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    Dachziegel aus Ton, Dachsteine aus Beton und Platten aus Eternit

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    Die Dacheindeckung kann mit unterschiedlichen Eindeckungsmaterialien hergestellt werden. Für harte Bedachungen werden meistens Dachziegel aus Ton, Dachsteine aus Beton oder Platten aus Eternit verwendet. Jeder dieser Werkstoffe besitzt seine eigenen Vor- und Nachteile, die zu berücksichtigen sind. Wenn man beispielsweise einen Altbau neu decken möchte, sollte man sich eher für eine leichte Bedachung entscheiden. In solchen Fällen sind Faserzement- bzw. Eternitplatten eine gute Wahl (das Material wird längst nicht mehr mit gesundheitsschädlichen Asbestfasern hergestellt).
    Fachartikel 1693
    Bedachung Dacheindeckung
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    1. Dachziegel aus Ton

    Die meisten Menschen ziehen Dachziegel aus Ton zumindest in optischer Hinsicht anderen Eindeckungsmaterialien vor. Doch auch die Eigenschaften dieses Materials sprechen für diese Art Bedachung: Frostbeständigkeit, UV-Beständigkeit, Säurebeständigkeit und Farbbeständigkeit sind die wichtigsten Vorzüge von Dachziegeln. In heutiger Zeit, in der Umweltbewusstsein eine sehr grosse Rolle spielt, rückt auch die umweltfreundliche Herstellungsweise in den Fokus. Dachziegel werden aus Ton, Lehm und Wasser hergestellt und lassen sich vollständig recyceln. Auch Glasuren und Engoben werden ohne Zusatz von Blei und anderen Schadstoffen hergestellt.

    Ton bildet beim Brennen im Ofen ein kapillar-poröses System aus. Deswegen besitzen Tondachziegel ein vergleichsweise geringes Gewicht, was die Verarbeitung für den Dachdecker erleichtert. Ausserdem kann Ton Feuchtigkeit schneller aufnehmen und speichern als z. B. Beton, er trocknet aber auch schneller (deshalb gibt es auf Tondächern weniger Moose und Flechten).

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    Dachziegel aus Ton sind nach wie vor am beliebtesten.

    Bei Tondachziegeln gibt es eine grosse Vielfalt an Formen, Farben und Oberflächen, dementsprechend unterscheiden sich auch die Preise des Materials und die Kosten für die Eindeckung. Hinsichtlich der Form wird zwischen Hohlfalzziegeln, Römerziegeln, Mönch- und Nonnenziegeln, Doppelmuldenfalzziegeln, Reformpfannen, Tonschindeln, Flachdachziegel, Verschiebeziegeln und Biberschwanz-Ziegeln unterschieden.

    Ihre Farbe erhalten Tondachziegel beim Brennen im Ofen. Und weil jeder Dachziegel ein Unikat ist, kann ein Dach farblich nicht vollkommen gleichmässig eingedeckt werden (anders als bei Dachdeckungen aus Beton, Blech und Kunststoff). Die Farbe wird durch die Höhe der Brenntemperatur und die im Ton vorhandenen Eisenoxid-Anteile bestimmt. Deshalb sind Dachziegel naturrot, die Skala reicht aber von gelb-graulichen bis dunkelrot-braunen Farbtönen (ein hoher Eisengehalt färbt rot bis rosa, ein hoher Mangananteil dunkelbraun usw.). Inzwischen steht auch ein breites Sortiment an Tondachziegeln in verschiedenen anderen Farben zur Verfügung. Hinzu kommen verschiedene Glasuren, die ein individuelles Design ermöglichen und den Dachziegel noch widerstandsfähiger machen. Es gibt mehrere Arten der Farbgebung: durchgefärbt, gedämpft, engobiert und glasiert.

    2. Dachsteine aus Beton

    Dachsteine aus Beton (auch Betondachsteine oder Betondachziegel genannt) bieten sich als preiswerte und haltbare Alternative zu klassischen Tondachziegeln an. Bei diesem Eindeckungsmaterial handelt es sich um künstlich geformte Steine (sog. Formsteine), die aus Zement, quarzhaltigem Sand und Pigmenten hergestellt werden. Sie werden meist maschinell im Strangpressverfahren hergestellt und an der Aussenseite durch eine mit Kunststoff- und Farbpigmenten versetzte Zementschlämme versiegelt.

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    Dachsteine aus Beton sind preiswert und haltbar.

