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    Im Möbelbau und anderen Bereichen wurde Massivholz bereits in hohem Masse durch Holzwerkstoffe verdrängt, die kostengünstiger und bei Feuchtigkeitsaufnahme und -abgabe formstabiler sind. Heute ist eine ganze Reihe von Holzwerkstoffen für verschiedene Anwendungsbereiche erhältlich, doch auch Massivholz hat viele Vorteile.
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    1. Massivholz und Holzwerkstoffplatten

    1.1 Massivholz – Vollholz

    Holz wird im Bauwesen und im Möbelbau in unterschiedlichen Formen verwendet. Holzstücke, die im Ganzen aus dem Holzstamm gesägt wurden, werden als Vollholz oder Massivholz bezeichnet. Darüber hinaus werden auch grosse, miteinander verbundene und verleimte Holzstücke derselben Baumart als Massivholz bezeichnet. Solche Holzteile, die nicht aus einem durchgehenden Stück Holz bestehen, werden Massivholzplatten genannt.

    Vollholz wird meist als Schnittholz in Form von Brettern, Latten, Bohlen, Balken und Kanthölzern verwendet. Vorsicht bei der Bezeichnung „Echtholz“, denn diese klingt zwar für Laien nach Vollholz, doch in Wahrheit bedeutet sie nur, dass das Produkt aus Holz besteht. Deshalb kann beispielsweise auch Furnierholz als Echtholz bezeichnet werden. Lassen Sie sich also nicht in die Irre führen.

    Natürlich gewachsenes, durchgehendes Vollholz ist ein sehr beliebtes Material. Seine Eigenschaften sind je nach verwendeter Holzart etwas unterschiedlich, doch grundsätzlich weist es gute bauphysikalische Eigenschaften auf, wenn auch mit einigen Nachteilen (z. B. Anfälligkeit für Rissbildung). Besonders hochwertiges Bauholz, das genau festgelegte Qualitätseigenschaften aufweist, wird als Konstruktionsvollholz (KVH) bezeichnet. KVH neigt kaum zur Rissbildung, hat weniger Astanteile und ist ausgesprochen formstabil. Bei Beachtung der Regeln des konstruktiven Holzschutzes kann es ohne vorbeugenden chemischen Holzschutz im Bauwesen verwendet werden. Der Nachteil von Voll- bzw. Massivholz ist sein hoher Preis.

    1.2 Holzwerkstoff

    Insbesondere zur Herstellung von Möbeln und Bodenbelägen werden statt Voll- bzw. Massivholz sehr häufig Holzwerkstoffe verwendet. Diese bestehen aus verschiedenen Typen von zerkleinertem Holz (Grob- bis Feinspäne, Streifen, Holzwolle usw.), die unter Druck verpressten und mit Klebstoff oder mineralischen Bindemitteln verklebt werden. Durch das Zerkleinern und erneute Zusammenfügen der Holzteilchen wird vor allem das Quell- und Schwundverhalten des Holzes bei Feuchtigkeit oder Trockenheit ausgeglichen. Zu ihrer Herstellung werden oft Abfallprodukte wie z. B. Späne verwendet, die sich ansonsten kaum noch wirtschaftlich sinnvoll nutzen lassen. Produkte wie Kaufhausmöbel und Fertigparkett bestehen grösstenteils aus Holzwerkstoffen.

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    Das Ausgangsmaterial für Spanplatten ist günstig, die Herstellung jedoch etwas anspruchsvoll.

    2. Eigenschaften von Massivholz

    Voll- bzw. Massivholz wird höher geschätzt als Holzwerkstoff, doch aufgrund der gestiegenen Verarbeitungs- und Transportkosten sind Massivholzprodukte heute für viele Menschen kaum erschwinglich. Zwischen den einzelnen Holzarten gibt es grosse Unterschiede hinsichtlich Härte, Harzanteil, Farbe usw., weshalb darauf zu achten ist, für jeden Anwendungsbereich das richtige Holz zu wählen.

    Massivholz ist ein Material, das sich durch besondere Eigenschaften auszeichnet, die sich stark von den Eigenschaften künstlicher Materialien unterscheiden. Ähnlich wie beim Menschen kann man auch bei Holz von einer eigenen anatomischen Struktur sprechen. Natürlich gewachsenes Holz ist porös, weshalb es Wärme schlecht leitet und daher als Wärmedämmstoff gut geeignet ist. Eine besondere Eigenschaft ist das Arbeiten des Holzes, womit das durch Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen bedingte Schwinden, Quellen, Verziehen und Reissen des Holzes gemeint ist.

    Massivholz wird auf unterschiedliche Weise behandelt (z. B. durch Kesseldruckimprägnierung), um seine Haltbarkeit, Formstabilität sowie Beständigkeit gegen Schädlingsbefall und Fäulnis zu verbessern. Zum Schutz vor Regenwasser und Staunässe ist der konstruktive Holzschutz besonders wichtig.

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    Vollholzwerkstoffe: ein- und mehrlagige Massivholzplatten.

