Im Bereich
    Die Bauphasen beim Bau eines Fertighauses verlaufen natürlich etwas anders als beim Bau eines Hauses in Massivbauweise, denn ein Fertighaus wird aus werkseitig vorgefertigten Fertigteilen auf der Baustelle zusammengesetzt. Anbieter von Fertighäusern bieten in der Regel Häuser in drei Ausbaustufen an: aussen fertig, belagsfertig und schlüsselfertig. In diesem Beitrag beschreiben wir die Bauphasen, die zu einem schlüsselfertigen Bau gehören. Schlüsselfertig bedeutet, dass Wasser- und Elektroinstallationen, Unterlagsboden, Malerei, Fliesen, Sanitäreinrichtung, Böden, Treppen und Innentüren vom Fertighausanbieter ausgeführt wurden.
    Fachartikel 424
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    1. Vorarbeiten: Gründung des Gebäudes

    Die erste Phase beim Bau eines Fertighauses bilden die Vorarbeiten. Das Gelände muss für den Bau vorbereitet, die Baustelle eingerichtet und das Gebäude abgesteckt werden. Wie bei einem Massivhaus wird auch bei einem Fertighaus durch die Gründung der buchstäbliche Grundstein für das Gebäude gelegt: Zuerst wird ein Fundament- oder Kelleraushub vorgenommen und im Anschluss werden Streifenfundamente oder eine Fundamentplatte (tragende Bodenplatte) gebaut. Für diese Arbeiten hat der Bauherr meistens selbst zu sorgen, der Fertighausanbieter kann lediglich überprüfte Auftragnehmer empfehlen.

    Die Kosten für die Ausführung einer Fundamentplatte betragen ungefähr 230 CHF/m2, Kelleraushub und Kellerbau können leicht das Dreifache kosten. Zu den Kosten für den Aushub und die Ausführung der Bodenplatte sind noch die Kosten für den Anschluss an das öffentliche Versorgungsnetz (Abwasserentsorgung) hinzuzurechnen. Die Bodenplatte wird normalerweise an nur einem Tag fertiggestellt, Kellerbau dauert etwas länger (die Dauer hängt von der Bauweise des Kellers ab).

    2. Werkseitige Produktion der Fertigteile

    Die Herstellung der Fertigteile bildet die zweite Phase des gesamten Bauverlaufs und kann zeitgleich mit den Vorarbeiten bzw. der Gründung stattfinden. Alle Bauelemente des Fertighauses werden werkseitig vorgefertigt. Dazu gehören zuerst die Aussenwände mit eingebauter Schall- und Wärmedämmung sowie einer zusätzlich dämmenden Fassade, die bereits mit einer tragenden Schicht Fassadenmörtel samt eingebautem Armierungsnetz ausgestattet ist. Auch die Innenwände mit eingebauter Schall- und Wärmedämmung werden werkseitig vorgefertigt. Zu den Fertigteilen gehören auch alle Elemente der Dachkonstruktion sowie die Geschossplatten mit eingebauter Schall- und Wärmedämmung auf der begehbaren Seite. Die Unterseite der Deckenkonstruktion wird dabei mit einer Verkleidung aus Gipskartonplatten versehen. Auch die Dachkonstruktion wird mit einer eingebauten Schall- und Wärmedämmung sowie allen erforderlichen Folien und Gipskartonplatten an der Innenseite versehen.

    Im Herstellungsprozess werden im Regelfall auch alle Bauelemente (Fenster und Türen) eingebaut, in einigen Fällen wird auch schon die Fassade angefertigt. Die werkseitige Vorfertigung bzw. Präfabrikation der Bauelemente gilt als zügiger Prozess, denn die Herstellung der Fertigteile für ein 120 m2 grosses Fertighaus dauert im Durchschnitt nur 7 Tage oder sogar weniger.

    Wartezeit für den Produktionsbeginn im Werk

    Obwohl der gesamte oben beschriebene Prozess der werkseitigen Präfabrikation der Fertigteile schnell verläuft und sich alles einfach, schnell und schön anhört, gibt es dabei einen Haken: die Wartezeit für den Produktionsbeginn. Es kann passieren, dass ein Fertighausanbieter diese Wartezeit bis zum Vertragsabschluss verschweigt. Die Wartezeit für den Beginn der Fertigteilproduktion kann bis zu 6 Monate betragen, was den gesamten Bauprozess des Fertighauses erheblich verlängert.

