Im Bereich
    Kleinkläranlagen nutzen moderne biologische und technische Reinigungsverfahren, mit denen häusliche Abwässer hochwertig geklärt werden können. Sie eignen sich für die Reinigung von Abwässern mit einem Bemessungswert von 4 bis 50 Einwohnerwerten (EW) und ersetzen die früher bewehrten Senkgruben. Sie werden etwa in einigen ländlichen Gebieten der Schweiz eingesetzt, in denen sich Hausbesitzer selber um die Abwasserentsorgung kümmern müssen, weil keine Möglichkeit zum Anschluss an eine zentrale Abwasserreinigungsanlage besteht. Es gibt mehrere Arten von Kleinkläranlagen, eine davon ist die biologische (Klein-)Kläranlage, die mit aerober und anaerober biologischer Reinigungsstufe (mit und ohne Vorhandensein von Sauerstoff) arbeitet. Zu ihren Vorteilen gehört der minimale Wartungsaufwand, der bei Anlagen mit stromlosem, (nichttechnischem) Betrieb sogar gänzlich entfällt. Kleinkläranlagen sind zulassungspflichtig. Besonders wichtige Faktoren für die Zulassungserteilung sind die Reinigungsleistung (diese muss den kantonalen Vorschriften entsprechen) und die Festlegung des Vorfluters (das Gewässer zur Einleitung des gereinigten Wassers).
    Fachartikel 146
    kleinklaeranlage
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    Biologische Kleinkläranlage – zwei Varianten

    Grundsätzlich wird zwischen zwei Arten von biologischen Kleinkläranlagen unterschieden. Die erste ist die SBR Kläranlage (SBR steht für Sequencing Batch Reactor), bei der das Belebtschlammverfahren eingesetzt wird. Die zweite Variante ist die Pflanzenläranlage bzw. vollbiologische Kleinkläranlage, die nach einer naturidentischen Reinigungsmethode arbeitet und weder Strom noch künstliche Belüftung benötigt.

    SBR Kläranlage

    Bei der SBR Kläranlage gibt es eine getrennte Vorklärung zum mechanischen Rückhalt der Grobstoffe und ein biologisches Belebungs- und Nachklärbecken, das sogenannte SBR-Becken. Die in mehreren Zyklen verlaufende Abwasserreinigung dauert 12 bis 24 Stunden und reinigt das Abwasser, bevor es ins Grundwasser gelangt.

    Vollbiologische Kleinkläranlage

    In der vollbiologischen Kleinkläranlage oder Pflanzenkläranlage verläuft die Vorklärung mechanisch und anschliessend wird der Abwasserstrom durch mit ausgewählten Sumpfpflanzen bewachsene Teiche, Feuchtgebiete, Böden oder Anlagen geleitet, wobei es sowohl mechanisch gefiltert, als auch durch die im Boden Mikroorganismen gereinigt wird. Das gereinigte Wasser wird in ein Gewässer eingeleitet.

    Kleinkläranlage mit aerober und anaerober biologischer Reinigungsstufe

    SBR Kläranlagen arbeiten nach dem Prinzip der aeroben und anaeroben Abwasserreinigung, wobei diese Prozesse in zwei Klärbecken ablaufen. Das Abwasser aus dem Haushalt fliesst in die Kleinkläranlage und beginnt sich im ersten Klärbecken (Sedimentationsbecken) anzusammeln. Hier verläuft die Vorklärung, bei der das Abwasser von Grobstoffen befreit wird.

    Mithilfe einer Kompressorpumpe wird ein Teil des Abwassers aus dem Sedimentationsbecken in das zweite Klärbecken (Belebungs- und Nachklärbecken) gepumpt. Dabei wird Luft in Form von Mikroblasen durch das erste Ventil in das zweite Becken gepumpt, wo die Abwasserreinigung mithilfe von Mikroorganismen erfolgt. Die Luftzufuhr erfolgt über ein zweites Ventil und eine Membran ins Innere der Kleinkläranlage. Die Zeit, die zur Reinigung der gesamten Abwassermenge benötigt wird, hängt vom Volumen der Kleinkläranlage ab.

    Auf den Belüftungsprozess folgt die Sedimentationsphase des Schlamms im zweiten Becken. Der Kompressor wird in diesem Stadium abgeschaltet und das geklärte Wasser an der Oberfläche wird vom sedimentierten Wasser getrennt. Die Endphase beginnt mit dem Einschalten des dritten Ventils, wenn der Kompressor das gereinigte Wasser aus dem Belebungs- und Nachklärbecken pumpt und die nicht gereinigten Sedimente mithilfe des Kompressors bei Aktivierung des vierten Ventils zurück zum Schlammfang gepumpt werden. Dieser Vorgang wiederholt sich 4 bis 6 Mal am Tag, bei einem Stromverbrauch von ca. 0,33 kWh/Tag. Für einen einwandfreien Betrieb benötigt die Kläranlage zwischen 1,5 und 3 mg reinen Sauerstoff pro Liter Abwasser.

    Kleinkläranlage ohne Strom und künstlicher Belüftung

    Im Gegensatz dazu benötigen vollbiologische Kleinkläranlagen weder Strom noch künstliche Belüftung. Die Abwasserreinigung erfolgt zum Grossteil mithilfe von Klärpflanzen und Mikroorganismen.

    Biologische Kläranlage – Preis

    Biologische Kleinkläranlagen für vier Personen (4-EW-Anlage) kosten ab etwa CHF 4000. Je nach verwendeter Technik und Einwohnerwert - EW (Kleinkläranlagen sind Kläranlagen für 4 bis 50 Einwohnerwerte) kann der Preis auch sehr viel höher sein. SBR Kläranlagen sind in der Regel günstiger als vollbiologische Kleinkläranlagen.

    Fachartikel 146
    Autor: Daibau.ch Magazin

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