Weisszement, was kosten 25 kg Zement?

1. Grundlegendes über Zement

1.1 Herstellung von Zement

Die Grundbestandteile von Zement sind Kalkstein und Ton, denen je nach Bedarf noch weitere Zusatzstoffe wie Quarzsand und Eisenerz hinzugefügt werden. Diese Mischung wird fein gemahlen und bei hohen Temperaturen gebrannt, bis sog. Zementklinker entsteht. Dieser wird mit weiteren Zusatzstoffen (z. B. Hüttensand, Flugasche, Kalkstein oder Gips) vermengt und erneut gemahlen, wodurch pulverförmiger Zement entsteht. Wenn Zement Wasser zugefügt wird, kommt es zu einer chemischen Reaktion (Hydratation), durch die der Zement erhärtet und dann auch dauerhaft fest bleibt. Zur Mörtelherstellung wird Zement nur mit Wasser vermischt, während zur Herstellung von Beton dem Zugabewasser (Anmachwasser) auch anderen Zuschlagstoffe wie Sand und Kies hinzugegeben werden. Zur Herstellung von Terrazzo oder Sichtbeton kann der Zement mit Farbpigmenten leicht eingefärbt werden.

1.2 Die Geschichte von Zement

Zement ist ein sehr alter Baustoff, der im alten Ägypten erfunden und später auch von den Griechen und Babyloniern verwendet wurde. Für die Verwendung von Zement sind aber vor allem die alten Römer bekannt, die ihm Vulkanasche beigaben und so den sog. Römischen Beton herstellten. Zement war damals noch nicht das Material, das wir heute kennen, sondern im wesentlichen Kalk. Da Kalk kein Wasser bindet, wurden ihm verschiedene hydraulische Zuschlagstoffe beigemengt, z. B. Ziegelstücke und Puzzolan, um ein Material ähnlich dem heutigen Beton zu erhalten. Zement, wie wir ihn heute kennen, konnte erst im 19. Jh. hergestellt werden, als die für seine Herstellung notwendige Temperatur von 1500 °C erzeugt werden konnte.

1.3 Bestandteile von Zement

Die Grundlage von Zement bilden Zementklinker und Gips, wobei als Zementklinker häufig Portland-Zementklinker verwendet wird. Dem Klinker wird häufig Schlacke beigemengt, meistens granulierte Hochofenschlacke, die als Abfallprodukt der Roheisenherstellung im Ofen entsteht. Der Zementmischung werden auch natürliche oder künstliche Puzzolane zugesetzt. Darüber hinaus sind darin verschiedene andere Zuschlagstoffe zur Regulierung des Abbindens und Mahlens zu finden (z. B. Gips). Der Zementmischung können auch Mikrosilika, Asche, gebrannter Schiefer, Kalkstein oder gemischte mineralische Zuschläge zugesetzt werden.

2. Zementarten

Es gibt verschiedene Zementarten, die weit verbreitet und in jedem Baumarkt erhältlich sind. Zement wird normalerweise nach Handelsmarke, vorhandenen Zusatzstoffen und Farbe klassifiziert. Der am häufigsten verwendete Zement ist Portlandzement, der Schlacke oder Puzzolan als Zuschlag enthält. Portlandzement wird so genannt, weil er wie Portland-Stein aussieht, der in den Steinbrüchen der englischen Isle of Portland im Ärmelkanal abgebaut wird. Ursprünglich wurde Portlandzement aus einer Mischung aus Kalkstein, Ton und Gips hergestellt, die auf hohen Temperaturen bearbeitet wurde. Heute wird dieser Zement aus Zementklinker hergestellt, dem Gips und andere Mahlzusätze zugesetzt werden.

Portlandzement ist nicht der einzige gebräuchliche Zement: Daneben gibt es noch Portlandzement mit mineralischem Zuschlag, Zement mit Stahlwerkschlacke als Zuschlag, Puzzolan-Zement, Mischzement usw.

Zement kann auch mit verschiedenen Zusätzen angereichert werden, wie z. B. Zusätzen für besseres Abbinden. In diesem Fall entsteht ein schnelltrocknendes Bindemittel, das bereits nach wenigen Tagen abbinden kann und hauptsächlich für Betonestriche verwendet wird.