    Betondachsteine zeichnen sich durch Witterungsbeständigkeit und eine lange Lebensdauer aus. Sie sind frostbeständiger als Dachziegel aus Ton, da Beton fester und dichter ist als gebrannter Ton. Aufgrund ihrer grösseren Dichte sind sie auch schwerer und bieten deshalb besseren Schallschutz. Ein wichtiger Vorteil gegenüber Dachziegeln aus Ton ist der Preis. Die Quadratmeterpreise für Bedachungen aus Beton können um die Hälfte niedriger sein als die Quadratmeterpreise für Bedachungen aus Ton. In den letzten Jahren gibt es allerdings auch bei Betondachsteinen immer mehr Varianten mit aufwändigen Oberflächenveredelungen, die auch teurer sind. Betonziegel sind in vielen verschiedenen Formen und Farben erhältlich, weshalb damit unterschiedlichste Dachgestaltungen ausgeführt werden können. Die Oberfläche von Betondachsteinen ist mittlerweile kaum mehr von der Oberfläche von Tondachziegeln zu unterscheiden, weshalb mancherorts mehr Dachsteine aus Beton als Tonziegel verlegt werden. Betondachsteine lassen sich auch relativ leicht austauschen, denn anders als Tondachziegel, müssen sie nicht aufwändig abgedeckt werden. Hinzu kommt der Umstand, dass passende Ersatzsteine fast immer auch noch nach vielen Jahren im Handel erhältlich sind (bei Tonziegeln hingegen kann man sich nicht immer darauf verlassen).

    Der Nachteil von Betondachsteinen ist ihr Gewicht. Dachsteine aus Beton sind deutlich schwerer als Dachziegel aus Ton und deshalb nicht für jedes Dach geeignet. Das muss man beachten, wenn man darüber nachdenkt, eine ausgediente Ton-Dachdeckung durch eine Dachdeckung aus Beton zu ersetzen. Am besten ist es, sich dazu von einem kompetenten Dachdecker beraten zu lassen.

    3. Eternit Platten

    Das nächste Eindeckungsmaterial ist Faserzement, den viele Menschen vor allem unter dem Markennamen „Eternit“ kennen. Faserzement oder Eternit ist ein beständiger Verbundwerkstoff, der aus Zement, zugfesten Fasern und Zusatzstoffen hergestellt wird. Weil Faserzement von manchen Menschen heute noch mit den seit Langem verbotenen und fast überall bereits ausgetauschten asbesthaltigen Faserzementplatten in Verbindung gebracht wird, leidet der Ruf dieses Werkstoffs. Doch heutzutage wird Faserzement nicht mehr mit Asbestfasern, sondern mit alkalibeständigen Glas- oder Kohlenstofffasern, oder mit wasserunlöslichen Polyvinylalkohol- und Homopolyacrylnitrilfasern hergestellt. Diese Armierungsfasern erfüllen eine ähnliche Funktion wie die Stahlbewehrung im Stahlbeton. Sie machen den Faserzement hoch formstabil, witterungsbeständig, ungezieferbeständig, dampfdurchlässig, feuerbeständig, umweltfreundlich, sehr elastisch und wartungsarm. Die Frostbeständigkeit wird durch mikroskopisch kleine Luftporen in den Platten sichergestellt, trotzdem ist dieser Baustoff wasserdicht, UV-beständig und Fäulnis-sicher. Eternit Platten zeichnen sich durch ihr modernes Design aus und sind in vielen verschiedenen Farben erhältlich. Die eingearbeiteten Fasern verleihen ihnen eine holzartige Struktur. In der Regel werden die Platten mit einer wässrigen Dispersionsfarbe beschichtet.

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    Eternit Platten sind gut für Dachsanierungen in Altbauten geeignet.

    Die Herstellung von Eternit Platten ist günstig und sie lassen sich einfach bearbeiten (sägen, bohren, zuschneiden) und montieren (Nagelbefestigung auf hinterlüfteter Holzkonstruktion). Ihre Verlegung kann horizontal, vertikal, schräg oder gewölbt erfolgen. Aus diesen Gründen werden Eternit Platten sowohl an Fassaden als auch auf Dächern angebracht. Die Eindeckung von Dächern wird dadurch erleichtert, dass moderne Eternit Platten nicht vorgebohrt werden müssen. Ihr geringes Gewicht macht die Platten ideal für Dachsanierungen in Altbauten. Faserzementplatten können ab einer Dachneigung von 12° eingesetzt werden, flachere Dachneigungen erfordern spezielle Verlegetechniken. Bei der Verlegung sind auch andere Faktoren zu beachten, wie etwa die Verwendung witterungsbeständiger Schrauben (je nach Unterkonstruktion werden feuerverzinkte Sechskant-Holzschrauben oder feuerverzinkte Hakenschrauben verwendet).

    Eternit wird in den unterschiedlichsten Formen hergestellt, von Wellblechformen, die auf einfachen Schuppen und Fabrikhallen zu finden sind, bis hin zu eleganten Schindelmustern (Rhomben und Rechtecke) und täuschend echten Ziegelstein-Imitaten. Die Wellblechform ist heute weniger beliebt als Schindel- oder Ziegelstein-Optiken, doch auch sie hat ihre Vorteile (z. B. sorgt bei flachen Dächern mit geringer Neigung für einen guten Niederschlagsablauf).

    Fachartikel 1693
    Autor: Daibau.ch Magazin

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