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    Drainagerohr: Kosten und Verlegung der Drainage

    Haben Sie Probleme mit einem feuchten Keller? Dies kann daran liegen, dass sich auf Ihrem Grundstück häufig Staunässe bildet. Wenn das Wasser nicht richtig abfliesst, kann es ins Bauwerk einziehen und mit der Zeit das Mauerwerk schädigen. Schimmel, Hausschwamm und Bauschäden im Keller sind die Folge. In vielen Fällen ist eine Drainage die richtige Antwort auf drückendes Wasser. Dazu wird rund ums Haus eine Ringdrainage mir einem perforierten Drainagerohr verlegt.
    Fachartikel 347
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    1. Wann ist eine Gebäudedrainage erforderlich?

    Eine Drainage (auch Dränung genannt), die den Kellerwandbereich vor eintretendem Wasser schützt, wird vor allen dann benötigt, wenn sich das Gebäude in Hanglage befindet. Die Drainage war bis Ende der 80er Jahre eine gängige Lösung zur Entwässerung. Heute wird sie insbesondere bei Sanierungen von Altbauten mit einer nicht durchgängigen Bodenplatte verlegt. Bei Neubauten, die mit wasserundurchlässigem Beton (WU-Beton) errichtet wurden, ist sie jedoch überflüssig. Eine Drainage darf nicht verlegt werden, wenn das Grundwasser gleich hoch wie das Fundament oder darüber steht. Aufschluss über die Bodenverhältnisse gibt eine Baugrunduntersuchung (Bodengutachten). Ausserdem ist in etlichen Gemeinden die Ableitung von Drainagewasser in den öffentlichen Kanal verboten, sodass Rigolenversickerung notwendig ist. Für die Gebäudedränage wird häufig die DIN 4095 („Dränung zum Schutz baulicher Anlagen – Planung, Bemessung und Ausführung“) als massgebende Norm herangezogen.

    2. Drainage verlegen

    2.1 Graben und Drainagerohr

    Die Herstellung einer Ringdrainage um ein Haus beginnt mit dem Aushub des Drainagegrabens rings um das Fundament des Bauwerks. Der Graben dient dazu, Regenwasser vom Bauwerk abzuleiten, daher muss er entlang seiner Grundmauern verlaufen und zur Versickerungsstelle (Sickerschacht oder Kanalanschluss) führen. Ausserdem muss er tiefer sein als die Gründungssohle. Nach dem Aushub wird der Boden des Grabens mit Filtervlies ausgelegt. Darauf folgt eine 10 cm bis 15 cm hohe Kiesaufschüttung. In das Kiesbett wird das Drainagerohr verlegt, wobei ein Gefälle von mindestens 2 % hin zur Versickerungsstelle einzuhalten ist. Drainagerohre bestehen meistens aus Kunststoff (PVC oder PE) und werden in der Regel höchstens 1 m von den tragenden Wänden des Hauses entfernt verlegt. Je nach Gebäude und Wassermenge kommen Rohre mit einem Durchmesser von 50 bis 200 mm zum Einsatz.

    2.2 Kontrollschacht und Verfüllung

    Ein unverzichtbarer Bestandteil jeder Drainage sind Revisions- bzw. Kontrollschächte, die normalerweise in allen Gebäudeecken eingebaut werden. Diese dienen zur Kontrolle und Reinigung der Drainagerohre. Danach kann das Drainagerohr an den Kanal oder die Rigole angeschlossen werden. Anschliessend wird der Graben mit Sickerkies aufgefüllt und die Kiesfläche zum Schutz vor Verunreinigungen mit einem weiteren Filtervlies bedeckt. Zum Schluss wird die gesamte Fläche mit Erdaushub aufgefüllt.

    2.3 Nachträgliches Verlegen der Drainage

    Eine Ringdrainage kann sowohl im Rahmen des Hausbaus als auch nachträglich bei Bestandsbauten angelegt werden, wobei Letzteres kostspieliger ist. Beim nachträglichen Verlegen der Drainage muss zuerst die Vegetationsschicht bzw. das Pflaster entfernt werden, das weitere Vorgehen ist das gleiche wie bei einem Neubau.