    3. Holzwerkstoff – verschiedene Arten

    Es gibt unterschiedliche Arten von Holzwerkstoffen bzw. Holzwerkstoffplatten. Da sie aus minderwertigen Holzpartikeln (oft aus Abfallprodukten wie Holzspänen) hergestellt werden, sind sie ökologisch und zugleich kostengünstig. Holzwerkstoffe werden stetig weiterentwickelt und an die wechselnden Bedürfnisse des Marktes angepasst. Je nach Art der verwendeten Strukturelemente (Holzteilchen) werden Holzwerkstoffe in mehrere Kategorien unterteilt: Vollholzwerkstoffe, Furnierwerkstoffe, Holzspanwerkstoffe, Holzfaserwerkstoffe und Verbundwerkstoffe. Die gängigsten Holzwerkstoffe sind:

    3.1 Furnierschichtholz (FSH)

    Furnierschichtholz besteht aus dünnen Furnieren (hauptsächlich aus Nadelholz), die überwiegend im Faserverlauf parallel liegend verleimt werden. FSH ist äusserst formstabil und vielfältig einsetzbar (Träger, Stützen, Dachsparren, Pfetten, Deckenbalken usw.).

    3.2 Sperrholz

    Sperrholz ist ein Vollholzwerkstoff aus mindestens drei miteinander verleimten und verpressten Holzlagen. Weil die Holzlagen über Kreuz verleimt werden, arbeitet Sperrholz so gut wie nicht mehr (es ist „abgesperrt“). Eine besonders hochwertige Sperrholzart ist Brettsperrholz (BSP/CLT), das im modernen Holzbau zur Herstellung von Böden, Wänden und Decken verwendet wird.

    3.3 Holzfaserplatte

    Holzfaserplatten werden aus einzelnen Holzfasern, Faserbündeln oder Faserbruchstücken hergestellt, die aus Sägenebenprodukten oder Resthölzern gewonnen werden. Besonders bekannt ist die mitteldichte Faserplatte (MDF), die für Möbel- und Küchenfronten, als Trägerplatte für Laminatfussböden und zu vielen anderen Zwecken eingesetzt wird.

    3.4 Spanplatte

    Spanplatten werden aus Spänen und Bindemittel hergestellt. Beschichtete und unbeschichtete Spanplatten kommen in der Möbelindustrie, in der Bauindustrie und im Innenausbau zur Anwendung. Zu den bekanntesten Spanplattenarten gehört die Grobspanplatte bzw. OSB-Platte.

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    Im Möbelbau werden vorwiegend flexible Holzwerkstoffplatten verwendet, die sich biegen lassen.

    4. Spanplatte, OSB-Platte und MDF-Platte

    Angesichts der Bandbreite unterschiedlicher Plattenwerkstoffe hat man die Qual der Wahl. Obwohl sich Holzfaserplatten und Spanplatten auf den ersten Blick kaum unterscheiden, hat jede dieser Holzwerkstoffplatten ihre individuellen Vor- und Nachteile. Die drei gängigsten Varianten sind die gewöhnliche Spanplatte, die OSB-Platte und die MDF-Platte. Sehen wir und diese etwas genauer an.

    4.1 Gewöhnliche Spanplatte

    Die gewöhnliche oder „normale“ Spanplatte bestehen aus sehr feinen Spänen (meist Holzabfälle), die verklebt und zu Platten verpresst werden. Spanplatten sind nicht direkt lackierbar und haben unbehandelt eine hohe Feuchtigkeitsaufnahme, deshalb werden sie häufig beschichtet (furniert). Gewöhnliche Spanplatten sind sehr günstig, nachhaltig und leicht (Festigkeit und Gewicht hängen von der Rohdichte der Platte ab).

    4.2 OSB-Platte (Grobspanplatte)

    Die OSB-Platte besteht aus den gröbsten, bis zu 20 cm langen Spänen und wird daher auch Grobspanplatte genannt. Die Platten werden in unterschiedlichen Qualitätsklassen (OSB 1 bis OSB 4) angeboten. Die Festigkeit von OSB-Platten ist etwa zwei- bis dreimal höher als die von gewöhnlichen Spanplatten, weshalb sie häufig als aussteifendes Beplankungsmaterial für Holzbau- und Trockenbauwände verwendet werden. Wie alle Spanplatten haben auch Grobspanplatten eine hohe Feuchtigkeitsaufnahme und sind nicht direkt lackierbar.

    4.3 MDF-Platte (mitteldichte Faserplatte)

    Holzfaserplatten sind nach Spanplatten der am meisten verwendete Holzwerkstoff. Im Herstellungsverfahren wird das Holt bis zur Faserebene des Baumstamms zerkleinert, weshalb die Plattenoberfläche sehr fein und homogen ist. MDF-Platten sind in verschiedenen Farben erhältlich und lassen sich auf vielfältige Weise behandeln und lackieren. Das Lackieren ist jedoch sehr anspruchsvoll und wenn eine MDF-Platte feucht wird, quillt sie extrem auf.

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    Massivholzmöbel sind umweltfreundlich und ästhetisch.

    5. Massivholz vs. Holzwerkstoff

    Die Herstellung von Holzwerkstoffplatten ist mit energieaufwändigen technologischen Prozessen verbunden und beinhaltet den Einsatz von Chemikalien, Klebstoffen und Harzen, die oft gesundheitsschädlich sind. Massivholzmöbel hingegen stellen eine umweltfreundliche und ästhetische Option dar. Durch die sorgfältige Auswahl und Verarbeitung von Massivholz ist es möglich, Produkte zu fertigen, die extrem langlebig und nicht zu teuer sind.

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    Autor: Daibau.ch Magazin

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