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    Möglichkeiten der Wandgestaltung: Wandanstrich, Wischtechnik, Spachteltechnik und Tapete

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    Wandflächen sind sehr gross und üben daher eine starke optische Wirkung in der Wohnung aus. Aus diesem Grund spielt die Gestaltung der Innenwände eine wichtige Rolle für das Wohlbefinden in den eigenen vier Wänden. Manche Menschen bevorzugen ruhig wirkende weisse Wände, andere mögen es lebhafter. Zur Auswahl stehen unterschiedliche Möglichkeiten der Wandgestaltung, meistens werden die Wände gestrichen, tapeziert oder mit Wisch- und Spachteltechniken bearbeitet. So können Sie zweifellos die Methode finden, die Ihrem Geschmack am besten zusagt und mit der Sie Ihrer Wohnung eine ganz persönliche Note verleihen können.
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    Wandanstrich
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    1. Klassischer Wandanstrich

    Der klassische Wandanstrich ist neben der Tapete zweifellos die bekannteste und häufigste Art der Wandgestaltung. Das Streichen der Wände wird sehr häufig in Eigenleistung durchgeführt, obwohl auch bei dieser, auf den ersten Blick einfachen Arbeit, das Ergebnis besser ausfällt, wenn Fachkräfte Hand angelegt haben. Damit der Anstrich gelingt, müssen nämlich mehrere Faktoren beachtet werden. Als Erstes muss der Untergrund (meist Putz oder Tapete) auf seine Haft- und Tragfähigkeit überprüft und vorbereitet werden (Entfernen von Altanstrichen, Nägeln, Schrauben und Dübeln usw.). Falls Putz oder Gipskarton gestrichen wird, muss vor dem eigentlichen Anstrich eine Grundierung aufgetragen werden, mit der die Saugfähigkeit des Untergrunds verringert bzw. eine einheitliche Saugfähigkeit auf der gesamten Fläche geschaffen wird.

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    Damit der Wandanstrich gelingen kann, ist Fachwissen erforderlich.

    Beim Streichen kommt auch darauf an, die richtige Farbe auszuwählen, denn es gibt etliche Farbarten mit unterschiedlichen Bindemitteln, wie etwa Leimfarbe, Dispersionsfarbe oder Silikatfarbe. Hierbei kommt einem zugute, dass in der Schweiz der Ziegelmassivbau, bei dem die Wandoberflächen mit grobem oder feinem Putz ausgeführt werden, immer noch die häufigste Bauweise darstellt. Neu verputzte Wände stellen nämlich einen ausgezeichneten Untergrund für die meisten Wandfarben dar. Damit der Anstrich gelingt, muss man aber trotzdem wissen, welche Farben für welche Untergründe am besten geeignet sind, wann und wie grundiert werden muss usw.

    Darüber hinaus muss man beim Streichen des Innenraums die richtige Technik beherrschen, damit keine sichtbaren Streifen zurückbleiben und der Anstrich am Ende gleichmässig und tadellos aussieht. Man sollte immer an der Lichtquelle beginnen, die Kanten vorstreichen usw. Laien machen beim Streichen viele Fehler: sie drehen vor dem Streichen die Heizung auf, berechnen den Farbverbrauch falsch, schätzen die Farbwirkung nicht richtig ein oder verwenden gar das falsche Werkzeug (so sind z. B. Kurzflorrollen vor allem für glatte Untergründe und festere Farben geeignet, während man für gröbere oder strukturierte Untergründe langflorige Rollen und Lammfellwalzen verwenden sollte). Für das Gelingen des Wandanstrichs ist also ein nicht zu unterschätzendes Fachwissen erforderlich.

    2. Wisch- und Spachteltechniken

    Wem ein herkömmlicher Farbanstrich zu langweilig ist, der kann seine Wände spachteln oder mit der Wischtechnik bearbeiten lassen. Das Spachteln der Wände (nicht zu verwechseln mit dem Spachteln im Trockenbau) ist eine spezielle Form des Strukturierens von Anstrichen, die sehr alt, heute aber gemeinhin wenig bekannt ist. Gespachtelte Wände wirken künstlerisch und elegant, ausserdem zeichnet sich die Spachteltechnik durch ihre lange Haltbarkeit aus. Beim Spachteln wird eine Spachtelmasse auf die Wand aufgetragen und anschliessend mit dem Spachtel oder der Kelle nach individuellen Wünschen behandelt, um eine effektvolle Oberflächenstruktur zu schaffen. Je nach Ausführung kann eine gespachtelte Wand lebhaft bis dramatisch wirken.