    3. Sickerkies

    Sickerkies besitzt üblicherweise Körnungen zwischen 15 und 100 mm. Am effektivsten ist Flusskies, da die Kieselsteinchen abgerundet sind, weshalb sich zwischen ihnen zahlreiche Lufteinschlüsse befinden, durch die Regenwasser schnell abfliessen kann. Im Gegensatz dazu ist eine Aufschüttung aus Bruchkies sehr dicht, weshalb sie schnell verstopft und ihre Aufgabe nicht mehr erfüllen kann.

    4. Welche Arten von Drainagerohren gibt es?

    Grundsätzlich wird zwischen einwandigen und zweiwandigen Drainagerohren unterschieden.

    4.1 Einwandiges Drainagerohr als Rollenware

    Einwandige Drainagerohre, die als Rollenware verkauft werden, haben auch in ihrem Inneren einen vollkommen runden Durchmesser. Sie sind mit folgenden Durchmessern erhältlich: 50 mm, 65 mm, 80 mm, 100 mm, 125 mm, 160 mm und 200 mm. Solche Drainagerohre sind im Regelfall 50 bis 200 m lang. Die Drainagerohre können auf Bestellung als Massanfertigung hergestellt werden.

    Einwandige Drainagerohre in Rollen sind gerippt. Die Rippen erhöhen die Festigkeit der Rohre und machen sie gleichzeitig flexibler. Das Gewicht der Rohre selbst ist im Verhältnis zu ihrer Länge minimal: Ein Drainagerohr mit einer Länge von 200 m und einem Durchmesser von 50 mm wiegt nur etwa 30 bis 35 kg.

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    Drainagerohre und Kontrollschacht

    4.2 Einwandige Drainagerohre als Stabware

    Einwandige Drainagerohre, die als Stabware verkauft werden, besitzen ein sog. Tunnelprofil: Von aussen sind sie rund und im Inneren besitzen sie einen trapezförmigen Boden. Die Rohre sind mit Längsrillen und Querrillen ausgestattet.

    Die Längsrillen nehmen das durch den Sickerkies sickernde Wasser auf und leiten es zu den Querrillen ab. Durch die Querrillen tritt das Wasser ins Rohr ein und fliesst schliesslich über den trapezförmigen Rohrboden zur Versickerungsstelle ab.

    4.3 Zweiwandige Drainagerohre

    Die charakteristischen Merkmale zweiwandiger Drainagerohre sind ihre gerippte Aussenwand und ihre glatte Innenwand. Die glatte Innenwand sorgt dafür, dass das Wasser schnell abfliesst, ohne sich im Rohr zu stauen. Zweiwandige Drainagerohre kommen in der Regel dort zum Einsatz, wo grosse Wassermengen von grossen Flächen abgeleitet werden müssen.

    Die glatten Innenwände ermöglichen eine hohe Durchflussrate, deshalb sind zweiwandige Drainagerohre ein unverzichtbarer Bestandteil der Entwässerung von Autobahnen und anderen wichtigen Verkehrsanlagen wie Tunneln, Kreisverkehren, Böschungen, Eisenbahnlinien, Flughafenlinien usw. Zweiwandige Drainagerohre werden aus Polyethylen hoher Dichte (PE-HD) hergestellt.

    5. Drainagerohr – Preis

    Was kostet ein Drainagerohr? Die Kosten der Herstellung einer Ringdrainage hängen natürlich von der Grösse des Gebäudes, der Komplexität der Gebäudeinstallationen, der Beschaffenheit des Geländes, dem verwendeten Material und nicht zuletzt vom Auftragnehmer ab. Der Einbau des gesamten Systems während des Hausbaus kostet, einschliesslich der Arbeits- und Materialkosten (Drainagerohre, Filtervlies, Sickerkies, Kontrollschacht), zwischen CHF 20 und CHF 30 / LfM. Für den nachträglichen Einbau sind zusätzliche Arbeiten erforderlich, die in diesem Preis nicht inbegriffen sind.

    Fachartikel 347
    Autor: Daibau.ch Magazin

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