diesem Verfahren werden kleine Löcher ins Mauerwerk gebohrt, durch die ein chemisches Injektionsmittel bzw. eine Injektionsflüssigkeit in die Mauer eingebracht wird. Die Bohrlochöffnungen werden meistens rasterförmig in zwei oder mehr Reihen angelegt. Die Abstände zwischen den Bohrlöchern betragen in der Regel 10 bis 20 cm und die Löcher werden in einem Winkel von etwa 30 bis 40° gebohrt. Die Injektionsflüssigkeit muss auf die Zusammensetzung des Mauerwerks abgestimmt sein und sich gleichmässig im Mauerwerk verteilen, damit sie einen durchgehenden Sperrriegel bilden kann. So wird eine durchgehende Horizontalsperre erzeugt, die als Schutz gegen kapillar aufsteigende Bodenfeuchtigkeit dienen soll.

    2.3 Mechanisches Verfahren

    Das dritte anerkannte Verfahren ist das mechanische Verfahren, das wir im Folgenden beschreiben werden. An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass die Wahl des geeigneten Verfahrens dem Fachmann obliegt, der sich die konkrete Situation bei einer Vor-Ort-Begehung ansieht. Ausschlaggebend ist dabei vor allem die Ursache der Durchfeuchtung: defekte Regenrinnen, eine undichte Wasserleitung, Kondensationsfeuchte, kapillar aufsteigende Feuchtigkeit usw.

    3. Mauertrockenlegung nach mechanischem Verfahren

    Das mechanische Verfahren zur Mauertrockenlegung wird manchmal auch Durchschneideverfahren genannt, weil dabei das Mauerwerk durchtrennt und eine Horizontalsperre gegen Feuchtigkeit eingebracht wird.

    3.1 Durchschneiden der Mauer

    Zuerst muss das Mauerwerk waagrecht vollständig durchtrennt werden, was mithilfe von Schwert-, Seil-, Ketten- oder Kreissäge bzw. Mauerfräse ausgeführt wird. Bei besonders hartem Mauerwerk kommt eine Seilsäge mit Diamantsägeseil zum Einsatz. So wird ein waagerechter Spalt (Schnitt- bzw. Trennfuge) geschaffen. Hierbei ist äusserste Vorsicht geboten, denn beim Anlegen der Fuge besteht die Gefahr von Setzungen oder anderen negativen Einflüssen auf die Standfestigkeit des Gebäudes. In die Trennfuge wird eine Horizontalsperre eingesetzt. Zuvor muss die Fuge jedoch gereinigt werden (mechanische Reinigung und Reinigung mit Druckluft). Anschliessend müssen die Unebenheiten der Schnittfuge ausgeglichen werden, was meistens mit einem Betonglattstrich erreicht wird.

    3.2 Einsetzen der Horizontalsperre

    Es gibt mehrere Möglichkeiten, eine Horizontalsperre einzulegen. Die erste Variante ist das Errichten einer Sperrschicht aus Edelstahlblech in Wellenform. Dazu ist eine durchgehende Mauerfuge (Mörtelfuge) notwendig, in welche die spitzen und gewellten Edelstahlbleche mittels Vibration direkt hineingetrieben werden. Der Vorteil dieses Verfahrens besteht darin, dass es in einem Arbeitsschritt und ohne die oben erwähnten Sägearbeiten durchgeführt werden kann, wodurch die Setzungsgefahr minimiert wird.

    Falls jedoch keine durchgehende Mauerfuge vorhanden ist (dies ist etwa bei altem, unregelmässigem Steinmauerwerk der Fall), kann auf das Durchsägen des Mauerwerks nicht verzichtet werden. Als Sperrschicht werden meist glasfaserverstärkte Polyesterplatten oder Plastomerbitumenbahnen verwendet. Dieses Verfahren ist für Mauern jeder Stärke geeignet und mit der Diamantsäge können sogar Betonmauern durchgesägt werden. Auch Einschlüsse anderer Baustoffe (z. B. Eisen) stellen kein Hindernis dar. Der durch das Sägen verursachte Schaden am Mauerwerk fällt sehr gering aus.

    Ein zur Ausführung der Sperrschicht besonders gut geeignetes Material sind Bitumenbahnen aus Plastomerbitumen (PYP). Diese bestehen aus Destillationsbitumen (Primärbitumen), das mit ataktischem Polypropylen (APP) modifiziert ist (thermoplastische Kunststoffe). Plastomerbitumenbahnen sind ausserordentlich beständig und werden auch als Dachbahnen zur (Flach-)Dachabdichtung eingesetzt. Bei einer Mauertrockenlegung werden sie etwa 10 cm überlappend in die Trennfuge eingesetzt und mit einem Bitumenkaltkleber verklebt. Eine solche bituminöse Sperrschicht hat auch den Vorteil, dass sie mit einer horizontalen oder vertikalen Bauwerksabdichtung zu einer sog. schwarzen Wanne verbunden werden kann.

    3.3 Schliessen der Fuge

    Nach dem Einsetzen der Sperrschicht muss die Trennfuge wieder vergossen und verpresst werden, damit ein Kraftschluss zum darüber liegenden Mauerwerk hergestellt wird. Dazu wird meist Spritzbeton im Torkret-Verfahren aufgetragen. Beim Torkret-Verfahren, das auch im Tunnelbau verwendet wird, werden die Komponenten (Zement und Zuschlagsstoffe) trocken transportiert, bevor sie befeuchtet und an die gewünschte Stelle gespritzt werden. So erhält man eine sehr effektive Horizontalsperre, die das darüber liegende Mauerwerk vor Feuchtigkeit schützt.

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    Autor: Daibau.ch Magazin

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