3. Weisszement

Weisszement gehört zu den neuen Zementarten und erfreut sich dank seiner vielen Vorzüge stetig steigender Beliebtheit. Dieser Zement enthält ein Bleichmittel bzw. Bleichpulver, das ihm seine charakteristische weisse Farbe verleiht und auch seine Eigenschaften leicht verfeinert (z. B. seinen atmosphärischen Widerstand). Weisszement wird durch Mahlen und Zerkleinern von weissem Zementklinker, Gips und mineralischen Zuschlagstoffen hergestellt. Beim Mahlen von Zementklinker kommt normalerweise Gastechnologie zum Einsatz, die Zementherstellung mit geringerer Oxidation von Farboxiden ermöglicht.

Aufgrund der höheren Herstellungskosten ist Weisszement teurer als herkömmlicher Grauzement. Weisszement ist im Regelfall mit Stempeln gekennzeichnet, am gebräuchlichsten ist die Kennzeichnung M500, mit welcher Zement mit einer Mindestdruckfestigkeit von 50 MPa gekennzeichnet wird. Wenn der Weisszement mit D0 gekennzeichnet ist, bedeutet dies, dass er keine Zusätze enthält.

3.1 Weisszement – Eigenschaften

Die wichtigsten Eigenschaften von Weisszement sind seine hohe Frost- und Feuchtigkeitsbeständigkeit. Aus diesem Grund kann er auch bei widrigen Witterungsbedingungen eingesetzt werden. Deswegen halten Gebäude aus Weisszement Hunderte von gefrier- und Auftauzyklen aus.

Weisszement enthält nicht mehr als 5 % Alkali, was bedeutet, dass er sulfatbeständig ist. Eine weitere praktische Eigenschaft dieses Materials ist seine kurze Trocknungszeit. Diese ermöglicht es, Bauarbeiten und Reparaturen an Betonkonstruktionen schnell fertigzustellen.

3.2 Vor- und Nachteile von Weisszement

Weisszement bietet eine ganze Reihe von Vorteilen:

1. weisse Farbe (besonders wünschenswert bei Zierelementen oder architektonisch besonders elaborierten Gebäuden)
2. sehr hohe Frostbeständigkeit
3. hohe Homogenität (fein geschliffener Weisszement wirkt so homogen als wäre er poliert)
4. schnellere Aushärtung (Bauarbeiten können zügig ausgeführt werden)

Andererseits hat Weisszement auch einige Nachteile:

1. Die Arbeit mit Weisszement erfordert mehr Fachwissen und Erfahrung.
2. Alle Werkzeuge, die mit Weisszement in Berührung kommen, müssen absolut sauber sein. Zementmischer, Schalung und alle anderen Geräte müssen vor ihrem Einsatz von Rost und sonstigem Schmutz befreit werden.
3. Falls Weisszement bewehrt wird, muss die Bewehrung mit einer stärkeren Deckschicht aus Beton abgedeckt werden, als dies bei gewöhnlichem Grauzement erforderlich ist. Die Deckschicht muss mindestens 30 mm stark sein.
4. Weisszement ist teurer als gewöhnlicher Zement.

3.3 Anwendungsbereiche von Weisszement

Aufgrund seines vergleichsweise hohen Preises wird Weisszement hauptsächlich zur Herstellung dekorativer Betonprodukte wie Treppen, Geländer, Fassaden, Balkone und Terrassen sowie Pflastersteine ​​verwendet. Ein anderer Anwendungsbereich ist die Herstellung von Designartikeln wie Vasen, Tischen u. a. In der Architektur ist diese Zementart nicht so sehr verbreitet.

4. Zement – Preis

Wie viel kostet Portland Zement? Die handelsübliche Verpackungsgrösse beträgt 25 kg. 25 kg Portlandzement kosten meist zwischen 4,5 CHF und 5 CHF (0,18 CHF/kg bis 0,2 CHF/kg). Um eine bessere Vorstellung von den für Bauprojekte benötigten Zementmengen zu haben, sollte man wissen, dass Beton zu einem Viertel aus Zement und zu drei Vierteln aus Zuschlag besteht, sodass 25 kg Zement für 125 kg Beton ausreicht. Für 1 m3 Beton sind 460 bis 500 kg Zement erforderlich, was Kosten von 82,8 CHF bis 100 CHF bedeutet.