    Es gibt mehrere Spachteltechniken, die sich hauptsächlich anhand der Struktur des Putzes (Strukturputz und glatt polierte Putzarten) unterscheiden. Jede Spachteltechnik erfordert aber viel Übung und die Herstellung eines Stucco Veneziano oder eines Stucco lustro ist eine handwerkliche Meisterleistung, die oftmals auch nicht auf Anhieb gelingt. Deshalb raten wir auch hier dazu, sich nicht auf die Kurse für Heimwerker zu verlassen, sondern diese Arbeit in die Hände professioneller Malerfachbetriebe zu legen.

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    Durch das Spachteln der Wände werden Anstriche strukturiert.

    Die unterschiedlichen Spachteltechniken unterscheiden sich vor allem nach dem Erscheinungsbild bzw. der Struktur des Putzes. Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal ist der erforderliche Arbeitsaufwand, denn aufwändigere Spachteltechniken sind nicht nur anspruchsvoller in ihrer Ausführung, sondern erfordern einen höheren Materialeinsatz. Gängige Spachteltechniken sind: Schmuckspachtel oder Stucco Antico (die Oberfläche ahmt antiken Stein nach), Marmorierungstechnik oder Stucco Veneziano (eine Unterart des Schmuckspachtels, bei der eine täuschend echte Marmoroptik geschaffen wird), geglättete Spachteltechnik oder Stucco lustro (eine in der Ausführung sehr anspruchsvolle Technik, bei der eine glänzende Oberfläche geschaffen wird), Mediterraner Strukturputz (plastisch strukturierte Oberfläche in warmen Farbtönen) und Tadelakt (wasserfest und fast wasserdicht, glänzende Optik). Überdies ist in der modernen Architektur die durch Effektspachtel erzielte Betonoptik ein geschätztes Gestaltungselement.

    Etwas Ähnliches ist die Wischtechnik, bei der mit verschiedenen Werkzeugen (Pinsel, Wischhandschuh, Bürste, Lappen oder Schwamm) eine strukturierte Beschichtung auf die Wand aufgetragen wird. In der Regel wird auf einem hellen deckenden Anstrich eine dunklere Lasur wolkig aufgewischt.

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    Tapeten bieten vielseitige optische Möglichkeiten.

    3. Tapezierung

    Tapeten gehören nach wie vor zu den am weitesten verbreiteten Gestaltungsarten für Innenräume. Dafür gibt es gewichtige Gründe: Das Tapezieren ist relativ einfach, die optischen Möglichkeiten vielseitig, und manche Tapetenarten lassen sich gut überstreichen, abwaschen oder auch erneut tapezieren. Die klassische Tapetenart ist die Raufasertapete aus Papier, die durch beigemischte Holzfasern ihre Struktur erhält. Sie lässt sich gut überstreichen und gleicht Unebenheiten in der Wand aus. Heutzutage sind jedoch vor allem die aus Zellulose und Textilfasern bestehenden Vliestapeten beliebt, da sie widerstandsfähiger und einfacher anzubringen sind. Ihr potenzieller Nachteil besteht darin, dass sie sie etwas transparenter sind, weshalb eventuelle Farbschattierungen am Untergrund sichtbar bleiben können. Eine besondere Variante der Vliestapete ist die Thermovlies-Tapete. Sie ist mit Kunststoff beschichtet und daher etwas dicker ist als andere Tapeten. Weil sie Wärmestrahlung reflektiert, trägt sie zur schnelleren Aufwärmung des Raumes bei (vor allem dann, wenn mit einer Infrarotheizung geheizt wird), besitzt aber keinen echten Dämmeffekt. Auch Vinyltapeten sind heute beliebt, weil sie oft abwaschbar sind.

    All diese Tapeten gibt es auch als Dekor- und Fototapeten, die mit Mustern und Motiven bedruckt sind. Solche Tapeten bestehen meist auch Vlies oder Vinyl, weil diese Materialien widerstandsfähiger sind. Manchmal sind sie geprägt oder mit Kunststoffflocken bedruckt. Tapeten werden aber auch aus anderen Materialien hergestellt. So gibt es Glasfasertapeten (diese sind besonders widerstandsfähig), Textiltapeten und Naturtapeten (diese werden aus natürlichen Stoffen wie Kork, Sand, Gräsern oder Holz hergestellt). Eine einzigartige Tapetenart ist die Flüssigtapete, die nicht in Bahnen angebracht, sondern mit der Spritzpistole an die Wand gesprüht wird, weshalb sogar verwinkelte oder unebene Wandflächen homogen gestaltet werden können.

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    Verschiedene Techniken der Wandgestaltung lassen sich auch kreativ miteinander kombinieren.
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    Autor: Daibau.ch Magazin

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