    3. Fertighaus Montage

    Der dritte Schritt beim Fertighausbau ist der Transport aller Fertigteile zur Baustelle und die Aufstellung der Montagekonstruktion. Auf der Bodenplatte werden die tragenden Aussenwände, die Innenwände, die Elemente der Deckenkonstruktion und die Elemente der Dachkonstruktion aufgestellt. Die Aufstellung bzw. Montage des Gebäudes markiert den Beginn der 3. Bauphase, da sie alle Konstruktionsarbeiten in allen Stockwerken und die Aufstellung der Dachkonstruktion beinhaltet. Mit dem Ausdruck „Konstruktionsarbeiten“ sind jene Arbeiten gemeint, durch die bereits die Form des entstehenden Fertighauses erkennbar wird, also die oben erwähnte Montage der Bauteile (Aussen- und Innenwände, Decke, Dachstuhl und Dach mit Dachdeckerarbeiten).

    Genau wie die werkseitige Vorfertigung der Bauteile gilt auch die Montage des Fertighauses als ein schnelles Verfahren. Bei günstigen Wetterbedingungen kann das Erdgeschoss mit seiner Decke an nur einem Tag gebaut werden.

    Dachdeckerei, Spenglerei und abschliessende Fassadenschicht

    Nachdem alle Bauteile zusammengesetzt und aufgestellt wurden, kommen Dachdecker- und Spenglerarbeiten (Dachdeckung, Dachrinnen) an die Reihe. Auch die Malereiarbeiten an der Aussenseite (abschliessende Fassadenschicht) werden jetzt ausgeführt. Das Dach wird gedeckt und an der Gebäudefassade wird die Abschlussschicht ausgeführt (eventuelle zusätzliche Verkleidung mit einer Wärmedämmung und der Aussenputz). Die abschliessende Fassadenschicht kann aber auch bereits als Teil des Herstellungsprozesses der Fertigteile erfolgen.

    Wenn die Dachdecker- und Spenglerarbeiten abgeschlossen sind und die abschliessende Fassadenschicht hergestellt ist, hat das Fertighaus ein Dach, womit die Ausbaustufe „Aussen fertig“ erreicht ist. Die Montage des Fertighauses einschliesslich Dachdeckerei, Spenglerei und abschliessende Fassadenschicht nimmt 1 bis 2 Monate in Anspruch.

    Wie oben erwähnt, kann die Fassade bereits im werkseitigen Vorfertigungsprozess hergestellt werden, das ist Sache der Vereinbarung zwischen dem Kunden und dem Fertighausanbieter. Falls die Fassade bereits im Werk hergestellt wurde, muss auf der Baustelle lediglich der Sockel angefertigt werden.

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    4. Haustechnik (Versorgungstechnik)

    Die Haustechnik umfasst die Wasser- und Abwasserleitung, Gasleitung, Heizung und Elektroinstallation. Mit Beginn der Leitungsverlegung für die Haustechnik wird die vierte Bauphase eingeläutet, nach welcher das Haus belagsfertig ist (2. Ausbaustufe). Ein belagsfertiges Haus verfügt bereits über Elektroinstallationen, Sanitärrohre, Fussbodenkonstruktionen mit Zementestrich und Heizung.

    5. Innenausbau im Fertighaus

    Mit dem Innenausbau kann erst nach vollständiger Trocknung des Zementestrichs begonnen werden. Zum Innenausbau zählen folgende Arbeiten: Malerarbeiten, Fliesenverlegung, Einbau der Sanitäreinrichtung, Verlegung der Bodenbeläge (Parkett, Laminat usw.), Treppen und Innentüren. Der Einzug in ein Fertighaus mit abgeschlossenem Innenausbau ist in einigen Fällen nach etwa 4 bis 5 Monaten ab Beginn der Montage des Gebäudes möglich.

    6. Aussenseite des Gebäudes

    Nachdem das Gebäudeinnere fertiggestellt wurde, kann mit den Arbeiten an der Aussenseite und in der Umgebung des Hauses begonnen werden. Die Gartengestaltung sollte systematisch angegangen werden. Bei der Gartengestaltung empfiehlt sich die Anfertigung eines Entwurfsplans, der alle weiteren Schritte sichtlich vereinfacht. Die Gartengestaltung können Sie selber in Angriff nehmen, falls Sie aber nicht sehr geschickt darin sind, sollten Sie die fachmännische Hilfe eines Landschaftsarchitekten in Anspruch nehmen. Ein gepflegter Garten wird Ihr Fertighaus zweifellos optisch aufwerten. Zu den Arbeiten für die Gartengestaltung gehört Folgendes: Kanalbau, die Verlegung der Wasser- und Kanalisationsleitungen, Pflasterung, Asphaltierung und Begrünung. Die Kosten dafür bewegen sich von 260 CHF/m2 aufwärts.

    Fachartikel 424
    Autor: Daibau.ch Magazin

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