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1. Erdarbeiten
Erdarbeiten gehören zu den wichtigsten Bauphasen bei der Errichtung eines Bauwerks, da praktisch kein Bauprojekt ohne einen Eingriff in den Boden ausgeführt werden kann und die Ausführungsqualität des gesamten Projekts von einer guten Geländevorbereitung abhängt. Doch trotz ihrer grundlegenden Bedeutung werden der Umfang und Kosten dieser Arbeiten von angehenden Häuslebauern nicht selten unterschätzt.
Erdarbeiten umfassen ein breites Leitungsspektrum, das sich vom Baugrubenaushub über die Befestigung des Planums bis zum Planieren und Kanalbau erstreckt. Dazu gehören das Säubern des Geländes bzw. der Humusaushub, der breite Aushub der Baugrube, der Aushub für die Fundamente, das Sprengen von Felsen, das Aufschütten und Verfestigen des Planums, das Planieren des Geländes, das Errichten von Böschungen und Aufschüttungen, sowie das Verfüllen und Planieren der Flächen (dazu zählt auch das Verteilen des zu Baubeginn abgetragenen und zwischengelagerten Mutterbodens, der jetzt eine schnelle Begrünung ermöglicht).
Je nach Aushubbreite wird zwischen breitem Aushub (z. B. Baugruben) und schmalem Aushub (z. B. Schächte) unterschieden. Zu den Erdarbeiten zählt auch das Graben bzw. Bohren von Gräben, Schächten und Künetten als Bereitstellung der öffentlichen Versorgungsanlagen wie Kanalisation, Wasserversorgung oder Fernwärme.
Erdbauunternehmen arbeiten grösstenteils mit schwerem Baugerät: der Aushub erfolgt mit Hydraulikbaggern oder Minibaggern, das Planieren mit Planierraupen und Gradern, das Walzen mit Walzenfahrzeugen und das Aufschütten mit Lkws (Baustellenkippern). Sehen wir uns jetzt die wichtigsten Erdarbeiten etwas genauer an.
2. Aushub der Baugrube
Nach dem Erwerb eines Baugrundstücks muss zuerst die Vegetation beseitigt werden. Darauf folgt der Humusaushub, wobei der wertvolle Humus (Mutterboden) gesondert gelagert wird, um ihn später, nach dem Verfüllen, um das Gebäude herum verteilen zu können. Danach wird das Gelände planiert, eventuell müssen Felsen gesprengt werden und schliesslich wird die Baugrube ausgehoben. Abhängig von der Zusammensetzung des Erdreichs (Sand, nackter Fels usw.) und den Platzverhältnissen muss die Baugrube vorschriftsgemäss gesichert werden. Es wird entweder eine Geböschte Baugrube oder ein Baugrubenverbau (etwa mit rückverankerter Bohrpfahlwand) ausgeführt.
3. Der Untergrund für die Fundamente
Nachdem die Baugrube vorbereitet ist, muss der Untergrund für die Fundamente vorbereitet werden. Dieser setzt sich in der Regel aus Geröll zusammen, der in einer Stärke von ungefähr 50 cm aufgeschüttet wird. Der Schotter wird mit Lkws herangefahren, zu einer ebenen Fläche planiert und mit Walzen verdichtet. So ein Untergrund stellt auch eine hervorragende Drainage dar, welche Wasserstau an den Fundamenten verhindert.
4. Aushub für Wasserleitung, Kanalisation und andere Versorgungsanlagen
Verschiedene Leitungen für Wasser, Kanalisation, Gas Telefon usw. werden in Schächten verlegt, die mithilfe eines Baggers bzw. Minibaggers ausgehoben werden. Die Schächte müssen ausreichend tief sein, damit die Leitungen vor mechanischen Belastungen von der Oberfläche geschützt sind. Unterhalb der Leitungen und um sie herum wird Kies und Sand aufgeschüttet, um die Rohre zusätzlich zu schützen und die Drainage zu erleichtern.