Im Bereich

    Einsatzmöglichkeiten für die Einblasdämmung im Dachbereich

    Als Einblasdämmung bezeichnet man das Verfahren zum Einblasen eines Wärmedämmstoffs in verschiedene Bauteile eines Gebäudes. Im Vergleich zur herkömmlichen Dämmung mit Dämmplatten ist Einblasdämmung schnell, sauber, kostengünstig und schwachstellenfrei. Sie trägt viel zur Heizkostensenkung und zur Verbesserung des Wohnklimas bei. Mithilfe des Einblasverfahrens lassen sich sämtliche Gebäudebereiche von der Kellerdecke bis zum Dach effektiv dämmen. Als Dachdämmung kommt die Einblasdämmung sowohl bei Schrägdächern (Dämmung der obersten Geschossdecke, Dachschrägendämmung, Drempeldämmung) als auch bei Flachdächern infrage.
    Fachartikel 106
    einblasdaemmung mineralwolle
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    1. Dämmung der obersten Geschossdecke

    In Gebäuden, in denen der Estrich nicht ausgebaut ist, stellt die oberste Geschossdecke (der Boden zwischen dem Dachgeschoss und dem darunterliegenden Geschoss) den Übergang von beheizter zu unbeheizter Fläche dar. Ohne eine ordentliche Wärmedämmung im Dachbereich geht zum einen im Winter viel Heizenergie verloren und zum anderen ist sommerliche Überhitzung des darunterliegenden Wohnraums nicht zu vermeiden. Einblasdämmung verbessert aber nicht nur die Wärmedämmung, sondern auch den Brand- und Schallschutz. Bei der Einblasdämmung der obersten Geschossdecke stehen zwei Möglichkeiten zur Verfügung: die begehbare und die unbegehbare Variante.

    Bei der unbegehbaren Variante wird der Einblasdämmstoff offen auf den Boden aufgeblasen (Aufblasdämmung). Eine derart lose Deckendämmung kommt infrage, wenn in der Geschossdecke kein Hohlraum vorhanden ist und/oder die Nutzung des Dachstocks nicht mehr vorgesehen ist. Gelegentliche Kontrollgänge und der Zugang für den Schornsteinfeger werden über einen Laufweg aus Holz ermöglicht, der von Giebel zu Giebel, zu den Rauchfangzügen und zur Dachbodeneinstiegsluke führt. Der grösste Vorteil einer solchen Aufblasdämmung ist der sehr niedrige Preis. Beim offenen Aufblasen auf die Geschossdecke wird vor allem Mineralwolle verwendet, da sie nicht brennbar ist.

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    Aufblasdämmung der obersten Geschossdecke

    Die begehbare Variante setzt Hohlräume voraus, weshalb sie sich vor allem für Gebäude eignet, in denen die oberste Geschossdecke aus einer Holzbalkenkonstruktion besteht (Holzbalkendecke). Die meisten Holzbalkendecken sind nach unten zum Wohnraum verputzt und nach oben zum Spitzboden mit einer Holzschalung verkleidet. Sie besitzen einen Blindboden, unter dem sich eine Hohlschicht befindet. Diese Hohlschichten sind bis zu 20 cm stark und entweder nur teilweise mit Lehm-, Schlacke- oder Dämmschichten gefüllt oder sogar völlig ungedämmt. Die Folge sind hohe Heizwärmeverluste im Winter und schnelle Aufheizung der darunterliegenden Wohnräume im Sommer. In solchen Fällen lässt sich entweder durch gebohrte Löcher oder durch das Entfernen von Dielen die Wärmedämmung unkompliziert einblasen. Die begehbare Dämmung der obersten Geschossdecke ist zwar teurer als die unbegehbare Dämmung, doch sie ist immer noch sehr kostengünstig. Ihr Preis hängt vor allem davon ab, ob bereits Hohlräume in der Geschossdecke vorhanden sind, oder ob diese erst noch geschaffen werden müssen (z. B. durch die Errichtung einer aufgeständerten OSB Konstruktion auf der Betondecke).

    2. Dachschrägendämmung

    Vor allem bei älteren Satteldächern sind die Dachschrägen oft nicht nach aktuellen Standards gedämmt. Nachträgliche Dämmung mit Dämmstoffplatten kann aber ziemlich schwierig werden, da unregelmässige Hohlräume und krumme Balken das Zuschneiden der Platten erschweren. Lücken in der Dämmschicht lassen sich deshalb kaum vermeiden. Hier zeigt sich besonders deutlich der Vorteil des Einblasverfahrens, bei dem der Dämmstoff fugenlos, gleichmässig und ohne Schwachstellen wie Wärme- und Schallbrücken eingebracht wird. Mittels einer nachträglichen Dachschrägendämmung kann man die Heizkosten senken, das Raumklima verbessern und auch Schimmelrisiken aufgrund kälterer Oberflächen stark reduzieren.

    Bei einer nachträglichen Dachschrägendämmung durch Einblasdämmung werden die Dämmstoffe von aussen formstabil eingebracht. Dabei ist besonders darauf zu achten, dass der Dämmstoff gut vor Feuchtigkeit geschützt bleibt. Wegen der benötigten Hohlräume kann die Dämmung nur in den Gefachen zwischen den Dachsparren ausgeführt werden (Zwischensparrendämmung). Hier stehen zwei Methoden zur Wahl: die Dämmsackmethode und die Hartfaserplattenmethode.

    Bei der Dämmsackmethode wird zuerst ein Folienschlauch (Dämmsack) passgenau in die Hohlräume zwischen den Sparren eingearbeitet und aufgepumpt. Dann wird der Dämmstoff eingeblasen. Die Ummantelung schützt den Dämmstoff optimal vor Feuchtigkeit. Bei der Hartfaserplattenmethode werden an den quer zu den Sparren verlaufenden Dachlatten zusätzliche Hartfaserplatten befestigt, während nah innen eine Dampfbremse montiert wird. In den dazwischenliegenden Hohlraum wird dann der Dämmstoff eingeblasen. Dieses Verfahren ist kostengünstiger und kommt vor allem dann zum Einsatz, wenn ein Dach neu ausgebaut wird und die Dacheindeckung gut zugänglich ist. Bei beiden Varianten bleibt die Dachhaut weiterhin hinterlüftet, weshalb entstehende Feuchtigkeit gut abgeführt werden kann.

    3. Drempeldämmung

    Auch der Drempelraum einer Dachbodenwohnung kann nachträglich mittels Einblasdämmung gedämmt werden. Weil der ungenutzte Drempel in direktem Kontakt zur Aussentemperatur steht, kühlt er die Innenwand (meist Trockenbauwand) ständig aus. Deswegen geht auch über den Drempel und den Kniestock viel Heizenergie verloren. Ausserdem erhöht sich das Risiko für Feuchteschäden durch Kondenswasser an der Innenraumseite der Innenwand. Hier kann mit einer Einblasdämmung die Kälte daran gehindert werden, in die Dachbodenwohnung und die darunterliegende Wohnung vorzudringen. Überdies wird durch die Erhöhung der Oberflächentemperaturen der Anfall von Tauwasser deutlich unwahrscheinlicher und das Risiko von Feuchteschäden unwahrscheinlicher. Zu diesem Zweck müssen sowohl der Drempelboden als auch die Innenwand gedämmt werden, weshalb der ungenutzte Drempel fast komplett verfüllt wird. Falls der Estrich nicht ausgebaut ist, wird der Drempel nur teilverfüllt, d. h. nur der Drempelboden wird vollständig mit Dämmstoff bedeckt.

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    Falls der Estrich nicht ausgebaut ist, wird nur der Drempelboden mit Dämmstoff bedeckt.

    Bleibt noch zu erwähnen, dass die Einblasdämmung den schnellsten und günstigsten Weg darstellt, einen Marderschaden im Dach zu beheben. Durch nachträgliche Dämmung mit besonders dicht eingeblasenem Dämmmaterial lassen sich die Tiere auch dauerhaft von dem Gebäude fernhalten.

    4. Flachdachdämmung

    Nachträgliche Einblasdämmung ist auch für die meisten Flachdächer gut geeignet. In den letzten Jahrzehnten des vorigen Jahrhunderts wurden viele Wohnanlagen mit Flachdächern bzw. Kaltdächern gebaut. Sehr viele dieser alten Flachdächer besitzen zwischen der Geschossdecke und der Dachhaut Hohlräume von 20 bis 40 Zentimetern, die entweder überhaupt nicht gedämmt sind oder deren Dämmung längst nicht mehr den aktuellen Standards entspricht. Durch das Ausfüllen dieser Hohlräume mit einem Einblasdämmstoff lassen sich sowohl der Wärmeschutz als auch der Wohnkomfort stark verbessern.

    Um die Einblasdämmung einbringen zu können, wird entweder ein kleiner Dachbereich geöffnet oder eine bestehende Dachöffnung genutzt. Zuvor muss überprüft werden, ob an der Raumseite eine Dampfbremse angebracht ist. Falls diese vorhanden ist oder neu verlegt wird, kann in der Regel der gesamte Hohlraum mit dem Einblasdämmstoff verfüllt werden. Bei Flachdächern ohne Dampfbremse muss zwecks Hinterlüftung weiterhin eine Restluftschicht belassen werden, damit anfallende Feuchtigkeit seitlich über die Attika ablüften kann.

    Fachartikel 106
    Autor: Daibau.ch Magazin

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